E-Autos sind kein Allheilmittel: Die Zukunft der Mobilität muss vielseitig sein

Brigitte Buchmann, Mitglied der Direktion der Empa, spricht anlässlich der Eröffnungspressekonferenz am Stand der Erdöl-Vereinigung. Links: Daniel Hofer, Präsident der Erdöl-Vereinigung. Richtig: Roland Bilang, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung und Reinhard Otten, Stratege für Nachhaltige Produktentwicklung der Audi AG. Bild: Empa

Die Zukunft der Mobilität ist vielfältig

Am Stand der Erdöl-Vereinigung präsentiert die Empa nachhaltige Treibstoffe der Zukunft. Nicht nur Elektroautos oder Wasserstoff-Fahrzeuge können CO2-arm betankt werden, sondern selbst ein VW-Käfer Baujahr 1965, der den Stand ziert.

Mit nachhaltig erzeugter Elektrizität aus Sonne, Wind und Wasserkraft lassen sich nicht nur Elektroautos betreiben. Aus diesem Strom lässt sich auch Wasserstoff herstellen, der in Brennstoffzellenfahrzeugen sehr effizient eingesetzt werden kann. Doch selbst Benzin- und Dieselfahrzeuge können mit nachhaltig erzeugter Elektrizität fahren. Dazu muss Strom zunächst in Wasserstoff und dann in einem weiteren Schritt – mit CO2 aus der Luft ­– in synthetischen Treibstoff, sogenannte E-Fuels verwandelt werden.

Warum braucht es vier verschiedene Lösungswege?

«Die Mobilität der Zukunft ist eine grosse Herausforderung. Es braucht neben den technischen Neuerungen und Änderungen auch eine Änderung des Verhaltens der Menschen», sagt Departementsleiterin Brigitte Buchmann. «Deshalb sind alle neuen Mobilitätsformen von grosser Wichtigkeit. Um den Umstieg zu meistern, müssen wir verschiedene Wege weiterentwickeln und dürfen nicht nur auf eine einzige Technologie setzen.»

Der aktuelle Autosalon ist geprägt von neuen, serienmässigen Elektrofahrzeugen. Doch diese sind kein Allheilmittel für die Mobilitätsfragen der Zukunft. Mit dem Hyundai Nexo und dem Toyota Mirai sind auch zwei Wasserstofffahrzeuge auf dem Salon zu sehen. Wasserstoff ist bereits heute sehr gut für Stadtbusse, Kommunalfahrzeuge oder Paketlieferdienste geeignet. Brennstoffzellenfahrzeuge fahren lokal emissionsfrei und könnten die Luftbelastung in den Innenstädten deutlich senken.

Für Langstreckenverkehr mit Wasserstoff ist jedoch das Tankstellennetz derzeit noch zu dünn. Das kann sich bald ändern: Der Förderverein H2-Mobilität Schweiz will bis 2023 ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen im Land aufbauen. In Deutschland gibt es schon jetzt 62 Wasserstofftankstellen. Ende 2019 sollen es mehr mehr als 100 sein.

E-Fuels für Diesel- und Benzinfahrzeuge

Doch schon heute – und mit dem bestehenden Tankstellennetz für Diesel und Benzin – ist der Umstieg auf erneuerbare Energien möglich. Dazu muss der nachhaltig erzeugte Wasserstoff mit Hilfe eines industriellen, chemischen Prozesses (Fischer-Tropsch-Synthese) in gasförmige oder flüssige Treibstoffe weiterverarbeitet werden.

Quelle: Rainer Klose, Empa – Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt: Die Zukunft der Mobilität ist vielseitig

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