Mobile Kundengewinnung in fünf Akten: Googles Full Value of Mobile

mobile kundengewinnung

Unter der Klammer „The Full Value of Mobile“ hat eine Webseite  ins Leben gerufen, auf der die Möglichkeiten von Smartphone & Co. für die mobile Kundengewinnung beleuchtet werden. Google erklärt dies anhand eines schicken Videos mit fünf Themenpunkten und einem davon abgeleiteten „Rechners“, mit dessen Hilfe man den Wert seiner „Mobilen Aktivitäten“ analysieren kann.

Das ganze klingt natürlich nach Eigenwerbung – was es auch ist – hat aber dennoch einen Nutzen, da man sich die Mühe gemacht hat, die einzelnen Userjourneys einmal plastisch und damit greifbar aufzuzeigen.

Wie kommen Ihre Kunden ans Ziel?

Da für die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung 4:49 Minuten eine halbe Ewigkeit sind und die einzelnen Userjourneys zudem durch pfiffige Zeitsprünge komplexer gemacht worden,  als sie es tatsächlich sind, anbei eine Kurzübersicht der beschrieben Themenpunkte und Userjourneys:

1. Für Laufkundschaft sorgen:

sitzt im Taxi, dieses steht im Stau. Um nicht zu spät zu kommen beschließt sie zu laufen. Geht aber nicht weil falsche Schuhe. Also Handy raus, nach Geschäft mit Laufschuhen suchen, dank entsprechender Standorterweiterung in den Adwords-Anzeigen wird auch sofort Ort und Route angezeigt, rein in den Laden und schon sind die Schuhe gekauft. Sie kommt pünktlich an und alle sind glücklich.

2. Umsätze über mobile Websites steigern:

Mann hat sich den Anzug versaut. Wo jetzt nur auf die Schnelle einen neuen herbekommen? Smartphone raus und einfach mal danach googlen. Perfekt sitzendes Sakko natürlich schnell gefunden, bezahlt wird direkt mit online, mit Google Wallet und die Abholung erfolgt unmittelbar im lokalen Geschäft.

3. Mehrere Geräte für einen Einkauf nutzen:

Hunde liebender Taxifahrer fährt Frau mit Halskrause. Wäre doch was für meinen Fiffi, denkt er sich, zückt sein Smartphone und googlet danach. Schnell wird er fündig,  muss dann aber wieder seinem Tagewerk nachgehen. Zum Glück synchronisiert der Chrome Browser die Suchanfragen zwischen Mobile und Desktop. Gleich zu Hause angekommen setzt er sich an den Laptop und bestellt das schmucke Stück für seinen Liebling.

4. Mehwert durch Apps:

Junges Pärchen möchte Pizzaessen gehen. Leider hat der Laden schon geschlossen. Doch kein Problem! Zum Glück hat man natürlich immer die passende App parat oder wird dank der neuen App-Erweiterungen in Adwords schnell fündig. wird mittels App bestellt und direkt an eine Bank im Park geliefert, wo das Pärchen in Ruhe Pizza und Zweisamkeit genießen kann.

5. Umsätze durch Anrufe steigern:

Wohlhabender Herr steht in toller neuer, aber leerer Wohnung. Die Einweihungsfeier soll noch diesen Abend stattfinden. Bisschen unvorteilhaft, ohne Möbel, Musik und Essen denkt er sich, greift zu seinem Smartphone und sucht nach schneller Hilfe. Mittels Adwords Click-to-Call Erweiterung ist es ihm möglich, die entsprechenden direkt anzurufen um die zeitnahen Lieferungen zu koordinieren. Die Party steigt und alle sind glücklich.

Natürlich wirken die Szenarien ein wenig an den Haaren herbeigezogen und der Titel wäre mit „Google rettet die Welt“ wohl auch passender deklariert. Auch versucht hier Google natürlich, indirekt die neuen Erweiterten Kampagnen bei Adwords zu pushen. Dennoch sind das alles realistische Anwendungsszenarien, die primär das Bewusstsein für die aktuellen Möglichkeiten von Smartphones und mobilen Werbemöglichkeiten schärfen sollen. Und um dem ganzen noch etwas Handfestes mitzugeben gibt es ja schließlich auch noch den „Rechner“.

Rechner: Wert der mobilen Aktivitäten

Auf Basis der im Video vorgestellten Userjourneys hat Google ein erstellt, mit dessen Hilfe man den monetären Wert eines mobilen Klicks berechnen kann.  Am Beispiel des 1. Aktes, also der Frau mit den Laufschuhen, würde das ganze wie folgt aussehen:

Benötigter Input:

  • Wie viele haben zwischen dem Datum X und Datum Y über Ihre mobilen Suchanzeigen auf den Routenplaner-Link geklickt?
  • Wie viel Prozent der Nutzer, die auf den Routenplaner-Link geklickt haben, sind daraufhin wirklich in Ihr Geschäft gekommen?
  • Wie viel Prozent der Besucher im Geschäft haben etwas gekauft?

  • Was ist der Durchschnittswert eines Einkaufs im Ladengeschäft?

Szenario:

Wir führen ein Fachgeschäft für Laufschuhe, mittels Google Places Standorterweiterung in unseren Adwords-Kampagnen, sind wir in der Lage auszuwerten, wer auf den Routenplaner geklickt hat. Im letzten Monat haben 240 Menschen den Routenplaner benutzt, da wir in unserem Geschäft stets Fragen, wie die Leute gerade auf uns gestoßen sind, wissen wir, dass davon 120 Menschen unser Geschäft besucht haben. Von diesen wiederum haben exakt 40 bei uns einen Laufschuh gekauft. Der durchschnittliche Warenwert eines Laufschuhs liegt bei 64 Euro.

Output:

 

Gleiches Prozedere gilt es jetzt nur noch auf die Themenblöcke, Anrufe, Apps, Cross-Device und Mobile-Website anzuwenden. Hat man alles erfolgreich ausgefüllt, kann man sich eine entsprechende Gesamtübersicht anzeigen lassen. Wer die manuelle Einpflege der Daten minimieren möchte, kann auch direkt Adwords-Daten importieren.

Alles in Allem hat Google hier ein nettes Tool auf die Beine gestellt, das primär die Sinne für ein sich veränderndes Kaufverhalten schärfen soll. Der praktische Nutzen der Daten sei einmal dahingestellt. Größte für Unternehmen wird es ohnehin sein, die von Google abgefragten Daten zu erheben und Unternehmen, die diese Daten bereits vorliegen haben [Hut ab!] benötigen kein zusätzliches Tool um diese auszuwerten.

Dennoch eine ein nette Spielerei, die jeder mit und Muße einmal ausprobieren sollte!

Über Benjamin Buttkus 1 Artikel
Nach Stationen bei 1&1 und Wunderman als SEO Manager sowie Online Konzeptioner ist Benjamin Buttkus heute als SEO Consultant bei MRM in Frankfurt am Main tätig. Dort betreut er die Kunden der Agenturgruppe hinsichtlich strategischer Fragestellungen in den Bereichen SEO und SEA.

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