[Studie] Deutscher Einzelhandel schwach bei mobile Apps

apps retail

App Annie, eines führenden in Sachen App-(Markt-)Monitoring und Kantar Retail haben sich den deutschen Markt für mobile im stationären Einzelhandel einmal angesehen. Einige bemerkenswerte Erkenntnisse sind dabei.

Zunächst identifizierte Kantar Retail die Top25 Händler auf der Basis ihrer Umsätze im Jahr 2013 in Deutschland. Wer hier Zalando vermisst, für den ist der Hinweis auf eine gesonderte Betrachtung innerhalb der Studienergebnisse wichtig, denn Zalando machte 2013 noch keine Umsätze in der Höhe, dass es für die Top25 gereicht hätte. Zalando wird aber in einer gesonderten Betrachtung in dieser genauer untersucht.

Top25 Händler in Deutschland

Unter den ersten zehn Unternehmen belegen laut Kantar Retail Edeka, Schwarz-Gruppe, Rewe Group, Metro Group, Aldi Nord und Süd sowie die Tengelmann-Gruppe die obersten Plätze. Diese sieben Unternehmen erwirtschaften zusammen über 70 Prozent des gesamten Umsatzes der Top25-Unternehmen.

Top25 mobile Apps von Händlern

Schaut man sich jedoch die Top25 mobile Apps des deutschen Einzelhandels ( in Q3-2014) an, so findet man unter den ersten zehn zwar Aldi Süd, die Metro Group mit denMediaMarkt- und Saturn-Apps und die Otto Group wieder, aber die fünf erfolgreichsten mobile Apps, die rund 70 Prozent aller Downloads auf sich vereinen, kommen überwiegend von internationalen Unternehmen wie Amazon, H&M und Ikea.

Wie schon die gesamten Mobile Commerce Landschaft, so lassen sich auch die mobilen Handelsapps in zwei große Kategorien aufteilen: Apps, die das Einkaufen am Point of Sale () einfacher oder attraktiver machen sollen und Apps, die das Einkaufen am mobilen Endgerät (auch zu Haus) möglich machen oder vereinfachen sollen.

Die meisten Einzelhandelsapps unter den Top25 in Deutschland legen den Schwerpunkt auf das Einkaufserlebnis am POS, z.B.  mit Informationen über aktuelle Angebote, Barcode-Scanning, Coupons und Kundenkarten-Funktionen. Einkaufslisten bieten viele der Apps, die sowohl am POS als auch zu Haus genutzt werden.

Im Vergleich zur gleichen Untersuchung in Frankreich konnten die Analysten feststellen, dass französische Nutzer erheblich mehr von zu Hause aus einkaufen, was sich im Angebot der Apps wieder spiegelt. In Deutschland hingegen legt nur rund ein Drittel der untersuchten Apps einen Schwerpunkt hierauf.

Android vor iOS

Die deutschen Einzelhandelsunternehmen konzentrieren sich mit ihren Apps auf die beiden großen App Stores von Apple und Google und bieten ihre Apps dort gleichermaßen an. Die Downloadzahlen sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Rund 70 Orzent aller Downloads der Top25 Handelsapps wurden auf Google Play generiert, was bei dem beherrschenden Marktanteil von Android in Deutschland nicht wirklich verwundert.

Der kostenfrei herunter ladbare bietet noch weitere interessante Informationen und beleuchtet auch einige Apps im Detail. Wer sich für Apps im deutschen Einzelhandel interessiert, dem sei die Lektüre unbedingt empfohlen, auch wenn die Studie verständlicher Weise keine Aussagen dazu treffen kann, wie erfolgreich umsatztechnisch die Apps für die Unternehmen sind.

Wir haben die Studie natürlich auch in unserer Studiendatenbank hinterlegt.

Beitragsbild: Shutterstock

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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