Interview-Serie #1: Mobile Couponing als Herzstück eines Wallet?

mobile couponing

„Konsumenten lieben Coupons“ titelt das ECC-Handel im Rahmen einer seiner Präsentationen zum Thema Mobile Commerce. Am beliebtesten sind Rabatt-Coupons und „2-für1“-Coupons, die ja bekanntlich Glücksmomente in unseren Gehirnen auslösen. Informationen zu Aktionen oder Produkten sowie Gewinnspiele sind ungleich weniger beliebt.

Auch stimulieren mobile Coupons Wiederkäufe, Impulskäufe und Zusatzkäufe – besonders gerne für Gastronomiebesuche, Lebensmittel, Kinobesuche, Bücher, Freizeit, Schuhe und Kosmetik (in dieser Reihenfolge). Wie solche Coupons nun in Zukunft auf dem Mobiltelefon noch einfacher, schneller und besser für den Verbraucher zu nutzen sind, hat sich bereits Apple überlegt und eine neue App bzw. man könnte auch sagen ein mWallet namens „Passbook“ vorgestellt.

Wie aber stellt sich der Market für mobile Coupons in Deutschland aktuell dar? Ich habe in der folgenden Interview-Serie einige Player im deutschen mobile Couponing Markt befragt. Als erstes habe ich mit Christoph Thye, Vorstand der acardo group, gesprochen.

mz: Als erstes die Frage, wie definieren Sie „Mobile Couponing“?

Christoph Thye: Couponing ist ein Instrument zur Steigerung des Abverkaufs bestimmter Produkte oder Dienstleistungen mithilfe von Rabatten. Mobile Couponing ist die Nutzung des Smartphones, um digitale Gutscheine an diversen Stellen einzusammeln, zu verwalten und an den Kassen des Handels einzulösen.

mz: Was war die wichtigste Entwicklung bzw. das wichtigste Ereignis in den letzten 12 Monaten, das den mobile Couponing Markt vorwärts gebracht hat?

CT: Die Anbindung der Kassensysteme im Handel, da es aus meiner Sicht vorher kein richtiges Mobile Couponing gegeben hat bzw. geben konnte.

mz: Welche Rolle spielt mobile Couponing für die Entwicklung des mCommerce und dabei insbesondere die Verknüpfung von online und dem stationären Handel?

CT: Eine mobile Couponing Lösung sollte auf allen Kanälen gleichermaßen funktionieren. Es darf keinen Unterschied machen, ob ich einen Coupon im stationären Handel oder im Internetshop einlöse. Das bedeutet, dass ein Händler sowohl die Kassen als auch den Webshop technisch anpassen muss. Sobald dies geschehen ist, kann auch der Webshop durch die Verkaufsförderung mit mobilen Coupons profitieren.

mz: Wie bewerten Sie die Einflüsse von zukünftigen mWallets, wie Google Wallet oder das jetzt von der Deutschen Telekom angekündigte Wallet. Diese Services werden Coupons enthalten.

CT: Es gibt diverse mWallet Ansätze, die vor allem das Mobile Payment im Fokus haben. Hierzu reicht es i.d.R., wenn die technische Lösung mit dem Kartenterminal im Handel zusammenarbeitet. Beim Couponing muss man weiter an die Kasse ran, da eine Lösung auch Zugriff auf den Warenkorb des Kunden haben muss. Nur dann kann die Kasse prüfen, ob auch die richtigen Produkte für den Coupon gekauft wurden. Mit der open wallet Lösung hat acardo genau das entsprechende Bindeglied entwickelt. Alle mWallets können diesen Zugang zu den Kassensystemen  einfach mitnutzen.

Über Maike Strudthoff 95 Artikel
Maike Strudthoff unterstützt Unternehmen Innovation neu zu denken, schneller zu agieren und sich konsequent auf den Nutzer-Kunden auszurichten. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitalen Services sowie Commerce & Payment 4.0. Sie unterstützt seit über 8 Jahren Unternehmen in Europa, die Zukunft der Digitalisierung zu antizipieren und für sich zu gestalten – nahe am Kunden und mit schlanken Methoden (Design Thinking, Co-Creation, Lean Principles, …). Als Gründerin des JumpNext Netzwerks verbindet Maike Strudthoff Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven, um Inspiration für Neues entstehen zu lassen. Sie beobachtet und analysiert Innovationen und disruptive Unternehmen rund um die Welt. Sie trägt die Erkenntnisse in Workshops und Keynote Vorträgen weiter. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge über Mobile Payment in Online und Offline Medien sowie Buchbeiträgen. Digitale Innovation ist nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft. Zuvor hat Maike Strudthoff 12 Jahre für eine führende Unternehmensberatung, in einer internationalen Bankgruppe sowie in einem Startup in London gearbeitet. Mehr über Maike auf XING, ihrer Website oder per Mail

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