Bereits in den letzten Artikeln haben wir über den Ansatz Coopetition im Mobile Couponing berichtet. Also wie können indirekte Wettbewerber zusammen den Markt erobern oder bearbeiten und dabei Synergien erzielen? Bei digitalen Dienstleistungen/Produkten ist der Strategieansatz immer öfter zu beobachten. Heute zeigen wir diesen Coopetition Ansatz am Beispiel valuephone.
Was hat sich verändert?
valuephone ist IT-Spezialist für Mobile Couponing&Mobile Payment Lösungen. Bereits an über 30.000 Händlerkassen können Kunden via Mobile digitale Coupons oder Gutscheine von Händlern bzw. Herstellern einlösen. Bisher hat es sich immer um eine geschlossene Plattform gehandelt. So konnten Kunden entweder bei Netto, Edeka (jedoch nur in ausgewählten Regionen) oder in Telekom Filialen, Mobile Coupons über die Händler-Apps empfangen und auch einlösen.
Seit Oktober 2013 hat sich die IT Plattform von valuephone geöffnet. Somit können Händler auf die Erfahrungen und das Know-How eines Spezialisten zurückgreifen. Gleichzeitig besteht die Option das Thema Mobile Couponing schnell im Marketing aufzusatteln. Mittels API Schnittstelle kann die white Label Lösung in bestehende Händler-Apps integriert werden.
Darüber hinaus hat der Händler bereits jetzt die Sicherheit, dass alle im Markt befindlichen Technologien wie das ID Verfahren, Barcode-Scanning und auch NFC von der White Label Lösung abgebildet werden bzw. aufgeschaltet werden können. Innerhalb von wenigen Tagen sind die Anpassungen an die bestehende Händler-Apps integriert und schon kann das neue Marketinginstrument genutzt werden.
Wie sieht die Kundensicht aus?
Der Kunde muss sich den mobilen Coupon selbst innerhalb der Händler-App abholen (Pull-Ansatz), auf diese Weise wird der Kunde aber von Push Notifikationen zu anderen, unrelevanten mobile Coupons verschont. Es gibt auch die Möglichkeit, abgeholte mobile Coupons in Apples Passbook zu hinterlegen. In naher Zukunft kann dies auch mit der Android Welt vollzogen werden, also durch die Ablage des mobilen Coupons in der Google Offer App, dem Pendant zur Apple Welt.
valuephone bietet somit eine white Label Wallet für Händler an. Die white Label Lösung kann auch mit dem Feature Mobile Payment genutzt werden. Der User muss sich nur einmal mit seinem Login registrieren, um alle von valuephone betriebenen Mobile Couponing Apps zu nutzen. Einzige Bedingung, das vorhandene Kassensystem ist bereits hierauf ausgerichtet.
Für den Kunden bedeutet es jedoch, dass er viele verschiedene Händlerwallets auf seinem Smartphone installieren muss. Somit ist diese white Label Lösung ein dezentraler Ansatz. Hier liegt die Frage nahe, ob das am Ende des Tages wirklich der Kundenwunsch ist. Bei Händlern, wo der Kunde oft Einkaufen geht wird er eher überzeugt sein, eine Händlerwallet zu installieren. Aber bei wechselnden Händlereinkaufsstätten, wird der Kunde sich zweimal überlegen, ob er die Händlerwallet installiert und nutzt.
Reicht es zum Trendsetter im Mobile Couponing?
Zurück zum Coopetition Ansatz. Schön zu sehen, dass der IT Anbieter seine Lösung und seine Erfahrungen für alle Händler öffnet. Sicherlich ein interessanter Ansatz für Händler. Somit kann ohne IT Entwicklungskosten rasch das Thema Wallet angeboten werden. Gleichzeitig können sich Händler auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und müssen nicht für jedes neue Marketinginstrument eigene Ressourcen und Know-How aufbauen. Außerdem können bereits begonnene Marketingstrategien weitergeführt werden und bereits registrierte Kundengruppen sind sofort migriert.
In Zukunft werden Kunden sicherlich vermehrt Mobile Coupons einsetzen, um in stationären Geschäften diese auch einzulösen. Aber man kann orakeln, dass der Kunde nicht mehr als drei bis fünf Apps zum Thema Mobile Couponing & Mobile Wallet auf seinem Smartphone speichern wird.
Hallo,
die Vorteile einer White Label Lösung sind gut beschrieben. Und sicher ist das ein grosses Plus bei der Valuephone Lösung. Das setzt für alle greifbare de-facto-Standards. Nichstdestotrotz erfordert der Einsatz einer solchen Lösung natürlich ein Customizing.
Der Einsatz der Lösung ist also Händlerspezifisch. Das hat für den Kunden zwar den Nachteil, dass es jeweils einer App für seine Lieblingshändler bedarf, aber damit kommt er auch in den Genuss/Vorteil zielgerichteter Produktinformationen und personalisierter Couponangebote.
Zudem: Bei dem Ausbauschritt, in dem die App auch zum Mobile Shopping eingesetzt wird
http://mobilbranche.de/2013/10/valuephone-self-checkout/39356
( also Kunde scannt seine Ware beim Shoppen selbst und entsprechend schnellerer Check-Out am POS), ist die Idee einer „App für alle Händler“ sowieso nicht mehr umsetzbar.