Krankenhäuser testen Apple HealthKit & #BOM15 kürt Gesundheits Apps

Mobile Health
Quelle: Shutterstock, Africa Studio

Rund um das Thema Mobile Health ist eine spannende, neue Welt für Mobile Applications und Mobile Lösungen entstanden. Mit dem Launch von Apple’s HealthKit in 2014, der Health App für iOS 8 (Video zur Health-App von Apple), und der damit verbundenen Möglichkeit verschiedenste Fitness-Aktivitäten zu tracken und zentral zu verwalten sowie der jüngsten Ankündigung Aktivitätsmessung künftig mit der Apple Watch – welche im Frühling erwartetet wird – noch weiter auszubauen, sollte das Interesse von Apple an der Gesundheitsindustrie und darauf fokussierten Applikationen deutlich geworden sein.

Apple Health App; Quelle: HIT – Insightful coverage of healthcare technology, Hitconsultant.net

Apple kehrt in die Krankenhäuser ein

Das war erst der Anfang, denn Apple verkündete vor ein paar Tagen den Einzug ihres HealthKits in die Krankenhäuser der USA. Hierfür wurde wohl bereits eine Partnerschaft mit der Health Information Exchange Company EPIC ins Leben gerufen. Das HealthKit soll zur Überwachung von Gesundheitsdaten in ca. 20 Kliniken getestet werden. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes sollen behandelnde Ärzte somit künftig schneller via iPhone oder Tablet über kritische Gesundheits-Schwankungen ihrer Patienten informiert werden können.

Doch auch Google setzt mit Google Fit und Samsung mit S Health auf die Gesundheitsbranche (siehe The Verge Artikel) und so buhlen die Technologieriesen um die Krankenhäuser und den digitalen Patientendaten-Thron.

Herzfrequenz anzeigen, verbrannte Kalorien ermitteln, Blutzuckerwerte, Cholesterinstand, Blutgruppenverwaltung und generelle Gesundheits- und Fitnessmessungen – alles per App erfassbar und jederzeit abrufbar. Soweit so gut. Aber muss ich dafür wirklich alles von mir Preis geben? Und wie weit ist eigentlich die Datensicherheit gegeben, wenn man jüngste Hacker-News liest (siehe hier) !?

YOU ARE JUST A NUMBER. Quelle: Sunday Times Magazine: Quantified Self
timchester.com

The Quantified-Self – das messbare, quantifizierbare ich – ist auf vielen Tech Konferenzen ein gern gehörtes Thema. „Self Knowledge through numbers“ – steht hier im Vordergrund. Doch wie überall gibt es wohl auch hier seine Grenzen. So habe ich persönlich beispielsweise trotz 100%igen Mobile Lifestyle mein Smartphone bislang noch nicht im Einsatz für jegliche automatisierte Gesundheitsmessungen meines Körpers.

Die Health App von Apple blieb bislang auf dem iPhone 6 ungenutzt. Die Übergabe jeglicher Gesundheitsdaten an Apple geht mir persönlich einen Schritt zu weit. Dies steht natürlich jedem selbst überlassen, aber die komplette Transparenz über sich selbst an einen Technologiekonzern zu übertragen und künftig Dr.Apple um Rat fragen müssen, sollte eine bewusste Entscheidung sein!

Gib mir Dein iPhone und ich sag Dir wer Du bist!

Sicherlich gibt es jedoch Anwendungen, die sinnvoller und hilfreicher sind als andere und der bereits entstandene Trend rund um das Thema #mhealth birgt wertvolle Potentiale und sollte in jedem Fall durch positive Impulse und Lösungen unterstützt werden.

Hierbei sind definitiv Anwendungen zu benennen, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern. Bei Sehbehinderung hilft hier zum Beispiel einem Bekannten von mir tagtäglich die Vorlesefunktion via iOS VoiceOver .

VoiceOver für iOS;
Quelle: Apple Website. https://www.apple.com/de/accessibility/ios/voiceover/

Auch für Hörbehinderung gibt es tolle Lösungen. So auch die ReSound Smart-App, welche als ein Gewinner in 2014 ausgezeichnet wurde im Rahmen des Best of Mobile Branchen-Awards-Events (#BOM15) in der Kategorie Healthcare.

ReSound Smart-App für ein verbessertes Hörerlebnis

Best of Mobile Award zeichnet die besten Healthcare Anwendungen aus

Auch in diesem Jahr steht der Best of Mobile Award wieder an. Neben 15 weiteren Kategorien ist auch Healthcare wieder mit dabei und als Jurymitglied freue ich mich über die Einreichung bereichernder und Mehrwert-orientierter Anwendungen. Ich hoffe auf Apps, die etwas gutes tun! Apps, die dabei helfen, gesunder zu leben und bessere Service- oder Pflegeleistungen zu bekommen, ohne sich -aus User-Sicht – dafür datentechnisch komplett „auszuziehen“.

So kann die Rauchfrei Pro App zum Beispiel helfen, um mit dem Rauchen aufzuhören, die Weight Watchers Punktezähl-App dabei, Gewicht zu reduzieren und Headspace dabei, Meditation und Entspannung in den Alltag zu integrieren – ohne dass dafür automatisiert die gesamten Tagesaktivitätsdaten an einen Technologiekonzern übertragen werden müssen.

Natürlich gibt es auch tolle Anwendungen für mobile Patientenakten, die die Effizienz und Reaktionsgeschwindigkeit in Krankenhäusern steigern wird, aber auch hier sollte immer der Mensch im Mittelpunkt stehen, um den es am Ende des Tages geht. Es gibt also wie immer eine goldene Mitte. Mehr davon!

Wir freuen uns in jedem Fall auf tolle Einreichungen bis zum 13.02.15 und die Verleihung der Best of Mobile Awards im Mai 2015 in Frankfurt im Rahmen der Mobikon Konferenz. Mehr über den Award und die Einreichungskriterien findet ihr auf der Website oder auch bei Twitter.

Best of Mobile Awards #BOM15

So… mein Smartphone sagt mir soeben ich solle mal wieder eine Pause machen. Manchmal ist so ein mobiler Assistent doch gar nicht so schlecht. Also, bis zum nächsten mal in der schönen digitalen Welt :)

Über Lilian Güntsche 10 Artikel
Lilian Güntsche, Dipl.-Medien-Oek., ist seit über 10 Jahren im Marketing- und Vertriebsumfeld der Digital- und Medienbranche, Schwerpunkt Mobile, aktiv. Nachdem sie in verschiedenen renommierten ITK- Unternehmen im In- und Ausland ta?tig war, ist sie 2011 mit Gu?ntsche Concepts selbststa?ndig. Hierbei unterstützt sie namenhafte Industriekunden und Digitalagenturen bei ihrer Mobile Strategie sowie im Bereich Kooperationsmarketing & digitales Account/Projekt Management. Lilian ist zudem Autorin, Sängerin und Sprecherin und geschätztes Jurymitglied in verschiedenen Branchengremien.

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