Smartphone war gestern – jetzt kommt Smartwatch Commerce mit eBay

Samsung Smartwatch

eBay ist mal wieder ganz vorne mit dabei, wenn es um die Zukunft des Shopping geht. Neuestes Baby ist die eBay Smartwatch App. Samsung stellte auf der IFA seine neue intelligente Uhr „Galaxy Gear“ vor. Unter den 12 dazugehörigen Apps ist auch eine einzige Commerce-App, die von eBay. Damit geht die innovative Handelsplattform einen Schritt weiter, hinaus über Smartphone und Tablet Commerce.

Langerwartete Smartwatch: Samsung Galaxy Gear

Die Samsung kommt Ende September auf den Markt und kann mit dem neuen Galaxy Note III gekoppelt werden. Ziel ist es also nicht, eine vollkommen eigenständige Uhr zu haben, sondern ein immer sehr einfach zugängliches Gerät, welches nicht in einer Tasche verstaut ist. Eben direkt an der Hand und stets für Vibrationen und Töne empfänglich, um zeitkritische Aufgaben besser zu managen.

Man kann übrigens aus sechs unterschiedlichen Farben auswählen (denn noch mehr als das Telefon, ist eine Uhr ein „Fashion Item“ – eine weitere Herausforderung, wo die Technologieanbieter noch großes Verbesserungspotential haben – abgesehen vielleicht von Apple).

eBays Smartwatch App

Mit der neuen Smartphone App können Nutzer direkt über ihr Wearable am Handgelenk auf Artikel bei eBay bieten. Die Uhr informiert auch, ob ein Artikel gekauft bzw. verkauft wurde, es neue Gebote oder Nachrichten gibt, usw. eBay verfolgt mit dieser App konsequent seine Strategie, alle möglichen digitalen Shopping Experiences zu testen, um die reibungslosesten und erfolgreichsten Wege für den Kunden zu finden.

Ist dies die Zukunft für alle Händler?

Online und Offline im Handel wächst immer stärker zusammen. Als Erfolgsrezept gilt insbesondere die reibungslose Einkaufserfahrung, die dem Kunden das Alltagsleben einfacher, schneller und besser macht. Aber genau hier liegt bislang noch der Haken für die meisten Händler. Um erfolgreiche Customer Experiences auf einer Smartwatch zu kreieren, müssen nur die absolut wesentlichsten Funktionen dort integriert werden, die in einem bestimmten Kontext für den Nutzer wirklich Sinn machen.

Schaut man sich bis heute die mobilen Webseiten vieler Händler an – ob stationär oder pure online – dann stößt man häufig auf Überfrachtung. Zu viele Inhalte, zu kompliziert, unübersichtlich, eben nicht reibungslos. So manchem Händler ist das Tablet daher lieber als das Smartphone, denn es ähnelt mehr dem Desktop.

Hier sind die Händler in Zukunft gefragt:

  • sich die Frage zu stellen, ob eine Smartwatch App überhaupt Sinn macht für die eigenen Shopping Experiences
  • Funktionen zu finden, testen und optimieren, die dann wirklich auf das wesentliche runterreduziert sind.

Chance für stationäre Händler

Interessant werden Smartwatches noch mehr, wenn sie dann auch mit arbeiten und unkomplizierte Interaktionen mit der realen zulassen. So könnte man sich vorstellen, dass über einen NFC-Tag in der realen Welt schnell & unkompliziert ein Coupon aufgepickt wird – nicht erst Smartphone rauskramen, Zugangssperre öffnen,…..

Und auch für -Benachrichtigungen ist die Smartwatch sehr gut geeignet. Mit zunehmenden Location-based Services kann ein immer besser in z. B. einem Ladengeschäft identifiziert werden. Auf der Smartwatch wird der Hinweis auf ein relevantes Angebot sofort entdeckt und nicht erst eine Stunde später, wenn man mal wieder auf das Telefon guckt.

Über Maike Strudthoff 95 Artikel
Maike Strudthoff unterstützt Unternehmen Innovation neu zu denken, schneller zu agieren und sich konsequent auf den Nutzer-Kunden auszurichten. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitalen Services sowie Commerce & Payment 4.0. Sie unterstützt seit über 8 Jahren Unternehmen in Europa, die Zukunft der Digitalisierung zu antizipieren und für sich zu gestalten – nahe am Kunden und mit schlanken Methoden (Design Thinking, Co-Creation, Lean Principles, …). Als Gründerin des JumpNext Netzwerks verbindet Maike Strudthoff Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven, um Inspiration für Neues entstehen zu lassen. Sie beobachtet und analysiert Innovationen und disruptive Unternehmen rund um die Welt. Sie trägt die Erkenntnisse in Workshops und Keynote Vorträgen weiter. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge über Mobile Payment in Online und Offline Medien sowie Buchbeiträgen. Digitale Innovation ist nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft. Zuvor hat Maike Strudthoff 12 Jahre für eine führende Unternehmensberatung, in einer internationalen Bankgruppe sowie in einem Startup in London gearbeitet. Mehr über Maike auf XING, ihrer Website oder per Mail

2 Kommentare

  1. Hallo Maike,
    mir kam auch als erstes in den Sinn, dass man mit der Smartwatch den Kunden noch viel schneller erreichen kann und besonders über Pushnotifications gezielt Aufmerksamkeit auf neue Produkte oder ähnliches lenken kann. Dabei spielt natürlich die Aufmachung des Shops eine Rolle. Händler sollten, so finde ich, darauf achten, den Informationsgehalt so klein und effizient wie möglich zu halten, wenn sie wirklich in Zukunft auch über die Smartwatch verkaufen möchten. Das gilt übrigens auch für mobile Webseiten von Shops oder deren dazugehörige Apps. Ich möchte als Kunde zwar rundum informiert werden, jedoch kaufen die meisten Konsumenten oft dann über Smartphone oder Tablet ein, wenn ihre Entscheidung schon feststeht. Dann möchte keiner mehr endlos lange Informationen lesen, sondern höchstens noch einmal auf die wichtigsten Punkte hingewiesen werden.
    Die Smartwatch ist – genauso wie das Smartphone oder Tablet – eine tolle neue Innovation. Allerdings sollte man umdenken und verstehen lernen, wie man sie am besten nutzt; sonst haben weder Kunden noch Onlinehändler etwas davon.

    • Hallo Sophie,
      danke, dass Du diese Aussage unterstützt. Die Überfrachtung ist heute noch ein großes Problem bei mCommerce Sites auf Tablet und Smartphone, wie ja auch schon so einige Artikel von Lena gezeigt haben, z. B. https://www.mobile-zeitgeist.com/2013/09/04/bloss-weg-hier-gefahr-schlechter-mobile-usability/
      Daher kann ich nur immer wieder an jeden Händler appellieren sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und zu testen, um einen sinnvollen Einsatz mobiler Technologien innerhalb der ganz eigenen Shopping Experience (abgestimmt auf die eigene Marke und eigene Zielgruppe) zu erzielen.

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