Was ist ein mobiles Endgerät?

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Es begleitet uns jeden Tag und ist das Tor zu vielen Diensten und Möglichkeiten der mobilen Welt. Das Mobile Endgerät ist der Enabler des . Durch die Entwicklung von neuen Gerätetypen, wie vor zwei Jahren die Netbooks oder aktuell des iPads, kommt regelmäßig die Frage auf, was nun wirklich unter einem Mobilen Endgerät zu verstehen ist. Der folgende wissenschaftlich getriebene Ansatz hat als Ziel zu klassifizieren, um so in der großen Menge von unterschiedlichsten Geräteklassen mobile Endgeräte zu identifizieren.

Grundfunktion ist immer

Die Klassifikation von Geräten kann bei unterschiedlichen Eigenschaften ansetzen, wie der Größe von Gehäuse oder Display oder der Ausstattung mit bestimmter etc. Diese Eigenschaften sind im Bereich des Mobile Business bestimmt nicht unwichtig, doch das wichtigste Grundfunktion bei Mobilen Endgeräten ist die Kommunikation; sei es die klassische Sprach- oder die immer wichtiger werdende Datenkommunikation.

Lokalisierbarkeit, Erreichbarkeit und Ortsunabhängigkeit

Bereits 1999 hat das Durlacher Institut in einer Studie die viel zitierten Attribute der mobilen Kommunikation veröffentlicht, die es vereinfachen zu analysieren, welche Eigenschaften ein Gerät für mobile Kommunikation mit sich bringen muss. Der eine Teil der insgesamt sieben Attribute ist eher eine mobile Erweiterung klassischer Kommunikationseigenschaften (Sicherheit, Bequemlichkeit, Verfügbarkeit, Personalisierung). Die drei weiteren Attribute jedoch (Lokalisierbarkeit, Erreichbarkeit und Ortsunabhängigkeit) sind nur im mobilen Umfeld relevant und bieten dementsprechend die Grundlage zur Klassifikation von Mobilen Endgeräten.

Wenn, wie in der oberen Grafik gezeigt, diese drei Attribute in eine Matrix überführt werden, dann entstehen acht Quadranten. In diese acht Quadranten können nun neue und alte Gerätetypen, entsprechend ihrer Ausprägung, einsortiert werden. Gerätetypen, bei denen alle drei Dimensionen hoch ausgeprägt sind, erfüllen demnach die Kriterien um als Mobile Endgeräte bezeichnet werden zu können.

Das ein Mobiles Endgerät?

Um neue Gerätetypen in diesem Modell zu ergänzen, ist es notwendig zu überprüfen, ob eine Lokalisierbarkeit, Ortsunabhängigkeit und ständige Erreichbarkeit ohne Einschränkungen gewährleitet ist. Bei einer beispielhaften Einordnung des iPads (bei vollständiger Ausstattung mit GPS und GSM Modul), bei dem man jede der Dimensionen einzeln betrachtet, ergibt sich eine Einordnung in den gleichen Quadranten, wie ein Notebook mit GPS Empfänger. Das Gerät ist natürlich ortsunabhängig und lokalisierbar, jedoch wird es nicht tagtäglich, wie ein Mobiltelefon in der Hosentasche mit sich herumgetragen.

Dieser Ansatz zur Identifizierung von Mobilen Endgeräten hat natürlich auch seine Schwächen. Was nun genau Lokalisierbarkeit, Ortsundabhängigkeit und vor allem Erreichbarkeit bedeutet, ist häufig eine subjektive Betrachtung. Dieser Ansatz zur Identifizierung kann jedoch die Diskussion bereichern und eine Orientierung bieten.

Über den Autor: Markus Tschersich studierte Wirtschaftsinformatik an der Duisburg-Essen. Dort setzte er seine Schwerpunkte auf e-business & e-entrepreneurship, user interface engineering sowie software engineering. In allen diesen Bereichen fokussierte er sich speziell auf Mobile. Seine Diplomarbeit beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren mobiler Communities.

Nach seinem Studium wechselte er an die Goethe Universität in Frankfurt um am Lehrstuhl für Mobile Business & Multilateral Security zu promovieren. Dort ist er derzeit im Europäischen Forschungsprojekt PICOS tätig. In seiner beschäftigt er sich mit mobilen Communities sowie mit Trust und Privacy im mobilen Umfeld.

10 Kommentare

  1. Die Studie wird wie folgt zitiert:
    Durlacher (1999): Durlacher Mobile Commerce Report, 1999
    Und stammt von der britischen Investmentgesellschaft Durlacher Research Ltd.

  2. Hallo,
    gibt es irgendwelche Quellen (Buch oder Internet) für die Durlacher Institut Studie? Kann dazu leider nichts finden.
    mfg

    • Hallo,
      leider ist die Studie nur schwer zu finden. Sie ist ja auch schon von 1999. Ich habe sie leider im Moment auch nicht mehr zur Hand. Wofür wird die Studie denn gebraucht? Sie ist ja auch schon etwas betagt und evtl. gibt es bessere und aktuellere Möglichkeiten zur Kategorisierung. Gerade in den letzten zwei Jahren hat sich ja einiges in diesem Gebiet getan, was die Durlacher Studien auch in gewissen Bereich hinfällig macht.

    • Guten Tag,

      ich schreibe derzeit meine Masterthesis über diesen Themenbereich und konnte glücklicherweise die Studie ausfindig machen:

      Öffentlich verfügbar über die Universität Hannover:

      • Vielen Dank für den Link zur Studie. Leider ist darin kein Erstellungsdatum zu finden. Aus dem Text kann man aber heraus lesen, dass sie vor 2002 angefertigt worden ist. Schon fast nostalgisch. ;)

  3. Hallo, wo sind in dem Artikel weitere mobilen Devices ?
    Z.B. Autos sind heute schon vernetzt, sind erreichbar und sind ortsunabhänig und wollen lokalisiert werden. Es gibt heute schon Fähren die ihre Position twittern.
    Nach dieser Definition sind diese ‚Internet of Things‘ auch mobile Devices, tauchen aber hier gar nicht auf. Zur Vollständigkeit gehören alle mobilen Einheiten die sich ans Netz anbinden können dazu, oder ?

    • Hallo Renate!

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich denke, dass unser Definition eines
      mobilen Endgerätes auseinander geht. Mit meiner Matrix wollte ich
      Geräte einordnen, die Menschen zur Kommunikation verwenden können.
      Internet of Things, wie die Kommunikation von Autos, Kühlschränken,
      Fähren etc. handeln ja autonom. Aus diesem Grund passen diese meiner
      Meinung nach nicht in diese Matrix. Man nutzt ja nicht das Auto zur
      Kommunikation, sondern das Autotelefon/Bluetooth-Handy. Wenn man es
      etwas futuristisch betrachtet, dann ersetzen ja „Internet of things“
      Geräte den Menschen und beide Nutzen mobile Endgeräte zur Kommunikation
      mit dem Netzwerk oder anderen Personen/Maschinen. Hierbei sind die
      Anforderungen an die mobilen Endgeräte bestimmt unterschiedlich und bei
      Maschinen wohl eher eingebaut, als beim Menschen implantiert.

      Lieben Gruß

  4. Vielen lieben Dank für das Feedback. Ich stimme Ihnen zu, dass die Zeichnung durchaus noch optimierbar ist. Die Platzierung der einzelnen Gerätekategorien hat in dieser Grafik im Moment aber noch keine Bedeutung. Es ist eine einfache 2x2x2 Matrix, die eine simple Einteilung in Erreichbarkeit ja/nein, Ortsunabhängigkeit ja/nein und Lokalisierbarkeit ja/nein vornimmt. Ich habe mich zu dieser einfachen Einteilung hier entschieden, da ich es schwierig finde die einzelnen Dimensionen weiter zu unterteilen. Gibt es verschiedene Grade von Erreichbarkeit, Ortsunabhängigkeit und Lokalisierbarkeit? Ich sehe hierbei lediglich technische Weiterentwicklungen, die bspw. die Lokalisierung verbessern (Bsp.: Zellortung ? GPS ? Galileo?) Bei der Ortsunabhängigkeit und Erreichbarkeit ist das m. M. nach ähnlich, da Gerätekategorien nicht von technischen Details abhängen sollten.Sehen Sie das auch so oder hätten Sie eine Vorstellung davon, wie man die Dimensionen weiter unterteilen könnte?„Wearables“ sind nicht bewusst ausgelassen. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es aber bei Wearables sehr schwierig eine Einteilung zu unternehmen, da diese Art noch sehr breit gefächert ist. Aber einen Versuch ist es bestimmt wert.

  5. Toller Beitrag! Sehr schön zu sehen, dass der größte Unterschied in der Erreichbarkeit liegt.Leider finde ich die Darstellung etwas schwierig zu lesen – vor allem was den unteren rechten Quadranten angeht. Es ist kaum zu erkennen, inwieweit die einzelnen Punkte nach hinten rücken. Gibt es zu den einzelnen Gerätekategorien auch Prozentangaben oder Ähnliches bzgl. der Erreichbarkeit/Ortunabhängigkeit/Lokalisierbarkeit?Ist die Geräteklasse „Wearables“ mit Absicht nicht miteingebunden?Viele GrüßeBuzzlie

  6. Ein sehr guter Beitrag! Dies entspricht genau dem, was ich ebenso unterstütze: zukünftig unterscheiden wir nicht mehr zwischen „Internet“ und „Mobil“ wie wir es bislang getan haben.Wir unterscheiden nur noch verschiedene Fähigkeiten von Endgeräten (Bildschirmgröße, Eingabemöglichkeiten, etc) und verschiedene Nutzungsszenarien (Zuhause, Unterwegs) die jedoch unabhängig vom Endgerät sind.Beispiel: Es gibt in meinem Bekanntenkreis mittlerweile viele, die sich Zuhause eben nicht mehr an den Rechner setzen um kurz etwas nachzusehen, sondern die nehmen einfach ihr Handy/iPhone – das ist viel unkomplizierter und bequemer.Mit neuen Endgeräten wie Netbooks und Tablets wird sich dies noch mehr verstärken.Für zukünftige Webangebote bedeutet dies, daß diese von vornherein so geplant werden müssen, dass diese auf allen Geräten funktionieren können.

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