iOS 7 – Die Auswirkungen auf die App-Welt

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iOS 7 ist da. Die einen mögen es, die anderen hassen es. Über nichts wird im Moment so sehr diskutiert wie über das neue Design von iOS 7. Jedermann(frau) wird zum Designer, wenn es um das Look & Feel von iOS 7 geht. iOS 7 polarisiert: zu bunt, zu flach, zu dünn oder schlichtweg einfallslos sagen die Einen, „Heureka“ schreien die Anderen.

Man kann es aber drehen und wenden wie man möchte, iOS 7 ist da und die Hersteller von Apps müssen damit umgehen. Denn eines steht fest: der Anwender wird damit umzugehen wissen.

Das Konzept von iOS 7

Mit iOS 7 führt Apple nicht nur ein neues, reduzierteres Design ein, sondern nutzt intensiver als in der Vergangenheit das Konzept des NUI (Natural User Interface). Wenn immer es geht, verzichtet Apple bei iOS auf Navigationsbuttons wie z.B. „zurück“ (z.B. bei der Wetter-App, Aktien oder Kompass). In anderen Apps wie z.B. Mail, Nachrichten oder Einstellungen gibt es nur eine minimalistische Darstellung der Zurück-Funktion.

Visualisierung der Zurück-Funktion

In allen Apple eigenen Apps kommt man auf die vorhergehende Seite, also zurück, mit der natürlichen Geste bzw. Swipe von „links nach rechts“. Man schiebt also die aktuelle Seite mit dieser Geste aus dem sichtbaren Bereich und kommt so auf die vorhergehende Seite wieder zurück.

Das ganze hat ein System: immer dann, wenn der sichtbare Bereich größer ist als der Screen, der Anwender also scrollen muss, wird ein zurück-Button eingeblendet. Ist der sichtbare Bereich immer fest und definiert, fällt der Button weg. Stattdessen wird der sogenannte Page Indicator eingeblendet. Dieser wird durch kleine Kreise bzw. Punkte visualisiert.

Page Indicator in iOS 4 (Wetter App)

Diese neue Geste funktioniert nur in eine Richtung, also von links nach rechts. Nicht umgekehrt, da man ja nicht weiß, wohin der Anwender gehen will, während „zurück“ immer definiert ist. Ausnahmen bilden Apps, deren Content Bereich definiert ist (z.B. bei der Wetter-App oder Kompass) und der Page Indicator zum Einsatz kommt. Hier kann dann in beide Richtungen geblättert werden.

Das neue System hat mehrere Vorteile. Zum einen ist der Navigationsweg für Anwender deutlich kürzer, zum anderen wird Platz gespart und der Contentbereich wird größer. Dieses neue Konzept berücksichtigt somit auch das Fitts’sches Gesetz: je größer die Distanz zu einem zu erreichenden Navigationspunkt, desto mehr Zeit wird benötigt. In iOS 7  kommt man also schneller zum Ziel.

Beispiel: Während man beim iPhone 5 mit iOS bis Version 6.x einhändig mit dem Daumen kaum die obere Menüleiste und damit dem Zurück-Button erreichen konnte, ist das bei iOS 7 mit der Nach-Rechts-Geste problemlos möglich.

Ebenfalls Neu: Die Apple Apps nutzen oftmals eine Color-Codierung:

  • Notizen: Icon hat hohen Anteil von Gelb, Innerhalb der App wird ebenfalls mit der Farbe Gelb gearbeitet (Menü, Neue Notiz, etc)
  • Musik: Icon hat hohen Anteil von Rot / Rosa, Innerhalb der App wird diese Farbe ebenfalls immer wieder aufgegriffen.
  • Einstellungen: Icon ist fast komplett in grau gehalten. Innerhalb der Einstellungen wird der gleiche Grauton benutzt um die Bereiche zu trennen.

Nicht bei allen Apps zieht Apple dieses konsequent durch. Ausnahme bildet z.B. die Nachrichten App. iMessages werden in blau, normale SMS in grün dargestellt. Da iOS 7 gerade in der ersten Betaversion vorliegt, ist davon auszugehen, dass sich hier noch das ein oder andere noch ändert.

Systemseitig wurden alle Controls, also Buttons, Schalter, Schieberegler, etc. aber auch das Keyboard-Layout geändert. Die bekannten Buttons mit abgerundeten Ecken gibt es nicht mehr, genauso wenig wie den alten An/Aus-Schalter, der eine Option an oder ausschaltete.

Über Maik Klotz 23 Artikel
Maik Klotz ist Head of New Business bei einem der größten Software Anbieter in Deutschland mit Schwerpunkt auf mobile Apps im Bereich Finanzen. Seine Stationen sind vielfältig: Produktmanager, Business Development Manager, Design Strategist und CEO. Maik Klotz ist ein Produktmensch, mit Fokus auf den Anwender.

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