Praxistest: Mobile Payment bei McDonalds mit Paypal

mobile payment bei mcdonalds

und echter Kundennutzen sind zwei Seiten einer Medaille, die erfolgsentscheidend in der sind. Leider geht das eine oder das andere in der Realität auch schon mal unter. Erstaunt stellt das nach einer Weile fest, dass es an Kundenakzeptanz und Umsatz fehlt.

  1. Innovationen sind erfolgskritisch im heutigen Wettbewerb – technologische Neuerung bieten hier ein Eldorado an Möglichkeiten
  2. Customer Centricity, also ein echter Mehrwert für den Kunden (der ihm das Leben schneller, einfacher und besser macht) ist eine Grundvoraussetzung.

Ich möchte hier nun nicht einen der Fälle schildern, die es nicht schaffen, diese beiden Anforderungen zu erfüllen. Oftmals hapert es nämlich an der einfachen Nutzung für den Kunden, wobei man mehrfache Anläufe bis zu einer erfolgreichen Transaktion braucht.

Burger mit Smartphone bestellen und bezahlen

Seit August 2012 kann man in Frankreich in mehreren McDonalds Filialen seinen Burger mit dem Smartphone bestellen und mit Paypal bezahlen. Das klingt gut und hat viel positives Echo in den Medien gefunden. Aber funktioniert es auch „fast & easy“? Hier ein Praxistest:

Ich habe mir die App „GoMcDo“ runtergeladen. Eine Bestellung per Smartphone kann ich zum Beispiel in der Filiale auf den Champs Elysées aufgeben. Also los!

Da ich mich bereits in der App registriert habe, kann ich gleich bestellen. Die Karte ist übersichtlich, ich entscheide mich für eine Coke Zero und gehe zum Check-Out.

Bezahlen in der GoMcDo App

Ich möchte mit Paypal bezahlen und werde dorthin weitergeleitet. Am Ende bekomme ich einen QR-Code angezeigt, der auch per MMS auf mein Handy geschickt wird.

Nun muss ich nur noch meine Cola abholen. Im Restaurant sind die „Easy“ Terminals nicht zu übersehen. Ich scanne den QR-Code und kann zum Tresen gehen. Dort gibt man mir meine Cola, es hat alles reibungslos geklappt.

Abholung der Bestellung

Es hat alles reibungslos geklappt. Das ist schon mal ein sehr gutes Ergebnis. An keiner Stelle musste ich mehrfache Anläufe machen, um die Restaurantsuche, Bestellung, Bezahlung oder Abholung durchzuführen. Aber…

Wirklich schneller?

Aber ist es wirklich schneller und einfacher, als so in einen McDonald zu gehen und meine Cola zu bestellen? Ich habe mal gezählt:

  • Auf dem Smartphone habe ich in der App 14 Screens für Bestellung und Bezahlung durchlaufen, bis der QR-Code angezeigt wurde
  • Im Restaurant waren wiederum 8 Schritte notwendig, bis ich zur Bedienung gesprochen habe und meine Bestellnummer gezeigt habe. Dies ist normalerweise der erste Schritt einer Bestellung.

Sind diese 22 Schritte mit dem Smartphone nun einfacher und schneller? Vielleicht, wenn die Schlangen zum Anstehen am normalen Tresen im Vergleich deutlich länger sind. Dann habe ich Glück gehabt.

Und besser?

Sind diese 22 Schritte besser? Sicherlich ist ein Mehrwert im Store-Locator und ich kann in Ruhe auf dem Weg das Menü auswählen und bezahlen. Reicht das?

Auf jeden Fall ist es ein erster positiver Schritt, um den Kunden innovative mobile Services näher zu bringen. Der Nutzer kann lernen was möglich ist und sich langsam an die Neuerungen gewöhnen. Ein wichtiger Punkt, der auch bei mancher Produkteinführung schon vergessen wurde.

Über Maike Strudthoff 95 Artikel
Maike Strudthoff unterstützt Unternehmen Innovation neu zu denken, schneller zu agieren und sich konsequent auf den Nutzer-Kunden auszurichten. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitalen Services sowie Commerce & Payment 4.0. Sie unterstützt seit über 8 Jahren Unternehmen in Europa, die Zukunft der Digitalisierung zu antizipieren und für sich zu gestalten – nahe am Kunden und mit schlanken Methoden (Design Thinking, Co-Creation, Lean Principles, …). Als Gründerin des JumpNext Netzwerks verbindet Maike Strudthoff Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven, um Inspiration für Neues entstehen zu lassen. Sie beobachtet und analysiert Innovationen und disruptive Unternehmen rund um die Welt. Sie trägt die Erkenntnisse in Workshops und Keynote Vorträgen weiter. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge über Mobile Payment in Online und Offline Medien sowie Buchbeiträgen. Digitale Innovation ist nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft. Zuvor hat Maike Strudthoff 12 Jahre für eine führende Unternehmensberatung, in einer internationalen Bankgruppe sowie in einem Startup in London gearbeitet. Mehr über Maike auf XING, ihrer Website oder per Mail

7 Kommentare

  1. Bei dem auf dem anhängenden Bild gezeigten Code handelt es sich um einen Aztec-, nicht um einen QR-Code (wobei sich wohl mittlerweile der QR-Code als Synonym für alle Code-Arten einzubürgern scheint).

  2. …und wenn es dann zig Leute machen, ist die Schlange am „Easy“ Terminal lang und danach muss ich mich ebenfalls am Tresen einreihen – sehe da keinen Zusatznutzen. Ohnehin: gibt es dort einen speziellen Ausgabeschalter für mobile Bestellungen an dem es deutlich flotter zugeht?

    • Eine Art von „Easy“ Terminals erlauben eine eigenständige Bestellung an einem Automaten im Restaurant. Die andere Art von „Easy“ Terminal ermöglicht die Abholung von „GoMcDo“ Bestellungen. Für diese gibt es dann wiederum einen „Easy“ Abholtresen. Dass es da deutlich flotter zugeht, konnte ich in meiner einmaligen Erfahrung zumindest nicht feststellen.

  3. Mir stellt sich gerade die Frage, warum ich einen QR-Code aufs Handset erhalte wenn ich am Terminal selbst den QR-Code scannen muss? Oder habe ich was falsch verstanden?

    • Das wurde ich schon mehrfach gefragt, denn es verkompliziert den Prozess. Warum nicht einfach den QR-Code am Tresen vorzeigen? Da man bis Mitternacht des Bestelltages Zeit hat, um Essen & Trinken abzuholen, meldet man seine Anwesenheit im Restaurant an dem Easy Terminal. Dann sollte die Bestellung eigentlich direkt vorbereitet werden, auch wenn das in meinem Fall nicht so war. 

  4. Genau so. Self-Service mit Mobile Phone, ganz praktisch, gibt es Vorteile für den Kunden, was könnte noch getan werden … ganz praktisch … auch ohne NFC

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