Bevorzugt Amazon mit dem Accelerator-Programm Eigenmarken? (update)

Der Online-Riese steht erneut in der Kritik

Dient das Accelerator-Programm Amazon dazu, ihre eigenen Marken zu priotisieren?
Quelle: Christian Wiediger, unsplash

Eigentlich eine tolle Sache: Amazon lädt externe Unternehmen ein, sich der Amazon-Markenfamilie anzuschließen. Das Unternehmen sagt dazu aus, es nimmt Bewerbungen für das Amazon Accelerator Program entgegen, um mehr Marken zu schaffen, die ausschließlich auf seiner Webseite verkauft werden.

Während Amazon sein Eigenmarkengeschäft mit neuen Haushaltswaren- und Bekleidungsmarken stärkt, dient das Accelerator Programm dazu, exklusivere Produkte zu erhalten. Dies findet aktuell insbesondere in den USA statt. Dort hat Amazon nämlich deutlich mehr Handels- und Eigenmarken als in Deutschland.

Accelerator-Programm soll Amazon neue Geschäftsfelder eröffnen

Das Accelerator-Programm ist Teil der ehrgeizigen Strategie von Amazon, Marken anzubieten, die nirgendwo sonst zu finden sind. CEO Jeff Bezos steht mit seiner Seite in Konkurrenz zu einigen der weltweit bekanntesten Konsumgüterunternehmen. Zufällig gehören diese auch zu den Top-Partnern von Amazon.

Die Vorteile sind schnell erkennbar: Amazon erhält Top Markenhersteller samt Qualitätsprodukten, Hersteller wiederum einen weiteren Absatzmarkt mit sicherer Abnahme. Amazon garantiert dabei mit entsprechender Bewerbung über “Unsere Marken” in den Suchergebnissen.

Unabhängige Händler werfen Amazon Doppelrolle vor

Unabhängige Händler, die Markenprodukte auf Amazon verkaufen und ähnliche Produkte bewerben, beklagen, dass Amazon gezielt Bewertungen pusht, um die eigenen Produkte vor der Konkurrenz hervorzuheben. Die Verkäufe erhöhen sich so auf Kosten der Mitbewerber. Demnach soll das Empfehlungsprogramm Vine das Werkzeug sein, mit dem dies geschehe. Hersteller und Händler würden auf diesem Wege nicht direkt mit Konsumenten in Kontakt treten können. Die unabhängigen Händler beschuldigen Amazon, auf diese Weise eigene Produkte mit  positiven Bewertungen zu versehen, sodass Produkte der Konkurrenz auf die unteren Plätze gedrängt werden. Gerade dadurch, dass der Kunde bei der Auswahl an Eigenmarkenprodukten den Überblick verliert, sind die Bewertungen extrem wichtig und wirken sich auf den Absatz und damit Umsatz aus.

*Update*

Amazon hat sich bei uns gemeldet und auf den Vorwurf der unabhängigen Händler mit folgendem Statement reagiert:

„Amazon bestimmt nicht, welche Produkte Vine-Mitglieder im Rahmen des Programms für eine Kundenrezension auswählen – diese Rezensenten können jedes für Vine verfügbare Produkt wählen, unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Amazon Eigenmarke oder eine andere Marke handelt. Dieselben Leitplanken, die für andere Marken bestehen, gelten auch für unsere Eigenmarken.“

Quellen:

handelsblatt, 17.10.18

internetworld.com, 17.10.18

amazon Accelerator Programm

Handelsblatt, 17.10.18

cpcstrategy.com, 10.10.18

Über Carsten Thomas 236 Artikel
Autor und Gamingnerd. Stets interessiert an Tech-Innovationen, Medienwandel und Technikutopien. Redakteur bei mobile zeitgeist.

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