Einfach ausdrucken: Neue Speicherzellen könnten herkömmliche Batterien ersetzen

Prototyp einer ultradünnen und extrem felexiblen Folien-Batterie, aufgenommen am 04.09.2014 in einem Labor am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Universität Jena. Solche Energiespeicher auf der Basis von Polymeren, sogenannte organische Radikalbatterien, sind risikoarm und nachhaltig, da sie keine umweltschädlichen oder selten vorkommenden Metalle und metallische Verbindungen in den Elektroden enthalten. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU

Batterien aus dem Drucker

Vom 3. bis 5. Juni findet an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Konferenz zu neuartigen Batterien statt. Die „Organic Battery Days“ sind das weltweit einzige Forum auf dem Gebiet der organischen Batterien und finden erstmals in Deutschland statt.

Neue Batterien für smarte Produkte

Verpackungen, die die Haltbarkeit ihres Inhalts überwachen, Bekleidung, die den Puls misst: In den vergangenen Jahren sind vielfältige neue Technologien auf den Markt gekommen. Dadurch steigen auch der Bedarf und die Anforderungen an die Speicherung elektrischer Energie. Idealerweise sollen die Speicherzellen klein, leicht, biegsam, robust und selbstverständlich auch günstig sein. Organische Batterien gelten hierfür als vielversprechendste Alternative: Sie kommen ohne umweltschädliche Metalle aus und lassen sich durch Drucktechniken wie Sieb- oder Tintenstrahldruck verarbeiten. So können dünne, flächige und flexible Speicherzellen in großer Stückzahl produziert werden.

Spitzenforschung an der Universität Jena

„Jena zählt zu den führenden Standorten bei der weltweiten Entwicklung organischer Batterien“, sagt Prof. Dr. Ulrich S. Schubert vom Zentrum für Energie und Umweltchemie (Center for Energy and Environmental Chemistry Jena / CEEC Jena) der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Prof. Schubert ist Gastgeber der Konferenz und koordiniert auch das gerade eingerichtete Schwerpunktprogramm „Polymer-basierte Batterien“ (SPP 2248), das die Deutsche Forschungsgemeinschafft (DFG) für sechs Jahre mit mehr als 12 Mio. Euro fördert. Die Organic Battery Days fungieren dabei gleichzeitig auch als Vorbereitungsveranstaltung für das Schwerpunktprogramm, in dessen Koordinationsteam neben Jena die Universitäten in Bochum, Dresden, Freiburg und Karlsruhe beteiligt sind.

„Metallfreie Batterien erlauben völlig neue Anwendungen“

Zur Konferenz treffen sich Forschende und Industriebeteiligte aus unterschiedlichen Teilbereichen der Entwicklung organischer Batterien, insbesondere aus Chemie, Physik, Material- und Ingenieurwissenschaften. Unter den Vortragenden ist auch Prof. Dr. Hiroyuki Nishide von der Waseda-Universität in Tokio (Japan), der als Begründer dieser Technologie einen regelrechten Boom zur Erforschung organischer Batterien ausgelöst hat.

Neben dem wissenschaftlichen Austausch soll während der Konferenz diese vielversprechende Technologie auch Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie, Politik, Förderinstitutionen, Fachzeitschriften und Öffentlichkeit nähergebracht werden. „Metallfreie Batterien erlauben völlig neue Anwendungen im Gesundheitswesen, der Sensorik und des Internets der Dinge“, erklärt Schubert. „Wir als Veranstalter hoffen daher, dass unsere Arbeit auch außerhalb von Universitäten und Forschungseinrichtungen wahrgenommen wird.“

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena

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