Studie: 84% der Konsumenten nutzen ihre Smartphones beim Shoppen

mobile shopping

Der digitale Wandel im stationären Einzelhandel ist immer wieder Thema bei uns auf mobile zeitgeist, da mobile Endgeräte, Apps und Services diese Veränderungen maßgeblich mit hervorrufen, aber für manche Herausforderung auch die Lösung sein können. Wir greifen dazu Studien und Infografiken auf und sprechen mit Experten aus diesen Bereichen.

Zum mobilen Nutzerverhalten im Handel hat Forrester Consulting für Retailmenot die Studie „The State of Mobile Apps for Retailers“ erstellt, bei der 511 US-amerikanische Konsumenten, die ihr Smartphone innerhalb der letzten drei Monaten zum Shoppen verwendet haben, befragt wurden. Darüber hinaus wurden fünf Experten-Interviews mit Entscheidern führender US-amerikanischer Einzelhändler geführt.

Die Ergebnisse sind interessant und durchaus auf übertragbar, wenn auch heute noch nicht in den Dimensionen. Doch diese Entwicklungen werden in absehbarer Zeit auch bei uns stärker spürbar werden.

Kontext is King

Smartphones werden in vielen verschiedenen Kontexten zum Shoppen verwendet. Die Nutzung erfolgt an Orten, die bisher die Domäne der PCs waren, aber auch an Orten, die nur für mobile Geräte zugänglich sind, wie zum Beispiel der Point of Sale (POS). Alle Szenarien haben gemeinsam, dass der Kontext über die Nutzung entscheidet. Der Handel muss diese mobilen Nutzungsszenarien und Touchpoints in seinen Konzepten berücksichtigen und seine Angebote diesen anpassen, um eine optimale Mobile Experience zu schaffen.

Anspruchsvolle mobile Shopper

Konsumenten sind sehr wählerisch, von welchen Händlern sie sich Apps installieren. 60 Prozent der Befragten, die ihre Smartphones für das Online- nutzen, haben weniger als zwei Händler-Apps auf ihren Geräten installiert. 21 Prozent haben sogar gar keine.

Der Handel muss akzeptieren, dass die Nutzer sehr anspruchsvoll sind und hohe Erwartungen an Bequemlichkeit, Geschwindigkeit und Personalisierung der Apps haben.

Wird dies vernachlässigt, deinstallieren 54 Prozent der Nutzer die sofort, weitere 28 Prozent nutzen sie schlicht nicht mehr und noch einmal 21 Prozent begeben sich auf die Suche nach einer besseren App.

Zurückhaltung bei Daten

Die Konsumenten sind sehr zurückhaltend, wenn es um die Freigabe ihrer Daten geht. Nur ein Drittel der Befragten sind bereit, ihren Aufenthaltsort zu geben oder Push-Notifications zu erhalten. In beiden Fällen hegen die Nutzer Zweifel am Mehrwert für sich. Der Handel sollte bei seinen Apps klar kommunizieren, welchen Mehrwert die Nutzer erhalten, sobald sie Daten für den Händler freigeben.

Zukunft: Partnerschaften

Nicht alles muss der einzelne Händler selbst tun. Die Empfehlung geht ganz klar hin zu Partnerschaften mit anderen , bis hin zum Aufbau eines eigenen Partner-Ecosystems. Dies ermöglicht, auch aus anderen Quellen Daten zu schöpfen und genauere Kenntnisse des Kaufverhaltens, des kontextuellen Verhaltens bis hin zu ortsabhängigen Daten zu erlangen.

Fazit

Letztlich hat der stationäre Einzelhandel große , mobile Angebote optimal in das eigene Portfolio zu integrieren. Heute sind andere Branchen so weit, dass man von ihnen lernen kann, denn einige der Erkenntnisse dieser Studie wurden bereits in früheren, in anderen Branchen durchgeführten Studien heraus gearbeitet. Und auch im Handel zeigt es sich, dass eine App eben keine Mobile Strategie ist.

Die Ergebnisse der Studie haben wir wie immer in unserer Studiendatenbank zum Download bereit gestellt.

Beitragsbild: Shutterstock

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

3 Kommentare

  1. Netter Artikel – Danke dafür :) Ich finde es sehr unfair, dass je nach Endgeräte Typ/Hersteller ein anderer Preis ausgespielt wird. Diese Technik wird zwar nur von wenigen Merchants genutzt, allerdings sind einige sehr große dabei. Besonders bei Apple-Nutzern können die Endpreise bis zu +15% ansteigen. Das ist allerdings keine typisches Problem von mobile Shopping, sondern allgemein.

    Ich würde gerne viel häufiger mobile einkaufen, wenn die Händler gute, bedienbare Apps oder responsive Webseiten herausgeben würden, mit denen man ein positives Kauferlebnis hat.

  2. Interessanter Artikel! Es gibt Gerüchte, dass man in Zukunft abhängig von Surfverhalten zuhause (z.B. am Vortag) Nachrichten auf sein Smartphone erhält, wenn man durch die Stadt an einem Geschäft vorbeigeht, das diese Produkte verkauft – der nächste Schritt im Marketing? Vielleicht eine Idee für einen weiteren Bericht!

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