Mobilität der Zukunft: Studie liefert neue Erkenntnisse

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Wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann

Bedarfsgerechte Verkehrsmittel, keine Bindung an Abfahrtszeiten oder Haltestellen und eine kostengünstige Nutzung: Das ist die Vision der Mobilität der Zukunft. Wie diese konkret aussehen kann, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld, der Fachhochschule Bielefeld, der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und des Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo ab sofort in der gemeinsamen Vorstudie „Vernetzte Mobilität OWL“. Die Studie bildet die Grundlage für vier Einzelprojekte, die sich im Qualifizierungsverfahren der Regionale 2022 befinden.

Gefördert wird die Vorstudie aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Projektkoordinator ist Dr. Thorsten Jungeblut vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. „Vernetzte Mobilität ermöglicht allen Teilen der Bevölkerung eine Beförderung, die an ihre individuellen Bedürfnisse angepasst ist – etwa für ältere Menschen, Menschen ohne Auto oder Menschen, die ihr Fahrrad transportieren möchten. Das gilt, egal ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt oder zu welchen Zeiten man auf Beförderung angewiesen ist“, sagt Jungeblut. Für eine vernetzte Mobilität müssen verschiedene Verkehrsmittel wie Bahn, Bus oder Fahrrad möglichst gut miteinander kombiniert werden und automatisierte sowie autonome Fahrzeuge mit einbezogen werden. Daraus ergeben sich jedoch besondere technische, gesellschaftliche und rechtliche Anforderungen.

Wichtig ist, dass die Angebote für alle verfügbar ist

Diese Anforderungen werden im Rahmen der Studie erarbeitet. Zum Beispiel wird untersucht, welche Technologien für autonome Straßen- und Schienenfahrzeuge bereits verfügbar sind und inwiefern sie sich für den öffentlichen Nahverkehr eignen. Relevant ist aber auch, dass die Angebote für alle Nutzerinnen und Nutzer verfügbar sind, unabhängig von Alter, Bildung oder körperlichen Fähigkeiten. Ein weiteres Ziel der Studie ist deswegen, zu analysieren, wie potenzielle Nutzerinnen und Nutzer mit den neuen Technologien umgehen können. Und schließlich ergeben sich aus der vernetzten Mobilität rechtliche Probleme: beim autonomen Fahren, aber auch beim Datenschutz. Um Personen beispielsweise individuell mit dem Bus abholen zu können, werden Informationen über den Standort oder das Zuhause der Personen gebraucht. Diese rechtlichen Randbedingungen werden ebenfalls in der Studie untersucht.

Jedes Leitprojekt soll dazu beitragen, dass vernetzte Mobilität tatsächlich umgesetzt wird

Auf den Ergebnissen der Studie bauen vier Leitprojekte auf, die von den jeweiligen Projektpartnern entwickelt wurden: „Autöpia“ von der Universität Bielefeld, „Future Rail OWL“ von der Fachhochschule Bielefeld, „AutoBahn“ von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und „LastMile“ vom Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo. Jedes der Leitprojekte soll dazu beitragen, dass vernetzte Mobilität auch tatsächlich umgesetzt wird. Im Projekt „Autöpia“ geht es zum Beispiel um autonome Busse im ländlichen Raum: Die Idee ist dabei, dass sich Busse in Korridoren statt auf festen Strecken bewegen und genau dann zu einem nach Hause fahren, wenn man sie gerade braucht. „Alle vier Leitprojekte sind mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Deswegen ist es wichtig, die Grundlagen in einer projektübergreifenden Vorstudie zu erarbeiten und so die Weichen für eine mögliche spätere Umsetzung zu stellen“, sagt Jungeblut.

Die Leitprojekte befinden sich in der Qualifizierungsphase für die Regionale 2022. Die Regionale 2022 ist ein Regionalentwicklungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das in den nächsten Jahren in Ostwestfalen-Lippe umgesetzt wird, Mobilität ist eines von vier Aktionsfeldern. Der Qualifizierungsprozess verläuft in drei Stufen: Haben Projektideen prinzipiell das Potenzial für eine Regionale-Förderung, erlangen sie Status C. Konkretisierte Projekte mit Status B sind Anwärter auf die Aufnahme als Regionale-Projekt. Projekte, deren Realisierbarkeit nachgewiesen ist, erhalten schließlich Status A und damit die Regionale-Förderung. Die vier Leitprojekte haben derzeit C-Status.

Quelle: Universität Bielefeld

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