Audi bietet AR-Handbuch für neue Modelle an

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Augmented Reality gehört schon seit einigen Jahren zu den Technologien, die jedes Jahr neu gehypet werden, aber der große Durchbruch irgendwie fehlt. Vielleicht ist es aber auch kein großer Durchbruch von AR, den es braucht, um es in Marken- und Produktkommunikation einzubinden. Eher ist es die große Akzeptanz von mobilen Anwendungen und Mobile Internet, die den steigenden Einsatz von QR Codes, AR und NFC als sinnstiffenden Service erlauben, statt nur nette Spielerei zu sein.

Audi hat diese Woche eine AR-App vorgestellt, die ein interaktives Handbuch darstellt und das klassische Papierhandbuch weitestgehend ersetzt. Aktuell steht die App nur für die Modelle Audi A1, Audi A3 und Audi S3 (ab Modelljahr 2012) zu Verfügung und ist auch nur für iOS zu haben. Eine Android-Version ist in Planung und kommt voraussichtlich noch im dritten Quartal in den Google Play Store.

Zusammen mit dem AR-Dienstleister metaio, hat der Automobilhersteller eine App entwickelt, die rund 300 Fahrzeugkomponenten aus dem Cockpit, Motor- und Kofferraum erkennt. Man öffnet die App, hält mit der Kamerafunktion über ein Fahrzeugelement oder eine Anzeige und schon werden Texte und Bedienfunktionen virtuell über das Bild gelegt. Man kann nicht nur sofort erkennen, um was für eine Anzeigensymbol es sich handelt, sondern sogar weitere Informationen zur Bedienung und Funktion bekommen. Selbst im Motorraum kann man sich virtuell anzeigen lassen, wo der Ölmessstab sitzt und welcher Behälter für das Kühlwasser gedacht ist.

 

 

Aber auch andere Hersteller haben sich schon früh mit solchen Technologien beschäftig und teilweise auch bereits auf den Markt gebracht. BMW hat beispielsweise schon vor über 5 Jahren mit AR im Motorraum experimentiert. Als Hilfsmittel bei der Ausbildung oder generell in der Werkstatt zur Fehlersuche wurde mit einer Art AR-Brille (hallo, Google Glass) geforscht.

Auch Mercedes hat sich den mobilen Technologien verschrieben, um Informationen am Auto bereitzustellen. Zwar wird kein AR verwendet, stattdessen werden über QR Codes die Rettungskarten in den Tankdeckeln angebracht, die im Zweifelsfall eine schnelle Hilfe für das Rettungsteam darstellen können. Den Start machte die neue S-Klasse, weitere Modelle folgen.

Die Beispiele zeigen sehr gut, wie man mit den Technologien sinnvolle Dienste und Lösungen anbieten kann, die – zumindest beim A3 – durchaus auch auf eine mobile- und technikaffine Zielgruppe passen. In Zukunft werden mobile bzw. digitale Lösungen rund ums Auto noch viel wesentlicher den Kaufprozess entscheiden, wenn man bedenkt, dass die 80′- und 90′-Generationen, auch „Millenials“, „Digital Natives“ oder „Generation Y“ genannt – also diejenigen, die quasi komplett digital aufwachsen – mittlerweile in das Alter kommen, in dem man sich ein neues Auto kauft bzw. wünscht. Diese jungen Erwachsenen bringen bestimmte mobile Nutzungsmuster, Erwartungen und Wünsche mit, die man auch im Automobilbereich bald mit entsprechenden Angeboten erfüllen muss. Nachdem nun Elektronikgeräte wie Smartphones noch selten mit ausführlichen Handbüchern ausgeliefert werden, könnten Handbücher aus Papier im Auto auch bald zur Vergangenheit gehören.

 

Über Goran Minov 31 Artikel
Nach Stationen als Online-Projektmanager und Senior Konzeptioner ist Goran heute als Schnittstelle zwischen Kreation, Strategie und Kundenberatung nun seit 2010 als Emerging Media Manager bei MRM Frankfurt tätig, wo er das Ohr auf der Schiene hat und nach Innovationen und Trends Ausschau hält.

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