Das große Umdenken bei der Enterprise Mobility (ist notwendig)

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Der mobile Markt ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. IT generell war immer schon schnelllebig, doch der mobile Sektor hat gezeigt, dass es hier noch großes Potential nach oben gibt.

Dies ist im Consumer Bereich und auch im Enterprise Sektor zu sehen. Aber gerade bei der Enterprise Mobility bzw. besser gesagt die IT-Abteilungen tun sich mit diesem Faktum noch schwer.

Bisher konnten sie immer über Jahre gut planen. Nun ist das so nicht mehr möglich. Die IT muss flexibler werden. Für einige IT-Abteilungen ist das eine riesen Herausforderung. In vielen Unternehmen wurde der IT jetzt schon das „Verhinderer-Image“ zugeschrieben. Oft werden seitens IT gerne die Argumente „Security“ oder „fehlendes Budget“ für den Mangel an Innovationen in der IT gebraucht. Nur Innovationen müssen nicht immer unsecure oder teuer sein. Aber meist werden auch neue Technologien noch nicht für ernst genommen. Gerade Tablets und Apps sind hierfür gute Beispiele.

Was nun hinzu kommt ist, dass sich die Mitarbeiter ändern. Es wachsen nun die nächsten Generationen in den Unternehmen heran und diese denken anders: Sie wollen ihre Arbeit so effizient wie möglich in der verfügbaren Zeit erledigen und suchen sich selbst die notwendigen Tools dafür. Sie lassen sich nur schwer einschränken und finden immer wieder Möglichkeiten, Tools wie z.B. Online Storage oder Tablets auch ohne offizielle Freigabe für den Dienstgebrauch zu verwenden.

Und darin besteht nun die „neue“ große Aufgabe des CIOs und seiner Abteilung: Er ist in Zukunft nicht nur für den Betrieb einer IT zuständig sondern auch für Innovationen in diesem Bereich. Bevor sich z.B. GenY-Mitarbeiter Lösungen suchen ist es Aufgabe der IT, zeitgerecht Lösungen anzubieten. Dazu ist es aber auch notwendig, dass die IT nicht nur die Systeme kennt sondern auch die jeweiligen Unternehmensprozesse. Der CIO und seine Mitarbeiter müssen im Detail wissen, wie z.B. der Vertriebsaußen- und Innendienst funktioniert. Dabei kommt ihnen natürlich auch eine gewisse Beraterfunktion zu. Die IT verfügt generell über Prozessdenken und kann dieses Know-How anwenden, um die Fachabteilungen bei Prozessverbesserungen zu unterstützen. Am Ende natürlich dann immer mit einem System. Aber es ist wichtig, dass sich die IT schon beim Prozess(-design) frühzeitig einbringen kann.

Schafft man dies nicht, wird man trotz hoher Vorkehrungen immer wieder Securitylücken haben. Außerdem wird man weiterhin der „Verhinderer“ sein. Und man sollte auch fairer Weise erwähnen, dass die Mitarbeiter dabei keine bösen Absichten haben. Sie möchte „nur“ Arbeiten, aber eben anders.

Gelingt es dem CIO, Innovationen im Unternehmen zu etablieren und auf die Key User einzugehen, werden diese auch mit dem einen oder anderen Kompromiss z.B. in Bezug auf Security leben können. Denn hierfür ist mittlerweile, dank der letzten Medienberichterstattungen, das Verständnis vorhanden.

Schafft man es also, wird sich auch die Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen und der IT verbessern und die IT wird bestenfalls in zukünftigen Projekten früher eingebunden. Der CIO und seine Leute werden nicht mehr als „Verhinderer“ gesehen, sondern als ebenbürtige Business Partner.

Fünf Ratschläge für den CIO bzw. die IT:

1. Offensein für neue Technologien (auch wenn sie ursprünglich nicht für das Enterprise Umfeld angedacht sind)

2. Innovationen frühzeitig erkennen, bewerten und mit den Fachabteilungen diskutieren

3. Business Prozesse

a. verstehen
b. dokumentieren (lassen)

4. Gründung eines virtuellen Mobility Teams

a. Lead in der IT
b. Enge Einbindung von Keyusern aus den Fachabteilungen
c. Einbindung von CISO, Betriebsrat & Rechtsabteilung
d. Regelmäßige Abstimmungen pro Jahr
e. Dokumentation des In-/Outputs

5. Wirtschaftliche Gesamtbetrachtung

a. Kosten der IT (Anschaffung. Betrieb, Security)
b. Einsparungen in der Fachabteilung

Über den Autor: Herbert Lohninger ist IT & Mobility Experte im Enterprise Umfeld. Er hält zu diesem Themengebiet auch regelmäßig Vorträge und ist ein gefragter Keynote Speaker. Herbert Lohninger bei Twitter (@H_Lohninger) und bei Xing.

Bilder: Shutterstock [1], [2]

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