Es gibt wenig Langweiligeres als persönliche Finanzverwaltung. Alles was mit Verwalten zu tun hat ist per se zur Langeweile verdammt. Etwas zu verwalten, was man ohnehin zu wenig hat, macht gerade noch mal weniger Spaß. So auch die persönliche Finanzverwaltung oder neudeutsch Personal Finance Management.
Dabei geht es ja um nichts Geringeres als das eigene Geld. Und trotzdem steht persönliche Finanzverwaltung für die meisten Menschen auf der gleichen Stufe wie eine Darmspiegelung. Wichtig, aber man macht es trotzdem nicht.
Was fehlt: Übersicht
Was noch immer fehlt ist eine Übersicht über den finanziellen Stand der Dinge.
Während sich hier in Deutschland die Banken noch im Dornröschenschlaf befinden und dieses Thema weitestgehend völlig unbeachtet lassen und sich Dritthersteller, bis auf wenige Ausnahmen, sich damit noch sehr schwer tun, ist man in den USA schon sehr viel weiter.
Dort gibt es einige Lösungen, die sich der Thematik annehmen. Angefangen von SIMPLE, die als alternative Bank auftreten und den Nutzern einen leichteren und verständlicheren Zugang versprechen, bis hin zu Mint, mit 10 Millionen Nutzern, dem größten Anbieter von leicht verständlicher Finanzübersicht.
Das nächste Level
In diese Reihe gesellt sich nun ein neues neun Mann starkes Startup mit Sitz in San Francisco. Das Unternehmen „Level“, finanziert mit 5 Millionen USD von Kleiner Perkins Caufield & Byers, möchte Level eine Art Finanz-GPS sein und den Anwendern aufzeigen woher sie kommen und wohin sie gehen sollten.
Dabei importiert Level automatisch die Transaktionen von hinterlegten Bankkonten und gibt dem Anwender einen Überblick darüber, wie viel Geld für den aktuellen Monat noch verfügbar ist.
Level möchte beim Sparen helfen, in dem der Nutzer sich Ziele festlegt und gewarnt wird, wenn von diesen Ziele abgewichen wird.
Die Zielgruppe von Level sind die Millennials, jede Gruppe von Menschen, die mit Smartphones groß geworden sind. Junge Erwachsene, die mit komplexeren Produkten wenig anfangen können und die Simplifizierung mögen.
Ob Level damit Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht aber auch: die Zeit von komplexen Lösungen und Produkten ist vorbei. Das gilt auch für das Thema Finanzverwaltung. Hier ist gerade bei uns in Deutschland noch viel Luft nach oben.
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