[Interview] „Ob Smartphone oder per Website – ich erreiche mit WeWAnt jede Marke, jeden Politiker.“

WeWant

Bewertungssysteme gibt es wie Sand am Meer. Ob in App Stores, in Apps wie z.B. barcoo, für Locations wie Yelp, Musik, Filme und und und. Doch ein übergreifendes, schnelles Bewertungssystem für Locations, Produkte, Services und Marken, das mehr bietet als eine Sternchen-Bewertung, fehlte bisher.

Genau hier tritt WeWant an, das im Februar dieses Jahres sowohl mit einer iOS- als auch Android-App gestartet ist. Mit WeWant können Nutzer direkt „Wants“ abgeben, wie zum Beispiel „Ich will die Gesichtswaschcreme in einer 100 ml Packung.“ oder „Ich will eine größere Auswahl an Sneakers und Camper.“ oder auch „Ich will keine GEZ mehr bezahlen müssen“. Will man ein Want zu einem Produkt abgeben, kann man einfach den Barcode scannen, was mühseliges Tippen erspart. Die Wants anderer kann man mit einem Re-Want unterstützen. Geschieht dies vermehrt, ein wichtiger Fingerzeig für das Unternehmen.

Neben dem Feedback, das Unternehmen über WeWant von ihren Kunden erhalten, sind natürlich auch weitere Maßnahmen wie das Verteilen von Coupons und das Durchführen von Umfragen über die Plattform möglich.

Wie alle Bewertungsplattformen steht und fällt auch bei WeWant alles mit der Anzahl der Nutzer. Wie die Macher von WeWant das notwendige Wachstum erreichen wollen und welche Vorteile WeWant für Unternehmen haben kann, hat uns Oliver Klatt, Geschäftsführer der Wewant Germany GmbH, in unserem Interview verraten.

1. Wie seid Ihr auf die Idee von WeWant gekommen und warum denkt Ihr, dass es dafür einen Markt in Deutschland gibt?

Es gibt im Bereich direkter Kommunikation oder direktem Dialog an Unternehmen keinen Standard, es gibt keinen Business-Kanal für Konsumenten – und genau da setzt WeWant an. WeWant ist die erste Branchen übergreifende App für den direkten Dialog mit Unternehmen. Ich muss nicht erst Fan werden oder umständlich den richtigen Twitter-Account eines Unternehmens finden. Mit WeWant kann ich einfach losschreiben und ein beliebiges Unternehmen, einen Einzelhändler oder einen Dienstleister adressieren. Egal wo, egal mit was. Ob Smartphone oder per Website – ich erreiche mit WeWAnt jede Marke, jeden Politiker.

2. Schaut man sich WeWant an, möchte man fast ausrufen „Oh no, noch eine Bewertungsplattform für Locations!“ Was ist bei Euch anders und warum sollten Nutzer bei WeWant mitmachen?

Bei den existierenden Bewertungsportalen fehlt der relevante Bezug zur Bewertung und zum User. Die Bewertung bleibt oberflächlich und ist nur ein Stimmungsbarometer aus der Vergangenheit – zusätzlich haben Unternehmen zu den Bewertungen keine soziodemografischen Daten vorliegen. Was sagen schon „zwei Sterne zum Service“, wie soll das Unternehmen darauf reagieren? Als Unternehmen kann ich mit den aktuell bestehenden Bewertungs-Tools/Plattformen keine Bewertung qualifizieren oder für mich wichtige Relevanzen abfragen.

Jeder User möchte doch auch, dass es ihm morgen besser geht, wie heute! Jeder Mensch hat einen Wunsch, eine Idee, eine Meinung – jeden Tag. Oft bleiben genau diese Insights aber auf der Strecke, weil es kein einfaches Device übergreifendes Tool dafür gibt.

WeWant ist ein soziales Markt- und Meinungsforschungstool. WeWant ermöglicht Unternehmen sog. Open-Feedback von unseren Usern zu erhalten. Mit jedem Want können User dazu beitragen Produkte, Dienstleistungen oder Ihre Stadt ein Stückchen besser zu machen. Durch einen Targeting-Funktion können Unternehmen an relevante Zielgruppen direkt eine Umfrage adressierten. So erhalten Unternehmen Infos, Insights und Meinungen „in Echtzeit“. Gemeinsam mit Unternehmen und Usern arbeiten wir an Open-innovation-Prozessen, d.h. wir entwickeln gemeinsam z.B. das Hotel, die Jacke oder die Dienstleistung der Zukunft. WeWant generiert Panels, Fokusgruppen und ist Schnittstelle zwischen Usern und der Produktentwicklung in den jeweiligen Unternehmen. Unser Anspruch: Jeden Tag etwa besser.

Alle Wants werden redaktionell ausgewertet und bearbeitet. Wenn ein Want für ein Unternehmen relevant ist, wird er auch erfüllt. Zusätzlich zur Gamification durch Badges (Ich habe 100 Re-Wants für ein bestimmtes Thema) gibt es für die User Couponings und Incentives für das „Wanten“ und das freiwillige Teilnehmen an Umfragen. Je höher das Involvement des Users zum Produkt und zur Marke ist, desto lieber machen User mit, weil sie wollen, dass ihre Marke noch besser wird. WeWant schafft eine Kundenbindung auf einer anderen Ebene.

3. Euer Angebot richtet sich auch an Unternehmen. Was ist der Vorteil für sie und was kostet es?

Das sog. „Ohr am Markt“ zu haben ist für Unternehmen kostenlos. Dabei erhalten die Unternehmen einen Backend-Zugang zu WeWant und können Wants redaktionell bearbeiten und mit den Usern in den Dialog treten. Der Vorteil von WeWant ist, dass ich nicht jeden einzelne Kommentar, Bewertung oder Tweet für jeden User isoliert beantworten muss, sondern ich kann an alle User, die einen Want, bzw. Re-Want gemacht haben mit einer einzigen Nachricht erreichen und direkt mit ihnen kommunizieren. Schnell einfach und direkt.

Mit WeWant haben Unternehmen auch den Vorteil der Marktforschung in Echtzeit. Ich kann bei Bedarf meine Zielgruppen targeten und z.B. bei einer Produkteinführung oder bei einer neuen Kampagne den Launch direkt begleiten und so schneller Insights für mich, mein Produkt, bzw. meine Dienstleistung erhalten. Mit diesem neuartigen Open-innovation Ansatz schaffen wir eine nachhaltige Art der Kunden-Bindung und Marken-Identifikation. Die WeWant-Research-Module starten ab einem Euro/Tag.

4. Wie fügt sich WeWant in die bestehenden Social Media Aktivitäten der Unternehmen ein?

Als Standard-Anwendung für den Dialog zwischen Usern und Unternehmen, ob auf der Website in sozialen Präsenten oder als „call-to-action“ auf dem Kopfkissen im Hotel oder in der Umkleide eines Modehauses. Mit WeWant kann jeder überall dazu beitragen, die Welt jeden Tag ein Stückchen besser zu machen.

In fünf Jahren möchte ich, dass schon unzählige Wants erfüllt wurden und viele Ideen erfolgreich umgesetzt worden sind.

„Wenn Du gerne Burger isst, dann sagst Du es mit Facebook oder Twitter. Wenn Du einen besseren Burger willst, nimmst Du WeWant“.

5. Ihr startet jetzt im deutschen Markt. Mit wem werdet Ihr zusammen arbeiten, wie werdet Ihr eine kritische Nutzerzahl erreichen und wie sehen Eure internationalen Expansionspläne aus?

Die Idee entstand Anfang 2012, seit Mai 2013 gibt es die GmbH und live ist WeWant seit Februar 2014. Unser Knowhow ist für Unternehmen Gold wert! Dieses an den richtigen Ansprechpartner zu transportieren war unsere Challange. In den letzten drei Monaten hatten wir ca. 100 Termine mit Entscheidern aus den Bereichen Markenartikler, Hersteller und Handelsmarken. Jetzt starten wir mit den ersten Piloten und Cases. Unsere Userzahl wächst seit unserem Launch stetig, genaue Statistiken und Userzahlen, bzw. Daten zur Want-Abgabe können wir ab Ende April liefern.

Die kritische Masse erreichen wir sukzessive mit unseren Kunden, mit nachhaltiger PR und viralen Elementen. Jeder hat etwas zu sagen, endlich gibt es jetzt ein Tool dafür!

Erstmal machen wir aber unsere Hausaufgaben in Deutschland. Evtl. denken wir über im 4. Quartal über eine Erweiterung in Richtung Dach-Deutschland (CH, A) nach.

6. Wie seid Ihr finanziert und sucht Ihr für Eure Pläne Investoren?

Wir haben private Investoren, die die ersten 24 Monate tragen. Sobald wir international gehen, werden wir zusätzliches Kapital benötigen.

Investoren, die an unsere Idee glauben und der Meinung sind, gemeinsam WeWant zum Standard in der heutigen Dialog-Kommunikation zu etablieren sind jederzeit willkommen.

Vielen Dank für das Interview.

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

1 Trackback / Pingback

  1. geekchicks.de » geekchicks am 01.04.2014 - wir aggregieren die weibliche seite der blogosphäre

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


Ich bestätige, dass die hier von mir eingegebenen persönlichen Daten in der von mobile zeitgeist genutzten Datenbank bis auf Widerruf gespeichert werden dürfen.