Mit A/B Testing die App optimieren: So geht’s

app testing

Weltweit werden jeden Monat bis zu 60.000 neue Apps im App-Store hochgeladen. Doch satte 80 Prozent aller heruntergeladenen Apps werden lediglich ein einziges Mal vom Benutzer geöffnet – für Unternehmen der Super-GAU. Um eine ideale mobile User Experience zu bieten, sollten Unternehmen ihre Apps testen. 

Auf der diesjährigen digitalen Leitmesse dmexco war der Aufstieg des App Ökosystems ein großes Trend-Thema. Nutzer verwenden im Schnitt zehn bis zwölf Apps aktiv auf ihrem Smartphone und ganze 70 Prozent der mobilen Online-Zeit verbringen wir in Apps. Ob eine Anwendung Mehrwert für den Alltag stiftet und loyal benutzt wird, finden User schnell für sich heraus. Log-in Daten, die man umständlich eingeben muss, Fehler in der Benutzeroberfläche oder Funktionen ohne Mehrwert: Viele Gründe sorgen dafür, dass der Nutzer schnell das Interesse an einer Applikation verliert. Wie gelingt es Marken und Unternehmen, ihre Nutzer konstant zu halten? A/B-Tests sind der Schlüssel.

A/B-TESTING Funktioniert auch für  APPS

Was für Newsletter und die Website gilt, ist auch für Apps wichtig: Durch Kennzahlen wie Nutzungsdauer, Aufrufe oder wiederkehrende Besucherrate lassen sich Rückschlüsse auf die User Experience der App ziehen. Unabhängig von der Komplexität der Anwendung lassen sich komplette Funktionen testen, um eine optimale Benutzererfahrung bereitzustellen. Welche Tests eignen sich generell für eine App?

1. Funktionsumfang überprüfen

Wie gestaltet sich der Weg des Benutzers durch Ihre App? Sind die Schritte verständlich oder besteht Erklärungsbedarf? Getestet werden kann hier beispielsweise, ob ein Suchfeld besser angenommen wird, als das Aufrufen eines Menüs.

2. Unterschiedliche Anmeldungen testen

Testen Sie diverse Anmelde-Optionen Ihrer App, zum Beispiel Facebook oder E-Mail. Eine weitere Möglichkeit ist eine direkte Anmeldeschranke beim Öffnen der App einzurichten. Bricht der Nutzer die Anmeldung ab, kann nachgefasst werden, welche Gründe er oder sie dafür hatte. Hat die Eingabe zu lange gedauert oder war das Eingabefeld nicht benutzerfreundlich? Antworten finden Sie durch Tests.

3. App-Icon testen

Generell ist ein Testing des App-Symbols empfehlenswert, denn dieses kann darüber entscheiden, ob ein Nutzer die App herunterlädt oder nicht. Drei bis fünf prägnante Symbole sollten gegeneinander getestet werden. Das Symbol mit den meisten Downloads kann als Sieger gekürt werden. A/B-Testing bietet die Möglichkeit, neue Funktionen einzubauen und zunächst an einem kleineren Segment der Nutzer zu testen. So lassen sich neue Features stufenweise ausspielen.

4. Design-Wirkung gegeneinander stellen

Ob Bilder, Videos oder nur Text: Welche grafische Aufbereitung der App findet bei den Nutzern den meisten Anklang? Vergleichen Sie verschiedene Designs und testen Sie, bei welcher Version die Nutzer die App am häufigsten nutzen.

Welche A/B-Testing Tools gibt es auf dem Markt?

Mit Maxymiser können A/B-Tests auf jeder beliebigen Plattform durchgeführt und die besten Varianten für Benutzer mit verschiedenen Bedürfnissen und Absichten ermittelt werden. Maxymiser ist ein wichtiges Enterprise-Tool für A/B-Testing, denn es bietet ausgefeilte statistische Auswertungen. Doch das System wartet mit einem stolzen Preis für die Vollversion auf. Adobe Target ist ebenfalls ein hochwertiges, sowie hochpreisiges, Tool. In der Regel ist Adobe Target für Adobe Analytics Kunden interessant. Die meisten großen Web Analytics-Anbieter haben mittlerweile auch eigene A/B Testing-Tools im Angebot. Darunter zum Beispiel:

Apps lassen sich auch mit der Plattform Optimizely weiterentwickeln. Änderungen am Design können in Echtzeit vorgenommen werden und  da Optimizely eine kostenlose Starter-Version bietet, kann man sofort loslegen.

Neue Möglichkeiten für Unternehmen

Die App Stores platzen aus allen Nähten. Vor allem für Online-Händler werden mobile Apps immer wichtiger. 2014 stieg die App-Nutzung um 76 Prozent und Shopping-Apps boomen bei den Nutzern. Unternehmen sollten eine App anbieten, da diese

  • das Produktportfolio erweitert
  • die Kundenbindung verbessert
  • Neukunden anspricht
  • mobile Präsenz des Unternehmens zeigt.

Fazit

Angesichts einer Konkurrenz von knapp einer Million Apps im Google Play & Apple Store ist eine ganzheitliche App-Vermarktung essenziell. Mobile Marketing findet dabei nicht nur Online statt, sondern auch Offline. Um eine hohe Reichweite zu generieren, können Marken zum Beispiel auch am Point of Sale auf die App aufmerksam machen. Zielgruppen sind heute always on und müssen zunehmend mobil abgeholt werden. Eine gut funktionierende App weist dabei eine benutzerfreundliche Navigation auf, findet Inhalte zügig oder weist Funktionen auf, die das Entdecken von Produkten zum positiven Erlebnis machen. Kann der Nutzer einen virtuellen Schaufensterbummel durch die App machen, wird er die Anwendung gerne häufiger aufrufen.

Anmerkung der Redaktion: TWT Interactive und Optimizely sind Vertriebspartner.

Über den Autor: Hans J. Even ist seit 1999 Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH in Düsseldorf und verantwortet die Units Consulting, Business Development und Sales.

Beitragsbild: Shutterstock

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