Mobile Cloud Computing: Warum dort die Zukunft des Smartphones liegt

In der Cloud lassen sich neue Potentiale freisetzen

Mobile Cloud Computing kann dem Smartphone neue Impulse verleihen.
Foto: Gerd Altmann, pixabay

Mobile erhält im Zuge aktueller Entwicklungen womöglich einen neuen Stellenwert. Aufgrund schwacher Nachfrage hat beispielsweise Apple laut des Wall Street Journals die Produktion seiner neuen Xs- und Xs-Max-Modelle gekürzt. Nun hat das Erfolgsunternehmen infolgedessen sogar die Produktion seines iPhones X wieder aufgenommen. Das ist ungewohnt für Apple, da bei Start eines neuen iPhone-Modells gewöhnlich eine immense Nachfrage erfolgt.

Einerseits könnte man mutmaßen, dass der dafür verantwortlich sei. Das iPhone XS Max kostet in der besten Ausführung beispielsweise bis zu 1649 Euro. Andererseits könnten die neuen Modelle beim Publikum nicht genügend Anreiz zum Kauf hervorgerufen haben. Grund dafür könnte sein, dass die Xs-Modelle rein von ihrer Hardware und dem besseren Funktionsumfang nicht überzeugen konnten. Mehr noch, der unzureichende Mobilfunk- als auch der WLAN-Empfang des Xs wurde im September kritisiert.

Das Smartphone muss sich neu erfinden

Die Situation bei Apple kann man auch dahingehend interpretieren, wie die Zukunft des Smartphones an sich aussehen wird. Reicht immer bessere Hardware aus, um das mobile Gerät weiterhin attraktiv zu halten? Es zeigt sich, dass ohne wirkliche Innovation, wie es Steve Jobs mit der Präsentation des iPhones an sich gelungen ist, das Smartphone sich weiterentwickeln muss, um nicht durch eine neue Geräte-Technologie ersetzt zu werden.

Das Smartphone muss mehr sein, als ein Rechteck in der Hosentasche. Es muss seinen physischen Status verlieren und mehr als Teil einer Cloud-Technologie wahrgenommen werden. Unabhängig davon, wie viele faszinierende Apps und Möglichkeiten moderne Geräte aufweisen, aktuell begrenzt ein Smartphone sich durch die Leistung seiner Hardware selbst.

Mobile Cloud Computing kann neue Potentiale freisetzen

Einen Serverraum zur Verfügung zu haben, erscheint doch viel besser. Insofern man den Fokus auf Cloud-Technologien setzt, wird das Smartphone mehr als der Mini-Computer, den man immer bei sich trägt. Er wird vielmehr ein Multiplikator, der eine direkte Verbindung zum Serverraum mit ungleich höheren Kapazitäten aufbaut. Größere Geschwindigkeiten ermöglichen eine schnellere Verarbeitung von Informationen. Sie bieten so das Potential, ungeahnte Funktionen und Apps zu betreiben, zu dem ein einzelnes Smartphone nicht in der Lage wäre. Cloud Computing führt zu einer massiven Resourceneinsparung. Ausführung von Anwendungen und Diensten können ohne Qualitätsverlust beschleunigt werden. Insbesondere, weil lokale CPU-Nutzung, Akku- und Datenverbrauch eingespart werden.

Beispiele für Cloud Services

Bereits jetzt zeigen sich die Vorteile vom Mobile Cloud Computing in vielen Diensten. Facebook, Google Drive, Salesforce oder Microsoft OneDrive, täglich wenden wir diese Cloud-Services an. Der Erfolg des Streaming-Dienstes Netflix ist mitunter durch seine Cloud-Technologie begründet. In Bus und Bahn mit dem Smartphone oder Tablet unterwegs seine Lieblingsserie anschauen, gehört für viele Reisende zum Alltag. Die Rechenleistung moderner wie Google Assistant oder Siri basieren auf Kapazität der Cloud, die es ermöglicht, Informationen und Antworten auf Fragen schnell und effizient zu vermitteln. Die beliebtesten cloud-basierten Anwendungen auf dem Smartphone sind in den sozialen Medien angesiedelt. Facebook, LinkedIn, und Messenger sowie WhatsApp, sie alle nutzen Cloud Computing, um die gewaltige Masse an Nutzerdaten zu speichern und zu verwalten.

Dieses Potential von Cloud Computing ist noch weiter steigerbar. Insofern wir das Smartphone als Teil einer Gerätekette in der Cloud begreifen, können so für gänzlich neue Funktionen und Anwendungen freigesetzt werden.

Über Carsten Thomas 236 Artikel
Autor und Gamingnerd. Stets interessiert an Tech-Innovationen, Medienwandel und Technikutopien. Redakteur bei mobile zeitgeist.

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