Mobile Payment Update 3: Neues von Google, Microsoft, Apple, usw.

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Microsoft Wallet

Wer mPayment News abonniert, bei dem läuft der Ticker in letzter Zeit heiß. In dieser kleinen Update-Serie gehe ich auf die Neuigkeiten einiger Key Player ein. Kurz zusammengefasst: es lässt sich eine Tendenz beobachten, dass Anbieter „echte“ mWallets ankündigen, die weit über die simple Digitalisierung eines Zahlungsmittels hinausgehen. Die Visionen nehmen durch Produktfeatures immer konkretere Formen an – oft allerdings noch mehr als Ankündigung denn als marktreifes Produkt.

In den letzten Artikeln ging es um die Deutsche Telekom und Google (siehe unten). Heute geht es um den Nachzügler Microsoft. Aber auch um Apple, der uns immer wieder zeigt: schneller ist nicht gleich besser!

Microsoft Wallet und Apple Passbook sind sich ähnlich

Die Ankündigungen von Apple und Microsoft im Juni mit kurzem Zeitabstand lassen wohl ausschließen, dass es sich um einen Klone handelt. Aber die jeweils angekündigten Wallet-Produkte ähneln sich.

Apples Passbook konzentriert sich erst mal auf Tickets, Bordkarten und Coupons, die zentral in der App abgelegt werden. Ein zentraler und vereinfachter Zugriff auf diese bisherige „Zettelsammlung“ wird möglich. Einen zusätzlichen Mehrwert bietet Apple dem Nutzer über die „intelligenten Erinnerungen“, z. B. die automatische Präsentation des Kinotickets auf dem Startbildschirm, wenn die Uhrzeit und die Lokalisierung mit dem Ticket übereinstimmen.

Auch Microsofts Wallet will Tickets, Bordkarten, Coupons, etc. verwalten. Auch Microsoft bietet theoretisch über APIs dem Kinobetreiber die Möglichkeit, intelligente Erinnerungen einzustellen. Ein wesentlicher Unterschied aber ist, dass Microsoft von Anfang an Payment-Karten integriert. Eine klare Aussage besteht auch zu NFC, das Wallet wird eng mit der NFC-Schnittstelle im Telefon verbunden sein (übrigens bekennt sich Microsoft bezüglich des NFC-Business-Models zur SIM-centric Variante, d. h. Zahlungskarten würden in der SIM-Karte beherbergt sein, im Gegensatz zum Google Modell. Das macht es eventuell auch leichter die Mobilfunkanbieter davon zu überzeugen, mehr Windows Phone zu verkaufen).

Und noch eine Anmerkung zum Thema NFC und Apple. Wenn die Fachwelt doch nach der Passbook Ankündigung sofort wieder gemunkelt hat, dass das iPhone 5 mit NFC kommt (ich will mich da nicht ausschließen), gingen die Gerüchte aufgrund eines Berichts des Wall Street Journal vorübergehend in die andere Richtung. Angeblich sieht die Firma aus Cupertino aktuell noch keine Marktreife für NFC, unter anderem aufgrund des hohen Batterieverbrauchs bei NFC Services. In den letzten Tagen allerdings gibt es wieder Gerüchte, dass NFC doch im iPhone 5 kommt. Also wie immer bei Apple, die Gerüchteküche kocht bis zur Produktvorstellung.

Sonst wäre noch anzumerken, dass natürlich auch das Mobile Wallet der Deutschen Telekom und das Google Wallet dem gleichen Konzept entsprechen. Allerdings steht bei diesen beiden Akteuren deutlich das Mobile Payment im Vordergrund. Microsoft und Apple konzentrieren sich vorerst lieber auf „all die anderen Zettel“, die man noch so im Portemonnaie hat.

Nachtrag: Die Mobile Payment Update Serie im Überblick:

  1. Deutsche Telekom Mobile Wallet
  2. Google Wallet
  3. Microsoft Wallet und Apple Passbook
  4. Banken und Kreditkartenunternehmen
  5. Starbucks, Square… und nochmal kurz Google
  6. Last but not least: Paypal
Über Maike Strudthoff 95 Artikel
Maike Strudthoff unterstützt Unternehmen Innovation neu zu denken, schneller zu agieren und sich konsequent auf den Nutzer-Kunden auszurichten. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitalen Services sowie Commerce & Payment 4.0. Sie unterstützt seit über 8 Jahren Unternehmen in Europa, die Zukunft der Digitalisierung zu antizipieren und für sich zu gestalten – nahe am Kunden und mit schlanken Methoden (Design Thinking, Co-Creation, Lean Principles, …). Als Gründerin des JumpNext Netzwerks verbindet Maike Strudthoff Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven, um Inspiration für Neues entstehen zu lassen. Sie beobachtet und analysiert Innovationen und disruptive Unternehmen rund um die Welt. Sie trägt die Erkenntnisse in Workshops und Keynote Vorträgen weiter. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge über Mobile Payment in Online und Offline Medien sowie Buchbeiträgen. Digitale Innovation ist nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft. Zuvor hat Maike Strudthoff 12 Jahre für eine führende Unternehmensberatung, in einer internationalen Bankgruppe sowie in einem Startup in London gearbeitet. Mehr über Maike auf XING, ihrer Website oder per Mail

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