Interview: Avuba – die Girokonten-Revolution?

avuba

Nicht weniger als die Revolution des Girokontos verspricht das Startup Avuba aus Berlin auf der eigenen Webseite. Grund genug um zu fragen, wer und was dahinter steckt.

Jonas Piela, CEO und Co-Founder von Avuba, stand für ein Interview zur Verfügung.

Hallo Jonas, ihr habt gerade Avuba gegründet und wollt das schaffen, was Simple in den USA gerade versucht: das Thema Banking dramatisch vereinfachen und etwas innovatives auf die Beine stellen. Kurzum: den Onlinebanking-Markt revolutionieren. Das ist ja eine Ansage. Was habt Ihr genau vor?

In den letzten 20 Jahren gab es in der Bankenbranche nahezu keine Innovation. Als Technologieprodukt ist das Bankkonto heute weit hinter dem, was technisch möglich ist. Wir entwickeln ein Girokonto, wie es heute sein sollte: Frei von komplizierter Bürokratie, tolle Web- und Mobile-Apps, transparenten Leistungen und Gebühren.

Anders als in den USA sind die Deutschen ja recht konservativ und nicht gerade wechselfreudig. Das sieht man selbst an solchen einfachen Dingen wie den Stromanbieter. Warum sollte ein Anwender ein Konto bei Avuba eröffnen?

Mit unserem Konto kann jeder an jedem Geldautomat kostenlos Geld abheben sowie mobil und unkompliziert Geld überweisen. Alles funktioniert reibungslos.

Wie seht Ihr Euch im Vergleich mit zum Beispiel finanzblick, figo oder numbrs? Lösungsanbieter, die Banking generell vereinfachen wollen, wenngleich auch ohne eigenes Girokonto.

Wir glauben, dass die User Experience nur einer von vielen Teilen ist, die besser sein sollten. Wir gehen komplett in das Konto hinein und verbessern Leistungsmerkmale, Technologien im Hintergrund und reduzieren Bürokratie. Für uns sind Statistiken und eine tolle UX nur ein Feature von vielen.

Die Hürden ein Konto zu eröffnen sind ja recht hoch. Hoch im Sinne von „nervig“. Ich denke da speziell an das Thema Postident. Aber auch wenn man das Konto dann eröffnet, geht es ja weiter. Daueraufträge ändern, etc. Wie helft Ihr dem Anwender z.B. beim Wechsel von den bestehenden Daueraufträgen?

Unser Kontoeröffnungsprozess wird komplett überarbeitet. Dabei ist es unser Ziel, den Aufwand auf das regulatorische und technische Minimum zu reduzieren. Wir glauben, dass wir langfristig 90% des Aufwands reduzieren können. Teil dessen wäre zum Beispiel automatisierte Imports von Daueraufträgen.

Jonas Piela (rechts) mit seinem Kollegen Oliver Lukesch

Wollt Ihr das vorhandene Konto ablösen oder seht Ihr Avuba eher als Zweitkonto? 

Wir lösen das vorhandene Konto ab, weil wir glauben, dass Banken ihre Kunden nicht ausreichend zufrieden stellen.

Avuba hört sich schon mal anders an als Sparkasse oder Volksbank. Wie kam es zu dem Namen? 

Avuba ist bewusst anders und modern als andere Banken. Wir demonstrieren damit, dass wir eine neue Ära einleuten.

Wenn man sich SIMPLE in den USA anschaut, dann ist das ganze Thema sehr emotional angelegt. Man hat den Eindruck, bei SIMPLE wurde nichts dem Zufall überlassen. Alles ist sehr schön auf einander abgestimmt – von der Kreditkarte bis zur App ist alles im gleichen Look & Feel und aufeinander abgestimmt. Wie sieht es bei Avuba aus? Kommt Ihr mit eigenen Apps, Kreditkarte, etc?

Wir planen eine weiße EC- und eine schwarze Kreditkarte und natürlich werden wir eigene Apps haben. Design ist uns enorm wichtig, da das einer der vielen Punkte ist, an denen aktuelle Banken scheitern, die dennoch für Kunden wichtig sind.

Ihr arbeitet mit der Net Mobile AG zusammen. Wie muss man sich das im Detail vorstellen? Hat der Kunde im Prinzip ein Konto bei der Net Mobile AG?

Konkret arbeiten wir mit der net-m privatbank 1891 zusammen, mit der wir gemeinsam die Konten herausgeben. Die Privatbank ist ein vollständig lizenziertes Geldinstitut und alle Einlagen sind durch den Einlagensicherungsfond geschützt.

 Was ist Euer Geschäftsmodell?

Wir verdienen an den Einlagen der Kunden, einer monatlichen Gebühr und an Provisionen aus dem Kreditkartengeschäft.

Stichwort „Mobile-Payment“. Ist das ein Thema für Euch? Oder ist Avuba ein innovatives, aber im Grunde doch klassisches Girokonto mit PIN, SMS Tan und alles was dazu gehört?

Mobile Payment ist definitv ein Thema. Mit den bisherigen Mobile-Apps kann man entweder gar nicht oder nur schwer Geld überweisen. Wir machen das versenden von Geld so einfach, dass es sogar möglich wird, 10 € an einen Freund zu überweisen, der eben im Restaurant die Rechnung ausgelegt hat.

Wird man das Girokonto von Avuba auch mit anderen Apps nutzen können?

Ja, wir werden eine eigene Developer API entwickeln, die den heutigen Standards entspricht.

Last but not Least, wann geht’s los?

Die ersten Konten gehen in Kürze an die ersten Tester. Bis zum Release wird es aber noch etwas dauern.

Vielen Dank Jonas, für das Interview!

 

Über Maik Klotz 23 Artikel
Maik Klotz ist Head of New Business bei einem der größten Software Anbieter in Deutschland mit Schwerpunkt auf mobile Apps im Bereich Finanzen. Seine Stationen sind vielfältig: Produktmanager, Business Development Manager, Design Strategist und CEO. Maik Klotz ist ein Produktmensch, mit Fokus auf den Anwender.

5 Kommentare

  1. das ist die aler Letzte Firma die ich je Gesehen habe

    Ich hatte hier ein Konto aber dies habe ich wieder Gekündigt die Firma antwortet mir schon lange nicht mehr Push Benachrichtigung bekomme ich Seit 2 Monaten nicht

    Avuba Interessiert es nicht das ist die aller letzte Firma

    Ich Rate hier von ein konto ab die app ist auch schlecht

    Die konto sind von Großbritannien

  2. Danke für eure Kommentare!

    Unserer Meinung nach sind aktuelle Girokonten nicht so gut, wie sie sein könnten. Wir haben Möglichkeiten gefunden, wie wir die Bürokratie von Konten reduzieren und die Benutzerfreundlichkeit von Apps erhöhen können. Wie dieses Konto im Detail aussehen wird, werden wir gemeinsam mit den ersten Testkunden herausfinden.

    Wenn ihr Testkunden werden möchtet, könnt ihr euch auf anmelden.

  3. Ich habe eigentlich nichts erfahren. Ich kann mir auch keinen Reim darauf machen. Zwar kann ich mir vorstellen, dass es Modernisierungsbedarf bei den Kundenschnittstellen gibt, aber offenbar wird auch nicht mehr gemacht? Der Zahlungsverkehr bleibt wie er ist, die gesetzlichen Anforderungen an die Kontoeröffnung können nicht umgangen werden und die Sicherheitsanforderungen sind hoch. Ich fände es super spannend wenn zu diesen Punkten irgend etwas gesagt würde. Was ist denn das eigentliche VP?

  4. Interessant, aber leider ganz ohne Details. Wo liegt denn das Vereinfachungspotential/die Revolution?

    Ganz nebenbei: Es gibt einen Anbieter von WLAN-Hardware mit dem Namen Aruba. Da ist die Verwechslungsgefahr groß.

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