Shopgate – Clever und einfach bezahlen auch in Deutschland

Shopgate

Vor einiger Zeit berichteten wir über TapBuy, eine Payment-Möglichkeit via Smartphone, um einfach und bequem bei Online-Shops zu zahlen. Diese Lösung stammt aus den USA und es machte sich im Kopf schnell breit: „Natürlich von den Amerikanern,  das war ja zu erwarten, bis so etwas in Deutschland auftaucht, kann man ja wieder lange warten!“

Irrtum! In Deutschland hat sich die Firma Shopgate (@Shopgate) der Problematiken von Bezahlhürden via Smartphone angenommen und ein ähnliches Konzept zur Zahlung der eigenen Warenkörbe entwickelt. TapBuy realisiert den Einkauf über geschicktes, „manuelles“ ausfüllen der Shopmasken, um die entsprechenden Daten zu hinterlegen. Detailliert kann das Vorgehen noch einmal hier nachgelesen werden.

Shopgate geht bei der Hinterlegung der Nutzerdaten in den jeweiligen Online-Shops anders vor. Hier setzt man auf feste Kooperationen zwischen den einzelnen Shops. Diese Lösung ist zwar auf den ersten Blick komplizierter, jedoch erweist sie sich auf Sicht deutlich nachhaltiger. Wie genau das gesamte Konzept hinter Shopgate umgesetzt ist, wird in diesem Artikel genauer beschrieben.

Aller Anfang ist Dateneingabe

Steht der Kunde vor seinem ersten Einkauf mit Shopgate, muss er seine E-Mail Adresse, Passwort, sowie seine Liefer- und Rechnungsadresse angeben. Zusätzlich kann die von dem Kunden bevorzugte Zahlungsart selektiert werden. Angeboten werden hier: Kreditkarte, Sofortüberweisung.de, ClickandBuy oder Vorauskasse. In Planung sind bei Shopgate des Weiteren auch PayPal, Rechnung und einige weitere. Diese stehen jedoch erst in späteren Versionen zur Verfügung.

Sind die entsprechenden Daten einmalig hinterlegt, wird bei Folgekäufen, je nach Zahlungsart, entweder echtes One-Click-Checkout, wie es z.B. auch Amazon betreibt, ermöglicht  oder es muss eine PIN und TAN jedes mal neu abgefragt werden, wenn die entsprechende Zahlungsart eine entsprechende Authorisierung erfordert.

One-Click-Checkout und Sicherheit

Da es sich beim Zahlungsverkehr immer um sensible Daten handelt, kann eine optionale Passwortabfrage beim Checkout aktiviert werden. Shopgate hatte laut eigenen Aussagen bisher keine Missbrauchsfälle, kann allerdings im Falle eines Eintretens auch ferngesteuert eine Passwortabfrage aktivieren, so dass der oder die Kunden vor Missbrauch geschützt sind.

Der Kunde kann somit, genau so wie bei TapBuy, einfach und bequem per One-Click neue Produkte kaufen und muss sich über Zahlungsverkehr, sowie Adressangaben, welche auf einem Smartphone gerne mal zu nicht gewollten Fehleingaben führen, keine Sorgen mehr machen.

Doch wie sieht es auf der Seite der Online-Shops aus? Kann jeder Shop eine Integration von Shopgate anbieten oder bedarf es hierzu zusätzlicher Schritte?

Händler-Anbindung per CSV oder API

Im Gegensatz zu TapBuy muss für Shopgate entweder eine Anbindung per CSV-Datei oder API erfolgen. Da für eine API Anbindung meist technischen Know-How erforderlich ist, welches nicht jeder Händler in entsprechender Form erbringen kann bzw. will, hat Shopgate ein Lösungsszenario entwickelt, um die Einbindung auf Händlerseite zu vereinfachen.

Es werden neben der API auch standardisierte Shopschnittstellen zu Shoplösungen wie z.B. xt:Commerce, PlentySystems, Magento, osCommerce usw. angeboten. Somit ist das volle Sortiment der einzelnen Online-Shops für die Shopgate App (verfügbar für iOS, Android, Windows  Phone, WebApp) und weitere Shopgate Services verfügbar. Damit ist mit dieser Lösung eine völlige Integration in die Warenwirtschaft des jeweiligen Händlers gegeben.

Ist eine der angegebenen Shop-Schnittstellen vorhanden, kann ein Shop innerhalb von 10 Minuten technisch eingebunden werden. Die meiste Zeit nehmen dann lediglich die Formalitäten in Anspruch. Aber auch eine Anbindung per CSV-Datei kann schnell realisiert werden, wodurch allerdings keine Einbindung in die Warenwirtschaft des Händlers entsteht.

Fazit

Zusammenfassend kann man Shopgate also auf technischer Seite als ernsthafte Alternative zu TapBuy aufzählen. Die Integration von Shops und Nutzerdaten ist dabei sogar nachhaltiger gelöst als bei TapBuy und geht aufgrund vorgegebener Module leicht von statten.

Hinzu kommt die Scan&Buy Technologie in der Shopgate App, wodurch der Nutzer einen QR-Code abscannen und sofort in dem Shop, zu dem er umgeleitet wird, bezahlen kann. Es bleibt also „lediglich“ abzuwarten, wie sich der Markt und die Akzeptanz bei den Nutzern rund um die mobilen Paymentlösungen entwickelt. Shopgate sammelt aus meiner Sicht heraus jetzt schon wichtige Erfahrungen, um beim Durchbruch von mobilen Payment ganz vorne mit dabei zu sein.

Über den Autor: Christoffer Tews studiert zurzeit den Master im Fach E-Commerce an der Fachhochschule Wedel. Mit einem abgeschlossenen Bachelor of Science im Fach Medieninformatik arbeitet er momentan als Werkstudent bei der Otto Group im Bereich M-Commerce & Produktmanagement.

 

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