Wir nutzen unsere Smartphones nicht nur zu Hause auf dem Sofa oder während wir in der U-Bahn sitzen. Wir schauen (meist zu häufig) auf die kleinen Screens und lassen uns von unserer Umwelt ablenken. Dies kann in bestimmten Umgebungen schnell sehr gefährlich werden, zum Beispiel im Straßenverkehr.
Da Kinder und Jugendliche diese Gefahren oftmals falsch einschätzen, besteht für sie ein besonderes Risiko. Daher hat O2 die Kampagne „Watch Out!“ ins Leben gerufen. Hierbei wurden ausgewählte Orte in der Stadt mit Beacons ausgerüstet. Näherten sich diesen Beacons Jugendliche, die die App (iOS, Android) installiert und Bluetooth eingeschaltet hatten, so stoppte die App alle Aktivitäten auf dem Smartphone und blendete einen Warnhinweis auf dem Display ein.
Man konnte die Kampagne unterstützen, indem man gefährliche Punkte an O2 meldete, damit diese ebenfalls mit Beacons ausgestattet werden konnten. Die Kampagne startete am deutschen Stammsitz von O2 in München, soll aber bundesweit ausgerollt werden.
Mit der Kampagne in den Medien erreichte O2 nach eigenen Angaben rund 7,5 Millionen Eltern. Auch die Polizei unterstützte die Initiative, wie man dem unten eingebettenen Video entnehmen kann.
Die Meinungen zu dieser Kampagne sind unterschiedlich. Begrüßen die einen die Initiative des Mobilfunkunternehmens, ein Bewusstsein zu schaffen, Eltern und Jugendliche auf die Gefahren hin zu weisen, so befürchten andere, dass mit einer derartigen App den Jugendlichen eine zu bequeme Möglichkeit gegeben wird, nicht selbst vernünftig mit Smartphones im Straßenverkehr umzugehen und noch unaufmerksamer zu sein.
Beide Seiten haben recht. Natürlich kann und will eine solche App nicht die Medienerziehung von jungen Menschen ersetzen und darf auf keinen Fall dazu führen, dass man das Problem der Ablenkung durch Smartphones nun als gelöst ansieht. Schaut man aber einmal, wie die Jugendlichen sich mit ihren Devices auf der Straße bewegen, kann man die Realität nicht leugnen und muss anerkennen, dass diese Kampagne als eine Maßnahme von vielen eben auch helfen kann.
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Keine schlechte Idee. Auch für Erwachsene, die blind durch die Gegend laufen