Smartwatches: Was erwartet ein Durchschnittsnutzer?

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Das Thema Smartwatches und Wearables ist in aller Munde. Gerade seit dem der Apple Watch ist das Thema in den Medien wieder omnipräsent. Doch auch davor gab es immer wieder Launches von Smartwatches u.a. im Android Bereich.

Auch Microsoft versucht es mit dem Microsoft Band, wobei dieses sich mehr in dem Fitness Band Bereich einordnet. Eine Nokia Smartwatch stoppte der Konzern angeblich kurz vor Launch. Auch Pioniere wie Garmin, TomTom und Polar verfolgen das Thema.

Doch für den/die „Otto-Normal-Verbraucher/in“ ist das Thema Smartwatches noch nicht wirklich interessant, wie die geringen Verkaufszahlen zeigen. Warum eigentlich?

1. Akku-Laufzeit

Es scheitert grundsätzlich schon an der Basis: Die Akkulaufzeiten sind alles andere als wünschenswert. Die User haben kein Interesse, eine Uhr jeden Tag aufzuladen. Viele Hersteller versuchen dies mit Marketingwörtern wie „all-day-battery“ zu kaschieren. Ändert jedoch nichts an der Tatsache: Die Laufzeiten sind viel zu gering! Dennoch ist den Usern schon klar, dass die Smartwatches keine Laufzeiten haben werden wie die herkömmlichen Uhren. Aber ein Tag ist zu wenig.

2. Konnektivität

Ein weiterer Kritikpunkt ist sicher auch das Thema Konnektivität. Die meisten Smartwatches kommen entweder aus dem Android Lager bzw. die Apple Watch aus dem Lager. Dies selbst ist noch nicht das Problem. Jedoch kann man diese meist auch nur mit dem jeweiligen Smartphone Betriebssystemen verbinden. Und genau die Einschränkung ist ebenfalls störend. Warum soll man eine Smartwatch nur mit einem koppeln können? Microsoft beispielsweise ist hier offener und unterstützt alle drei gängigen Plattformen (Android, iOS, ). Auch die Unternehmen aus Fitness-/Tracking-Branche (Polar, TomTom, Garmin) haben hier offene Ansätze.

3. Funktion auch ohne Smartphone

Warum soll man bei einem Lauftraining das Smartphone + die Smartwatch mitnehmen müssen? Auch hier gibt es bei dem einen oder anderen Hersteller noch Abhängigkeiten.

4. Apps

Auch das der Apps überzeugt noch nicht wirklich. Gerade bei Apple war laut Medienberichten die Erwartungshaltung hier für den Marktstart eindeutig höher.

Was ist also die Erwartungshaltung des durchschnittlichen Benutzers?

Der User möchte eine Smartwatch für die tägliche Nutzung haben. Also mit einer guten Akkulaufzeit die im Tage- bzw. Wochen-Bereich liegt. Wenn diese nahe dem eines Amazon‘s Kindle liegt, wären die meisten sicher zufrieden.

Außerdem soll eine Konnektivität zu den drei gängigen Smartphone- Betriebssystemen für den Datenaustausch gewährleistet werden. Und dann natürlich die Anwendungen: gerade für Sportler ist eine Smartwatch interessant, egal ob für Läufer, Golfer, Berggeher oder Radfahrer. Durch einen einfachen Appstart/-wechsel soll dies ermöglicht werden.

Leider haben die großen Pioniere (Polar, Garmin, TomTom) in diesem Bereich auch noch keine Lösung. Beispielsweise bietet TomTom eine Multisport Uhr an, hier wird jedoch wieder Golf ausgeschlossen. Dafür gibt es eine eigene für Golf. Obwohl es von der technischen Ausstattung der Uhr grundsätzlich keinen Unterschied macht: Sie benötigt Speicher, GPS, Pulsmesser etc. Welche App drauf läuft und ob zusätzlich Daten zum Beispiel des Golfplatzes geladen werden müssen, ist unerheblich.

Es bleibt also spannend was die Zukunft bringt. Usecases gibt es für diese Devices definitiv. Im privaten Bereich (z.B. Sport), wie auch im Business Bereich ( Payment, Car Sharing …etc.).

Aber eines ist klar: Die Akkulaufzeiten alleine sind derzeit nicht das einzige Problem.

Über den Autor: Herbert Lohninger ist IT & Mobility  im Enterprise Umfeld. hält zu diesem Themengebiet auch regelmäßig Vorträge und ist ein gefragter Keynote Speaker. Herbert Lohninger bei Twitter (@H_Lohninger) und bei Xing.

Beitragsbild: Shutterstock

2 Kommentare

  1. Ich find’s gut, dass die jetzt mal loslegen mit den Smartwatches.
    So gelingt es Erfahrungen zu sammeln, zu ermitteln was Anwender wollen, was ihnen fehlt und damit ausgestattet Geräte und Anwendungen gezielt und „Nutzen-steigernd“ weiterzuentwickeln.
    Den Mut, nicht gleich mit der „Eierlegenden-Wollmilchsau“ auf den Markt zu kommen können Apple & Co. sich leisten und ich finde es auch gut so, dass sie das tun.

    • Vielen Dank Thorsten für Deinen Kommentar. Sehe ich genauso wie du. Aktuell ist die erwartete Reife noch nicht da. Aber Potential ist genügend da. Mir ging es auch einfach mal darum, die Erwartungshaltung eines Durchschnittsuser zu beleuchten.

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