Blockchain: Jack Ma warnt vor Bedeutungslosigkeit

Die Technologie des digitalen Zeitalters?

Blockchain ist einer der wichtigsten Innovationen, wenn es um Technologien der Zukunft geht.
Quelle: pixabay, Gerd Altmann

Nahezu täglich tauchen zu Blockchain im Netz auf, die aufzeigen, in wie vielen Bereichen die Zukunftstechnologie inzwischen hinein reicht. Von Industrie, Dienstleister, als Kryptowährung oder im Privatgebrauch, ohne Blockchain scheint unsere digitale Zukunft undenkbar zu sein. Umso überraschender ist es, dass gerade ein Befürworter der Technologie, der Gründer des chinesischen Onlinehandel-Konzerns , auf der letzten World Artificial Intelligence Conference in China offen sagte, dass sich die Technologie noch beweisen müsste und unbedingt in eine “grüne” Richtung gelenkt werden sollte. Im Datenzeitalter sei Blockchain und IoT nach wie vor Antreiber der digitalen Wende, Jacky Ma forscht laut eigener Aussage selbst seit Jahren an Blockchain und wehrte jegliche Vorwürfe  ab, dass das Ganze nur eine “Blase” sei. Dennoch ist es wichtig, dass die Transformation aus der Mitte der Gesellschaft erfolge und diese daran beteiligt ist. Denn sonst würde Blockchain nur als bedeutungslose Technologie untergehen.

Die harsche Prognose des Onlinehändlers scheint sich dahingehend zu bestätigen, wenn man aktuelle Entwicklungen rund um Blockchain betrachtet. Ideen und Projekte gibt es viele, doch scheinen diese in der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen zu werden, was ihren Erfolg beeinträchtigt.

Blockchain ist mehr als nur Bitcoin

Viele können mit dem Begriff Blockchain nichts anfangen oder setzen ihn automatisch mit Kryptowährungen wie Bitcoin gleich. Dabei ist die Idee dahinter nicht so schwer und es braucht nicht einmal ein Haufen Buzzwords um das Ganze zu erklären. Im Grunde geht es bei Blockchain um ein dezentrales Protokoll für . Diese findet zwischen zwei Parteien statt und ist transparent erfasst, sodass jeder im fortlaufenden Prozess stets Einblick darauf hat. Das Protokoll ist in einer Datenbank, die aber nicht auf einem gespeichert, sondern auf vielen Computern verteilt ist. Wichtig dabei ist, dass niemand Eigentümer dieses Protokolls ist, keine Institution, kein Unternehmen und keine Person. Alle haben gleichberechtigt Zugriff auf ein neutrales System, das vor Manipulation geschützt ist.

Somit gibt es nicht einen Verwalter, sondern die Mehrheit entscheidet, was in der Datenbank geschieht. Prominent bei Blockchain sind Kryptowährungen, um finanzielle Transaktionen zu tätigen, da hierbei keine Banken als zentrale Vermittler benötigt werden. Doch Blockchain ist viel mehr als das. Jede Art von kann transportiert werden, insofern sie digital vorliegt. Das können beispielsweise Verträge, Aktien, Datenbanken oder Testamente sein. Und alles kann im Protokoll gleich einer Historie nachverfolgt werden. Dafür sorgen sogenannte Miner, die in der Datenbank durch ihre zur Verfügung stehende Rechenleistung Block für Block verifizieren und sie dem Netzwerk mitteilen. Sobald dies geschehen ist, ist der Block und deren Information für immer festgelegt, unveränderbar und für jeden einsehbar. (Weitere Infos unter it-finanzmagazin, Gar kein Mysterium: Blockchain verständlich erklärt, von Maik Klotz, 11.03.16)

Potentiale für Start Ups und Staaten

Blockchain ist damit das ideale Verwaltungsinstrument der technisierten Zukunft. Jede Branche, die Transaktionen mit vollzieht, profitiert von diesem transparenten, dezentralen System. Beispielsweise gibt es Implementierungen, die nicht nur Werte abspeichern, sondern Programm-Codes. Sogenannte Smart Contracts, intelligente Verträge, ermöglichen es, sowohl intern als auch extern im Verwaltungsaufgaben wie beispielsweise Checklisten abzuhandeln. Dies hat man früher auf Papier erledigt.

Aktuell gibt es viele Interessenten, die mit der Technologie aktiv werden wollen und es auch schon tun, vom kleinen Start Up bis zum Staat. Honduras plant beispielsweise, seine Grundbucheinträge in die Blockchain zu transferieren, in Estland kann man seine Hochzeitsurkunde bereits hinterlegen und in den Niederlanden kann man sich bereits per Blockchain-App identifizieren.

Was jedoch wirklich fehlt, ist eine Reflektion dessen, was Blockchain wirklich für unser tägliches Arbeits- und Privatleben bedeuten kann. Aktuell erlangt die Technologie durch einen seit Jahresbeginn fallenden Bitcoin-Kurs eher negative Schlagzeilen und dadurch ein schlechtes Image. Doch ist Blockchain mehr als “nur” Bitcoin. Es hat das , das digitale Zeitalter entscheidend mitzuprägen.

Quellen:

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, 18.09.18

cointelegraph, 17.09.18

it-finanzmagazin.de, 11.03.16

Über Carsten Thomas 236 Artikel
Autor und Gamingnerd. Stets interessiert an Tech-Innovationen, Medienwandel und Technikutopien. Redakteur bei mobile zeitgeist.

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