Mobile Payment Update 6: last but not least – Paypal

siebte massenmedium

Wer mPayment News abonniert, bei dem läuft der Ticker in letzter Zeit heiß. In dieser kleinen Update-Serie gehe ich auf die Neuigkeiten einiger Key Player ein. Kurz zusammengefasst: es lässt sich eine Tendenz beobachten, dass Anbieter „echte“ mWallets ankündigen, die weit über die simple Digitalisierung eines Zahlungsmittels hinausgehen. Paypal bietet mit seiner Vision einer ganzheitlichen Payment Plattform einen klaren Kundenmehrwert, aber handelt es sich um ein „echtes“ mWallet? Und ist die neue McDonalds App ein Schritt dorthin?

Paypal darf selbstverständlich nicht außen vor bleiben, wenn man über die Key Player im Mobile Payment schreibt. Die eBay Tochter hat eine sehr schlüssige Vision präsentiert, wie sie Konsumenten die Shopping-Experience und die Verwaltung ihrer Finanzen vereinfachen will. Der Mehrwert für den Kunden ist klar erkennbar. Mobile ist dabei das Verbindungselement, welches die Integration von Online und Offline Retail ermöglichen wird. Ein schönes Video dazu ist auf YouTube verfügbar.

Bis wir bei dieser Vision angekommen sind, verfolgt Paypal einen schrittweisen Ansatz, der sich auf verfügbare Technologien stützt – seitens des Konsumenten sowie der Händler. Ebenso werden lokale Partnerschaften geschlossen, um Momentum in einzelnen Märkten zu erzeugen. Schönes Beispiel ist McDonalds, dessen im Frühling in Frankreich eingeführte App „GoMcDo“ eine Bestellung ermöglicht und nun auch die Bezahlung per Paypal. Der Ansatz ähnelt dem von Starbucks & Square (siehe mz Artikel), nur dass bei McDonalds vorab bestellt und bezahlt wird, dann geht man nur noch zum Abholschalter.

Beflügelnde Wachstumszahlen

Im Januar diesen Jahres feierte Paypal bereits ein mobiles Transaktionsvolumen von 4 Mrd. US$ für das Jahr 2011. Nun passte das Unternehmen seine Prognose für 2012 auf 10 Mrd US$ an (siehe Grafik von statista).

 

Quelle der Grafik: www.statista.com

Das sind beeindruckende Zahlen. Allerdings muss man dabei im Kopf behalten, dass es sich derzeit noch überwiegend um online Einkäufe im mobilen Web handelt.

Die intelligente Verbindung zwischen On und Off

PayPal hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Probleme der Menschen zu lösen. Das Leben einfacher, schneller und besser zu machen. Für Konsumenten sowie Händler oder Restaurants. Diese Kunden stehen im Mittelpunkt, für sie muss ein klarer Mehrwert erzeugt werden. Dafür braucht es ganzheitliche und integrierte Lösungen, die Brücken zwischen den Welten schlagen können. Payments besteht für Paypal aus drei Themen: Online, Mobile und Offline Retail. So verbindet auch GoMcDo On und Off. Und es verkürzt die Wartezeiten für einen Burger – ein Mehrwert für Konsument und Restaurant.

Echtes mWallet?

Wie bereits im letzten Artikel über Square und Starbucks stellt sich wieder die Frage: Ist dies ein Ansatz für ein „echtes“ mWallet, d. h. den Ersatz des typischen Portemonnaies, in dem sich Kreditkarten, Coupons, Kundenkarten, Tickets und vieles mehr befinden? Nein, Paypals Vision sieht nicht primär nach einer Sammelhülse für unterschiedlichste Karten und Papierschnipsel aus. Sondern vielmehr nach einer neuen Art zu shoppen und seine Finanzen zu managen. So wie es das oben genannte Video auch zeigt. Mit einer mehrwertorientierten Integration der verfügbaren Systeme bei Konsument und Merchant. Und mit cleveren Partnerschaften könnte das schnell zu viel Reichweite im Markt führen, die allen im Moment noch fehlt.

Das letzte Wort

PS: Die US-amerikanischen Retailer Walmart, Target und zwölf andere haben ein eigenes Payment Wallet angekündigt. Ich möchte es im Rahmen dieser Serie nur kurz erwähnen, denn bisher handelt es sich um eine erste Ankündigung von MCX (Merchant Customer Exchange), konkretere Details bleiben abzuwarten.

Die Mobile Payment Update Serie im Überblick:

  1. Deutsche Telekom Mobile Wallet
  2. Google Wallet
  3. Microsoft Wallet und Apple Passbook
  4. Banken und Kreditkartenunternehmen
  5. Starbucks, Square… und nochmal kurz Google
  6. Last but not least: Paypal (dieser Artikel)
Über Maike Strudthoff 95 Artikel
Maike Strudthoff unterstützt Unternehmen Innovation neu zu denken, schneller zu agieren und sich konsequent auf den Nutzer-Kunden auszurichten. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitalen Services sowie Commerce & Payment 4.0. Sie unterstützt seit über 8 Jahren Unternehmen in Europa, die Zukunft der Digitalisierung zu antizipieren und für sich zu gestalten – nahe am Kunden und mit schlanken Methoden (Design Thinking, Co-Creation, Lean Principles, …). Als Gründerin des JumpNext Netzwerks verbindet Maike Strudthoff Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven, um Inspiration für Neues entstehen zu lassen. Sie beobachtet und analysiert Innovationen und disruptive Unternehmen rund um die Welt. Sie trägt die Erkenntnisse in Workshops und Keynote Vorträgen weiter. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge über Mobile Payment in Online und Offline Medien sowie Buchbeiträgen. Digitale Innovation ist nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft. Zuvor hat Maike Strudthoff 12 Jahre für eine führende Unternehmensberatung, in einer internationalen Bankgruppe sowie in einem Startup in London gearbeitet. Mehr über Maike auf XING, ihrer Website oder per Mail

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