Münchener KI-Startup überzeugt Investoren mit einer intelligenten Prognose-Software für die Gemeinschafts- und Systemgastronomie
Das Startup Delicious Data aus München schließt erfolgreich eine Seed-Finanzierung ab. Aus dem BayStartUP Investoren-Netzwerk beteiligen sich Bayern Kapital sowie die GeMü Beteiligungsgesellschaft. Kapital und Expertenwissen bringen außerdem die Business Angels Myke Näf (Gründer von Doodle) sowie Clarissa und Michael Käfer (Käfer Capital) in die Runde mit ein. Delicious Data bietet eine Software-Lösung für gastronomische Betriebe, die mit einem intelligenten Algorithmus Absatzprognosen für die Anzahl verkaufter Speisen sehr präzise bestimmen kann. Damit wollen die Gründer Jakob Breuninger und Valentin Belser das Problem von Lebensmittelüberschüssen lösen, die z.B. in Hochschulmensen, (Betriebs-) Restaurants oder Hotels durch Unsicherheiten beim Einkauf oder in der Produktion entstehen. Mit dem Investment soll das Prognosesystem weiterentwickelt und das Wachstum in den Marktsegmenten Gemeinschaftsverpflegung und Systemgastronomie weiter beschleunigt werden. Über BayStartUP haben Gründer Kontaktchancen zu rund 300 Business Angels und 100 institutionellen Investoren. Im vergangenen Jahr vermittelte BayStartUP über 62 Mio. Euro Kapital in 50 Finanzierungsrunden und zählt damit zu den größten Investoren-Netzwerken in Europa.
Jährlich gehen allein in Deutschland etwa 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Gastronomie verloren. Ein großer Teil davon muss entsorgt werden, weil die Betriebe zu viel produzieren. Die Küchenleitungen können den Bedarf an Essensportionen nur schwer einschätzen, da die Anzahl der Gäste und deren Kaufverhalten schwanken. Die Software-as-a-Service Lösung von Delicious Data adressiert genau dieses Problem. „Unser eigens entwickelter Demand-Forecast-Algorithmus, der auf künstlicher Intelligenz basiert, nutzt die Verkaufshistorie unserer Kunden und kombiniert diese mit externen Faktoren, wie unter anderem dem Wetter, Feiertagen oder Urlaubszeiten“, sagt Co-Founder Valentin Belser. Das Ergebnis: präzise Prognosen für die benötigte Anzahl an Essen für einzelne Menülinien, die die Küchenleitung bzw. den Gastronomen bei der täglichen Planung unterstützen. „Unsere Lösung hat nicht nur einen großen ideellen Wert, sie ermöglicht Betrieben effizienter zu arbeiten und Kosten zu senken. Bei größeren Mensen und Kantinen sehen wir Einsparpotentiale im mittleren bis oberen fünfstelligen Bereich“, ergänzt Co-Founder Jakob Breuninger. Unmittelbare Zielkunden sind gastronomische Großbetriebe der Gemeinschaftsverpflegung, wie Hochschulmensen, Betriebskantinen oder Krankenhäuser, sowie die Systemgastronomie. Darüber hinaus plant das Team, die Lösung auf die Hotellerie, Freizeit- und Verkehrsgastronomie auszuweiten.
„Valentin und Jakob von Delicious Data engagieren sich privat wie beruflich sehr für einen vernünftigeren Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen. Diese Überzeugung in Kombination mit einem sehr guten Geschäftsmodell, inhaltlicher Expertise und ersten Kunden auf der Payroll hat ihnen jetzt auch bei den Investorengesprächen geholfen“, sagt Harald Wagner, Leitung Finanzierungscoaching bei BayStartUP.
Die Idee zu Delicious Data kam den Gründern 2017 beim Mittagessen in der Mensa, sie konnten im Anschluss verschiedene Studierendenwerke davon überzeugen. „2018 haben wir den Algorithmus aus eigener Kraft in Vollzeit in Zusammenarbeit mit fünf Studentenwerken entwickelt“, sagt Belser. Inzwischen ist Delicious Data deutschlandweit an über 30 Kantinen, Mensen und Cafeterien online und wird darüber hinaus an drei Betrieben bei Deutschlands zweitgrößtem Cateringdienstleister Aramark getestet. Das entspricht aktuell Prognosen für ca. 30.000 Gäste pro Tag. In den kommenden fünf Jahren will Delicious Data 40 Millionen Mahlzeiten „retten“ und dabei helfen, 70.000 Tonnen CO2-äquivalente Treibhausgase einzusparen.
Quelle: baystartup
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