Ein Kino mit 4.283 Sitzen und 14 Sälen gehört zu den Orten der Welt, die in kürzester Zeit einen sehr hohen Durchsatz an Kunden bedienen müssen. Man stelle sich die Situation an einem Samstagabend rund um die 20 Uhr Vorstellungen vor. Jeder mobilversierte Kinobesucher ist wahrscheinlich bereits auf Handy-Tickets umgestiegen, um sich das lästige Schlange stehen an der Kasse zu ersparen. Aus Insider-Kreisen hört man, dass in Deutschlands drittgrößtem Kino, dem Mathäser Kinopolis im Herzen von München, nun auch bald die Cola und das Popcorn per Handy geordert und bezahlt werden könnte. In der App von opentabs, einer App mit der man in Cafés, Restaurants oder Stadien Bestellen und Bezahlen kann, war – zumindest letzte Woche – der Mathäser Filmpalast mit einem Snackmenü zu sehen.
Im Zusammenhang mit Mobile Payment interessiere ich mich aktuell hier auf mz für die Nutzung neuer Bezahlmethoden, die auch einen Mehrwert mitbringen, der über das Bezahlen hinaus geht. Ziel muss es sein, dem Nutzer das Leben einfacher, schneller oder besser zu machen. Mit anderen Worten, z. B. einen Effizienzgewinn zu erzielen. Wie könnte das nun auf diesen Fall im Kinopolis zutreffen?
Man könnte sich also Folgendes vorstellen: Der Kinobesucher kommt am Samstagabend mit hunderten von Gleichgesinnten im Mathäser an. Er hat sein Ticket bereits in der Tasche, z. B. mit dem Smartphone gekauft. Jetzt möchte er noch eine Tüte Popcorn und eine Cola, aber die Schlange ist lang. Reicht die Zeit noch vor der Vorstellung? Sind alle guten Plätze weg, wenn man sich jetzt noch in die Schlange stellt? Hinten angestellt kann der Kinobesucher seine Auswahl mit der opentabs App treffen, bestellen und bezahlen. Aus Unternehmenskreisen war zu erfahren, dass im nächsten Schritt dann der vom Smartphone erzeugte Strichcode an einem Check-In Terminal gescannt wird, was wiederum den Ausdruck der Bestellung beim Personal auslöst. Dieses Bild ließ sich dazu auf Instagram finden:
Die gedruckten Bons können dann im Akkord abgearbeitet werden, ohne Zeit mit der Unterhaltung beim Bestellvorgang, der Unentschlossenheit des Käufers und dem Bezahlen zu verlieren. Das spart vielleicht nur Sekunden, aber wenn Hunderte Kunden gleichzeitig Popcorn wollen, dann können 30 Sekunden pro Kunde die Wartezeit halbieren. Und für den Kinobesucher die Frage entscheiden: bekomme ich noch einen Snack oder muss es ohne gehen. Auch der Umsatz für den Snackbetreiber dürfte damit steigen.
Einziges Handicap: die Kinobesucher müssen natürlich die opentabs App installiert haben, ansonsten wird der Vorgang langwieriger als noch auf dem traditionellem Wege. Erst mal scheint es also insbesondere für regelmäßige Besucher des Kinopolis in München oder für Mobile Power User eine interessante Alternative zu sein. Das wären dann die sogenannten „Early Adopter“. Auch wünschenswert wäre mittelfristig ein Zusammenspiel der Ticket- App mit der Snack-App. Aber jetzt warten wir erst mal ab, wie die Popcorn Fastlane funktioniert, wenn sie jetzt in Betrieb geht.
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