Vertikale Mobilität wird in vielerlei Hinsicht als Schlüsseltechnologie und Lösungsbringer für die Zukunftsfähigkeit von Städten gepriesen. Für Smart Cities soll sie für einen echten Effizienz-Uplift sorgen. So sollen Lufttaxis als Teil des städtischen Nahverkehrs dabei helfen, verstopfte Straßen zu entlasten und Passagiere schnell, sicher und umweltfreundlich von A nach B zu bringen. Erste Pilotprojekte sind erfolgreich. Daher wundert es auch nicht, dass das World Economic Forum das deutsche Unternehmen Volocopter kürzlich erst zum Technologiepionier kürte.
„Vertikale Mobilität in Städten“ ist eine von vier Master Classes des 2. EUROPEAN DRONE SUMMIT (EDS), der am 18. und 19. September in Stuttgart im Rahmen der Weltleitmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement INTERGEO stattfindet. Am Vormittag des 19. Septembers diskutieren Experten aus Wirtschaft, Industrie, Finanzen und Politik, wie sich Urban Air Mobility (UAM) in Metropolen darstellen wird. Wie weit ist die Technologie tatsächlich und welche Herausforderungen gibt es insbesondere im Hinblick auf die Integration in bestehende Infrastrukturen?
Ein Fokus der Master Class liegt auf gesellschaftlichen Fragen, denn die Schaffung der nötigen Infrastruktur der Smart Cities wird das gesellschaftliche Leben in Städten verändern. Doch welche Auswirkungen wird die Smartness auf die Bürger haben? Wird städtischer Wohnraum noch unbezahlbarer, werden Grundstücke in der Nähe von Landeplätzen an Wert verlieren oder wird die Anbindung eines Industriegebietes zur Standortentwicklung beitragen? Wichtige Fragen, auf die Renate Presslein-Lehle als Stadtbaurätin der UAM-Modellregion Ingolstadt aufgrund ihrer wertvollen Erfahrungen Antworten hat. Herausforderung Infrastruktur
Manfred Hader von Roland Berger erforschte in Innovationsmetropolen wie Dubai die Integration von UAS im urbanen Umfeld. „Die geeigneten und zuverlässigen Fahrzeuge zu bauen ist die eine Seite des Erfolgs. Eine ganz andere ist es, die dazugehörige Infrastruktur aufzubauen. Denn ohne eine solche, werden die Flugzeuge selbst nicht funktionieren können. eVTOL-Landeplätze, Ladeinfrastrukturen und Wartungseinrichtungen müssen als wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche operative Geschäftsmodelle geschaffen werden. Andernfalls entstehen Engpässe, die den entstehenden UAM-Markt im Keim ersticken und sein Wachstum behindern könnten“, so Manfred Hader, der bei Roland Berger die Praxisgruppe für die globale Luft- und Raumfahrt & Verteidigung leitet.
Erfolgsfaktor Kollaboration
Ebenfalls in Dubai im autonomen Flugtaxiprojekt aktuell aktiv ist FEV Consulting. Deren Managing Director Alexander Nase nennt die Kollaboration als einen der Erfolgsfaktoren im Hinblick auf den Aufbau der Infrastruktur: „Der entscheidende Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Herstellern, Infrastrukturbetreibern und Regulierungsbehörden. Die Wechselwirkungen und die Komplexität sind enorm. Es bedarf kollaborativer Konsortien wie der von der EU-Kommission unterstützen Initiative Urban Air Mobility (UAM), um neue innerstädtische und zwischenstädtische Luftverkehrslösungen zu entwickeln.“
Quelle: Hinte-Messe
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