Nachdem in den vorherigen Artikeln einige Grundlagen geklärt worden sind, möchte ich nun eine Wallet im Detail vorstellen, die BASE Wallet. Die passende App kann bei Google Play herunter geladen werden. Nach dem Starten der App werden folgende Checks ausgeführt:
- Ist das Smartphone zertifiziert und nicht gerootet
- Hat der Besitzer einen BASE Laufzeitvertrag
- Ist die eingesetzte SIM Karte schon NFC fähig
Wenn alle Punkte erfüllt sind, kann der Benutzer mit der Konfiguration fort fahren. Wenn nicht wird man auf eine Webseite geleitet um z.B. einen entsprechenden Mobilfunkvertrag abzuschließen oder einen SIM Kartentausch zu beantragen. Die Wallet kann zusätzlich mit einer PIN gesichert werden. Ich habe darauf verzichtet, da mein Smartphone einen PIN gesicherten Lock Screen hat. Als nächstes möchte man vielleicht eine Karte zum Bezahlen hinzufügen. Dazu klickt man im Bereich „Karten“ des „Marktplatzes“ die dort gezeigte Walletcard an. Anschließend wird man auf eine mobile Webseite von Walletcard geleitet. Nach erfolgreicher Registrierung wird die Karte, in diesem Fall die Walletcard Prepaid Maestro® Card, direkt in die Wallet geladen. Diese könnte man sofort benutzen, da es aber eine Prepaid Karte ist, muss man erst Geld aufladen oder das Lastschriftverfahren aktivieren. Für weitere Details verweise ich auf meinen Artikel über Walletcard. Die Karte befindet sich nach erfolgreicher Installation im sogenannten Express Modus. Das heißt zum Bezahlen kann man das Smartphone wie eine kontaktlose Kreditkarte verwenden. Bis zu einem Betrag von 25 € muss das Handy nur ans Terminal gehalten werden. Für höhere Beträge wird die PIN am Terminal eingegeben. Wem der Express Modus zu unsicher erscheint der kann auch in den manuellen Modus wechseln, dann heißt es vor jedem Bezahlvorgang Bildschirm entsperren, Wallet öffnen, Karte auswählen, Bezahlung frei geben und tappen. Ein Power Off oder Low Batterie Modus wird nicht unterstützt. Also ohne Strom kein Bezahlen, auch wenn die Karte in den Express Modus geschaltet wurde. Laut E-Plus liegt das an der SIM Karten Konfiguration des Herstellers Giesecke & Devrient. Die BASE Wallet selber hat zwei Sektionen. Oben befindet sich das Wallet Karussell. Dort kann man die Karten auswählen und administrieren. Im unteren Bereich gibt es vier große Schaltflächen. Unter „meine Karten“ kann man zum Beispiel noch seine ADAC Mitgliedskarte hinzufügen. Im „Marktplatz“ findet man Coupons die in der Wallet gespeichert werden können. Diese sind dann unter „meine Coupons“ sichtbar. Während der Tests hat das Abspeichern der Coupons aber extrem lange gedauert, unabhängig von der zur Verfügung stehenden Bandbreite. Das lässt auf Optimierungspotential im Backend schließen. Das vierte Feld „Mehr“ ermöglicht weitere Einstellungen der Wallet. Interessant auch das Einlösen der Coupons. Bei den „Show Coupons“ zeigt man diese im Geschäft einfach vor und erhält den Rabatt. Bei den anderen Coupons wird ein Barcode angezeigt, dieser wird am POS eingescannt. Anschließend werden auch die Coupons für alle weiteren Produkte, die eingekauft wurden eingelöst. Der Betrag wird sofort gut geschrieben und die Coupons verschwinden.
Fazit:
Die BASE Wallet zeigt mit den drei Anwendungsbereichen Bezahlen, Loyalty und Couponing wo das Potential im Mobile Payment liegt. Karten können direkt ausgestellt und ausgeliefert werden. Auch ein Blick in die Bezahlhistorie ist möglich. Gut gefallen haben mir die Couponing Funktionen.
Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass die Aktionen Konto Laden und P2P Überweisung nicht in der BASE Wallet erfolgen, sondern einen Wechsel in die Walletcard App erfordern.
Das Fehlen des Power Off Modus ist für das kontaktlose Bezahlen kein echter Show Stopper. Wenn aber Ticketing als Use Case hinzu kommt, will man den Besitz einer gültigen Fahrkarte auch dann nachweisen können, wenn die Smartphone Batterie nicht den ganzen Tag durchhält.
Die Bedienung der BASE Wallet insgesamt ist recht intuitiv und dürfte App erprobte Naturen vor keine großen Herausforderungen stellen.
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