In der Interviewserie „Mobile Couponing Nachgehakt“ haben wir verschiedene Key Player aus dem Mobile Couponing Markt über die vergangenen 12 Monate, aktuelle Trends und Ergebnisse sowie zum Ausblick auf 2014 befragt. Hierzu haben wir 7 gleiche Fragen an die Interviewpartner gestellt.
Im dritten Teil der Interviewserie haben wir valuephone GmbH aus Berlin, welche Anwendungslösungen für verschiedene Handyplattformen entwickeln und vermarkten, befragt. Eine Kernbotschaft vom Geschäftsführer Stefan Krüger lautet „Sieg der Innovativen“.
- Mz: Warum soll MC als Marketing Instrument eingesetzt werden?
SK:
Den Kunden Preisvorteile zu bieten ist noch immer attraktiv: ein Nachlass auf eine Lieblingsware oder auf Produkte, die man ohnehin kaufen wollte, ist für Kunden das Argument, in diesen Laden zu gehen. Und dieser Anreiz ist nicht nur für die Schnäppchenjäger attraktiv, sondern für alle Kundentypen. Mobile Couponing bietet dem Kunden einen Grund, sich zwischen den drei bis vier Läden seiner Wahl für einen zu entscheiden. Für den Kunden ist es Anreiz und Entscheidungshilfe, für den Händler eine effizientes, zielgenaues und kostengünstiges Marketinginstrument.
- Mz: Wie sind die letzten 12 Monate für „Ihr Unternehmen“ im MC gelaufen?
SK:
Gut, weil unsere Technologie nach der Einführung von Mobile Couponing bei Netto und EDEKA ein weiteres Großprojekt zu Mobile Couponing gemeistert hat. Seit acht Monaten läuft die „Telekom Shop App“ mit Basisinformationen zu den Telekom Shops und Mobile Couponing über unsere Plattform. Integriert sind bundesweit rund 750 Telekom Shops, in denen die Kunden ihre persönlichen Coupons und Gutscheine während des Bezahlprozesses einlösen können. Die Coupons und Gutscheine der Telekom Shops werden innerhalb der valuephone-Plattform personalisiert und validiert. Plattform und Prozesse laufen reibungslos.
- Mz: Wo sind aktuell Barrieren/Herausforderungen im MC?
SK:
Der größte Nutzen für den Händler ist es, seine Kunden zu kennen. Wer sie sind, warum sie zum ihm kommen und was sie suchen. Dann kann er seine Marketing-Aktionen individuell auf den Kunden zuschneiden, zum Beispiel ein Coupon für Grillfleisch für den Grillfan, und ein Coupon für Tofu für den Vegetarier. Die Herausforderung ist, das Management mit personalisierten Daten in Einklang mit Datenschutz und Privacy zu bringen. Ein weiteres Thema ist der Mix von Eigen- und Fremdprodukten. Über Mobile Couponing kann der Handel sehr gut seine Eigenprodukte direkt dem Kunden anbieten.
- Mz: Was war die beste Kampagne bei Ihnen in den letzten 12 Monate?
SK:
Seit gut zwei Jahren entwickeln und betreiben unsere IT-Plattform für Mobile Couponing für alle T-Shops der Deutschen Telekom, für Netto-Marken Discount und EDEKA innerhalb individueller Händler-Apps. Zweifelsohne war die beste Kampagne die Erweiterung des Mobile Couponings um die mobile Bezahlfunktion bei Netto und EDEKA: wenn die Kunden heute schon ihre Coupons auf dem Smartphone mitbringen, dann können sie jetzt „ohne Medienbruch“ auch gleich mobil bezahlen. Coupons, Rabatte oder Gutscheine werden bei unserer Lösung von Mobile Payment automatisch von der Rechnung des Kunden abgezogen oder die Bonuspunkte gesammelt.
- Mz: Wie ist ihr Ausblick/Einschätzung für 2014 auf dem MC Markt?
SK:
Ich sehe drei wesentliche Trends. Erstens, das Marketing wird sehr differenzierter werden: online, offline, mobile, stationär müssen intelligent in einer Multi- oder Omni-Channel-Ansatz gemixt werden, deren Klammer ein Loyalty-Management ist. Moderne Kunden kaufen heute schon über eine Vielzahl von Kanälen ein, sie sind informierter über die Produkte und erwarten personalisierte Kommunikation auf allen Kanälen. Zweitens werden mehr mobile Technologien das Einkaufen smarter, effizienter machen und für den Kunden mehr Freude bereiten. Das lästige „ich muss noch schnell etwas einkaufen und werde wieder ewig an der Kasse stehen“ wird zur Ausnahme werden. Intelligente Einkaufshilfen wie Indoor Navigation, Einkaufsapps, Barcode-Scanning, das Smartphone als Geldbörse, Selbstscan-Techniken mit Self-Checkout werden die bisherige Art des Einkaufens ergänzen. Drittens, der Handel steht vor Weichenstellungen, in welche Richtung seine jeweilige Strategie, die Integration online mit offline sowie Investitionen in Technologien gehen. In den letzten beiden Jahren war eher eine abwartende Haltung zu sehen. Ich erwarte, dass der Handel nicht länger abwarten kann.
- MZ: Was ist ihr aktueller Wunsch im MC?
SK:
Ich wünsche mir den „Sieg der Innovativen“. Laut BITKOM besitzt aktuell jeder dritte Deutsche ein Smartphone, somit rund 26 Millionen Verbraucher. Bei den unter 30-Jährigen ist es sogar jeder zweite [2012]. Also warum noch warten? Ich wünsche mir mehr Händler, vor allem auch Mittelständler, die mobiles Marketing als Teil der Unternehmensstrategie definieren, und ein Gesamtkonzept für Loyality Management, bestehend aus individueller Kundenkommunikation, und Mobile Couponing in Verbindung mit Mobile Payment, entwickeln.
- MZ: Wie sind die Geschäftszahlen von MC für Ihr Unternehmen, können Sie uns ein paar KPI´s verraten? Aktive User, Reichweite, Anzahl der Kampagne, Mobile vs Offline/Online, Einlöseraten
SK:
Mobile Couponing kommt bei Händlern wie Verbrauchern gut an. Händler, insbesondere die Marketing-Abteilungen schätzen es, endlich ein Tool zu haben, das flexibel und relativ kostengünstig einsetzbar ist. Man kann hier auch testen, was der Kunde wünscht. Betreffend Nutzungszahlen: Telekom berichtet, in den ersten Monaten seit dem Start rund 60.000 Downloads der Telekom Mobile Couponing-App zu haben, die auf der valuephone-Plattform läuft.
Vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Interview. Wir wünschen viel Erfolg für die kommenden Wochen und Monate im Mobile Couponing Markt. Im vierten Teil unserer Interviewserie haben Norbert Gödicke, Geschäftsführer der NuBON GmbH & Co. KG, zu Gast.
Mehr über Mobile Couponing erfahren? Hier das aktuelle Mobile Couponing Dossier 2013 zum Download.
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