Selbstversuch: Nie wieder Lesebrille dank App!

Drei Monate Training liegen hinter mir. Mein Fazit.

Lesebrille

Mit fortschreitendem Alter werden (auch) die Augen ja nicht besser. Mich plagt schon länger die weit verbreitete Altersweitsichtigkeit. Für die Jungen unter Euch: Das ist, wenn man auf Armeslänge nicht mehr allzu viel erkennen kann und anfängt, die Objekte immer weiter von sich weg zu halten, bis auch das nicht mehr geht. Dann kommt die Lesebrille und man beginnt mit dem Spielen „Brille auf, Brille ab“ und „Verdammt! Wo ist meine Lesebrille?“.

Das alles trägt nicht gerade zur allgemeinen Lebensqualität bei. Und so war ich Anfang April neugierig, als ich auf die Smartphone App „Glasses Off“ stieß. Versprach sie doch, nach dem kurzen Einstiegstest, dass ich gute Chancen hätte, bald ohne Lesebrille leben zu können.

Mit der App zu mehr Sehkraft

Glasses Off trainiert nicht die Augen sondern das Gehirn, damit es die nachlassende Sehkraft kompensiert. Die Augen bleiben also so lahm, wie sie nun einmal im Alter werden, aber das Gehirn kann lernen, dies weitgehend auszugleichen. Mehr dazu in meinem ersten Beitrag von Anfang April.

Nach drei Wochen Training hatte ich schon einmal ein Zwischen-Fazit gezogen. Zu diesem Zeitpunkt war meine „Reading Performance“ um 34 Prozent gestiegen, was sich tatsächlich auch in einer stark verbesserten Sehfähigkeit bemerkbar machte und ich begann, meine Lesebrille einzumotten.

Heute, nachdem ich das drei-monatige Training vollständig absolviert habe, kann ich eine abschließende Bewertung von Glasses Off vornehmen.

Die zentrale Erkenntnis, die sich schon Mitte April abzeichnete ist, dass ich mit Glasses Off wirklich meine Altersweitsichtigkeit gut in den Griff bekommen habe. Das heißt, ich habe seitdem keine Lesebrille mehr gebraucht. Die liegen jetzt alle in einer Schublade.

Dies bedeutet nicht, dass ich nun wieder jugendliche Adleraugen habe, aber die Verbesserung ist enorm und ich bin froh, das Training gemacht zu haben. Meine finalen Verbesserungswerte sprechen für sich:

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trainingstipps

In den drei Monaten Trainingszeit habe ich ein paar Dinge gelernt. Wer also mit Glasses Off seine Sehkraft verbessern will, beachte bitte folgendes:

  • Ohne Fleiß, kein Preis. Man muss trainieren und zwar mindestens zwei bis drei Mal pro Woche, mehr ist natürlich besser. Wer das nicht tut, wird auch keine guten Ergebnisse haben.
  • Nicht jeder Tag ist gleich. An manchen Tagen flutschte es bei mir, was geradezu Euphorie auslöste. An anderen Tagen konnte ich bei den gleichen Übungen nur so wenig erkennen, dass ich sehr viel raten musste. Die dokumentierten Trainingsergebnisse waren entsprechend schlecht. Aber nicht frustrieren lassen, das gehört einfach dazu.
  • Lichtverhältnisse wichtig. Es sollte hell sein, aber nicht auf dem Display spiegeln. Ich habe ein paar Trainingseinheiten gebraucht, den optimalen Ort für das Training zu finden.
  • Tageszeit hat Einfluss. Bei mir war es so, dass ich nach einem anstrengenden Arbeitstag am Abend wirklich schlecht abschnitt. Sehkraft und Konzentrationsfähigkeit waren niedrig. Früh morgens ging bei mir auch nicht, da schlafen Augen und Hirn noch. Am Besten ging es im Lauf des Tages, wenn ich vorher nicht allzu konzentriert auf einen Monitor starren musste.
  • Gabor

    Sauberes Display. Ist ein No-Brainer. Unsere manchmal verschmierten Displays erleichtern es nicht gerade, Gabor zu erkennen.

  • Mit Entfernung und Winkel experimentieren. Natürlich soll man sein Smartphone nicht genau vor die Nasenspitze halten oder womöglich mit vollständig ausgestreckten Armen trainieren. Es soll eine entspannte Haltung mit leicht angewinkelten Armen sein. Doch ich habe gelernt, dass sich meine Ergebnisse verbessern oder verschlechtern, je nachdem wo und in welchem Winkel zu meinen Augen ich das Smartphone halte. Dies variiert sogar von einer Übung zur nächsten, innerhalb einer Trainingseinheit.
  • Konzentrationsschwankungen erwarten. Es ist recht anstrengend, Gabor in nur sehr kurz aufleuchtenden Bildern zu erkennen. Man muss sich schon sehr konzentrieren. Und natürlich bricht diese Konzentration irgendwann ab bzw. wird weniger. Jetzt heißt es zusammen reißen, sich kurz schütteln (besser innerlich, sonst verpasst man die nächsten Bilder) oder kurz stark die Augen zusammen kneifen (ja, dann verpasst man vielleicht die nächste Einblendung und muss raten, aber was soll’s).

Wie geht es weiter?

Es wäre ja zu schön, wenn man nach den drei Monaten Training nichts mehr tun müsste. Das ist aber leider nicht ganz so einfach. Denn das Gehirn braucht zwar keine „Wartung“ und behält das Trainingsergebnis auf diesem Niveau bei. Doch die Augen werden sich weiter verschlechtern und um dies zu kompensieren wird empfohlen, zumindest alle zwei Wochen ein Mal zu trainieren. Wer sich weiter verbessern will, trainiert einfach mehr. Schaden kann man damit nicht anrichten.

Die Preise

Glasses Off ist zunächst kostenfrei herunter ladbar (Android, iOS). Hier kann man erst einmal einen Eignungstest durchlaufen, der die Sicherheit gibt, ob man selbst für dieses Training überhaupt geeignet ist. Hieran schließen sich dann die ersten Übungen an, so dass man ausprobieren kann, ob das etwas für einen selbst ist.

Nach 14 Tagen endet dann die kostenfreie Nutzung und es werden in den ersten drei Monaten 24,99 Euro fällig oder 9,99 Euro monatlich. Nach dieser intensiven Trainingsphase schließt sich die Erhaltungsphase an, wofür 59,99 Euro pro Jahr (4,99 Euro monatlich) fällig werden.

Viel Geld, mag mancher nun sagen. Doch die Verbesserung der Sehkraft und die damit verbundene Verbesserung der Lebensqualität ist riesig. Ich bin froh, diese App entdeckt zu haben und empfehle sie uneingeschränkt weiter.

Anmerkung: Ich habe von Glasses Off eine Jahreslizenz erhalten.

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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