Winzige Sensoren zur Bewegungsanalyse sollen Mobilität verbessern

Foto: Manfred Antranias Zimmer, pixabay

Zukunftsweisende Technologie für mehr Mobilität

Beim europäischen Projekt MOBILISE-D überwachen winzige Sensoren am Körper des Patienten dessen Alltagsaktivitäten. Gemeinsam werten internationale Forschungsinstitute und der pharmazeutischen digital erfasste Bewegungsdaten aus, um bessere Methoden zur akkuraten Messung, Ermittlung und von Mobilitätseinschränkungen zu ermöglichen. Prof. Dr. Jochen Klucken und Dr. Heiko Gassner aus der Molekular-Neurologischen Abteilung begleiten das Projekt für das Uni-Klinikum Erlangen gemeinsam mit Dr. Felix Kluge und Prof. Dr. Björn Eskofier vom Lehrstuhl für Maschinelles und Datenanalytik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Mobilität gilt als wichtiges Zeichen für Gesundheit

Mobilität gilt neben Atmung, Puls, Blutdruck oder Körpertemperatur als wichtiges Zeichen für Gesundheit. Auch weil ein langsamer, eingeschränkter Gang mit einem höheren Erkrankungsrisiko, kognitivem Abbau und einem erhöhten Sturzrisiko verbunden ist, wird die Fähigkeit zu gehen als fundamentaler Vitalparameter angesehen. Beim europäischen Gemeinschaftsprojekt MOBILISE-D werden mittels wegweisender Technologie die Mobilitätsdaten der teilnehmenden Patienten ausgewertet: Kaum briefmarkengroße Sensoren erfassen rund um die Uhr ihre Alltagsbewegungen. Ziel von MOBILISE-D ist es, die Gehfähigkeit und auch die Gehgeschwindigkeit im Alltag als Bewertungskriterium für die Therapiewirkung messbar und analysierbar zu machen. Aus den validierten Messergebnissen entsteht ein medizinisches Bewertungssystem, auf dessen Grundlage neue Instrumente, Therapien und Medikamente entwickelt werden sollen. Diese sollen die Mobilität von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose, aber auch von solchen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, Hüftfraktur und Herzinsuffizienz verbessern.

Für dieses zukunftsweisende Projekt arbeiten 34 internationale Forschungsinstitute hochrangiger Universitäten mit Mitgliedern des Europäischen Dachverbands der Arzneimittelunternehmen und -verbände (EFPIA) zusammen. Die hohe Investitionssumme von 50 Euro für das Projekt MOBILISE-D finanziert das von der Europäischen Union und EFPIA gemeinsam gegründete Unternehmen Initiative Innovative Arzneimittel (IMI2 JU), das sich für die Förderung kooperativer Forschungsprojekte einsetzt. Die Prämisse für das Projekt MOBILISE-D lautet, dass digitale Technologien, wie zum Beispiel Körpersensoren, die Mobilität von Patienten erfassen und geänderte Lebensbedingungen erkennen können. Dies ermöglicht es Ärzten, früher einzugreifen und einen verbesserten Behandlungsverlauf zu erreichen.

Quelle: Dr. Susanne Langer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Zukunftsweisende Technologie für mehr Mobilität

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