Studie zum Medien- und Konsumverhalten: The Age Of On

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Die Agentur Interone hat eine aktuelle Studie zum Medien und Konsumverhalten „The Age Of On“ vorgelegt. Sie kann kostenfrei, nach Registrierung herunter geladen werden. Update: Die Studie ist bei Interone nicht mehr verfügbar.

Für Fachleute in Mobile und/oder Social Media sicherlich keine neuen Erkenntnisse, aber jeder Marketingverantwortliche, der sich noch nicht zu den Experten zählt, sollte es lesen. Sehr gut, dass deutlich wird, wie die Nutzung von mobilen Applikationen wirklich ist und dass es kritisch hinterfragt werden sollte, ob man als Unternehmen wirklich eine App braucht. Die bevorzugte Nutzung ist sehr eindeutig die über den Browser und da wundert es mich schon, wenn ich immer wieder gefragt werde, ob man denn überhaupt mobile Webseiten brauchen würde. Mobile Webseiten sind Pflicht, Apps die Kür!

Aber nun zur Studie, hier kommt die Pressemeldung:

Die Studie untersucht den Einfluss folgender vier Trends auf die Mediennutzung und das Kaufverhalten: Facebook übernimmt die Macht, das Internet wird mobil, Lokalisierungsdienste sind im Kommen und e-commerce als Wachstumsmarkt. Dazu wurde die Mediennutzung und das Konsumverhalten von acht Early Adoptern zwei Wochen lang intensiv untersucht. So konnte mit eigens präparierten iPhones auch das Verhalten an mobilen Endgeräten beobachtet und ausgewertet werden. Im Anschluss wurden die zentralen Ergebnisse der Untersuchung in einer repräsentativen Online-Befragung von 1.000 Personen aus Deutschland im Alter zwischen 20 und 39 Jahren quantitativ überprüft.

Einige Kernergebnisse im Detail:

Das Fernsehen verliert an Aufmerksamkeit.

Der moderne Konsument nutzt parallel zum TV weitere Endgeräte: Mehr als jeder Zweite der 20- bis 39-Jährigen und zwei von drei iPhone-Nutzern dieser Altersgruppe surfen regelmäßig im Internet, während der Fernseher läuft. Die Parallelnutzer reagieren dennoch auf das Fernsehprogramm und lassen sich hinsichtlich ihres Surfverhaltens inspirieren. 24 Prozent der 20- bis 39-Jährigen und sogar 43 Prozent der iPhone-Nutzer recherchieren online Produkte, die im Fernsehen vorgestellt wurden. Attraktiv für Werbetreibende erscheinen spezielle Verkaufsangebote, die nur für den Abend der Ausstrahlung gelten oder eingeblendete Gutscheincodes, welche zum direkten Online-Kauf animieren.

Print ist kein Alltagsmedium mehr, steigt aber in der Wertschätzung.

Die Befragten nutzen Printmedien, um bewusst vom Medienalltag abzuschalten. Print bleibt aufgrund der aufmeksamen Rezeption für Werbetreibende weiterhin interessant. So wurden 30 Prozent der 20- bis 39-Jährigen und 38 Prozent der iPhone-Nutzer durch redaktionelle Inhalte oder Werbung in Zeitungen oder Magazinen zum Kauf angeregt.

Das iPhone schafft als Alleskönner viele neue Nutzungssituationen.

Für jede Lebenssituation gibt es eine App und so ist der moderne Konsument ständig auf der Suche nach neuen Anwendungen. Zwar haben nur acht Prozent der 20- bis 39-Jährigen ein iPhone, aber 24 Prozent verfügen bereits über ein internetfähiges Smartphone. Zudem plant jeder Fünfte in den nächsten sechs Monaten ein iPhone oder ein anderes Smartphone mit Internet-Flatrate zu erwerben. Werber aufgepasst: E-Mails bekommen durch das iPhone eine neue Bedeutung, denn vier von zehn Usern lassen sich durch E-Mail-Newsletter bei Kaufentscheidungen inspirieren.

Facebook ist das soziale Online-Herz und zentraler Bestandteil des Tages.

Vier von zehn der 20- bis 39-Jährigen verwenden Facebook und ein Viertel nutzt es sogar täglich – Tendenz steigend. Durch die zunehmende Popularität steigt der Kampf um Aufmerksamkeit, Freunde werden nach Listen priorisiert und Empfehlungen sind die neue Währung. Für Unternehmen reicht die Facebook-Präsenz allein nicht aus, sie sollten dort wirklich agieren. Konsumenten wünschen sich relevante und unterhaltende Inhalte. Es empfiehlt sich für Marken, Facebook-Aktivitäten mit CRM-Systemen zu koppeln und eigene Listen gemäß der Zielgruppen, Käufertypen oder Meinungsführer anzulegen. Kontaktqualität schlägt Kontaktquantität.

Lokalisierungsdienste sind im Kommen.

Ortsbezogene Informationen von Freunden sind begehrt, erste Erfahrungen werden beispielsweise mit Foursquare gesammelt. Dennoch ist dieser Dienst bei 90 Prozent der 20- bis 39-Jährigen bisher unbekannt, lediglich mediale Vorreiter sind hier bereits aktiv. Marken sollten daher jetzt auf Foursquare Kontakt zu diesen Vorreitern aufbauen, um von ihnen zu lernen und gemeinsam Mehrwerte zu explorieren.

Online schlägt stationären Handel – außer in Dingen des täglichen Bedarfs.

99 Prozent der Befragten haben bereits online eingekauft. Der stationäre Handel verliert stark an Bedeutung, weil er zeitlich unflexibel sowie meist teurer ist und den Einkäufern nur wenig Erlebniswert liefert. Konsumenten erhalten im Internet hingegen ein höheres Shoppingerlebnis, da sie hier alle relevanten Informationen, wie etwa die Empfehlungen ihrer Freunde, finden und Preise vergleichen können. So kaufen 83 Prozent der 20- bis 39-Jährigen und 90 Prozent der iPhone-Nutzer online, weil hier die Auswahl größer ist. Geschäfte müssen deshalb gezielt neue Anlässe schaffen, um den Konsumenten Mehrwerte im Vergleich zum Online-Handel zu bieten.

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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