Als Teil des Handelsstreits zwischen den USA und China hat Präsident Trump in letzter Woche im Rahmen des Telekommunikationsnotstands Huawei auf die “schwarze Liste” gesetzt. Viele US-Unternehmen beliefern Huawei ab sofort nicht mehr mit Hard- und Software. Infolgedessen hat Google Huawei für Android-Updatesgesperrt. Beide Aktionen werden nachhaltige Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Ohne Hardware-Lieferungen wird Huaweis Notebook-Sparte zu einem Stillstand in der Produktion führen. Ein Software-Stopp im Bereich Smartphones wird dazu führen, dass keine Patches nachgeliefert werden.
Was kann Huawei tun?
In punkto Belieferungs-Stopp wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen, wie gravierend die Entscheidung und ob Huawei diesen stemmen wird. Für diejenigen, die derzeit ein Huawei-Smartphone besitzen oder eines kaufen wollen, wird der Googles Stopp nichts bewirken, da die Geräte, die das Werk verlassen haben, nicht betroffen sind. Wie sich das Ganze jedoch weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
Obwohl Google beziehungsweise Android-Entwickler zwar sagen, dass Geräte, die bereits verkauft wurden, weiter Updates für Google Apps (z.B. YouTube, Google Maps) erhalten werden, bleibt unklar, ob neue Apps, die jetzt erst im Umlauf kommen, nicht mehr installiert werden können. Ein Ausweg für Huawei Besitzer könnte im Android Open Source Project (AOSP) liegen, eine Google-freie offene Version auf Basis von Android. Hier erhält der Nutzer etwas später auch alle regelmäßigen Patches wie beim Android-Original. Eine andere Option wäre für Huawei wäre schlicht ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln. Dieses soll das Unternehmen schon seit Jahren entwickeln.
Update: Lockerung der Maßnahme für 90 Tage
Die USA haben ihre strikte Linie gegen Huawei etwas gelockert. Demnach gelte ab sofort für 90 Tage die Regelung, dass einigen Geschäften Beziehungen mit Huawei erlaubt sei. Hintergrund dafür ist, dass auch in amerikanischen Mobilfunknetzen Huawei-Technik zum Einsatz kommt. Das heißt, dass Google Nutzer von Huawei-Smartphones drei Monate weiterhin mit Updates und Apps versorgen kann. Diese neue Entwicklung gilt jedoch nicht für US-Technologie in neuen Produkten. Huawei darf nach wie vor neue Smartphone-Modelle nicht mit Google-Diensten verkaufen.
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