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Interview: Lecker kochen mit NFC – Im Gespräch mit Nearfieldsolutions

Aktuell sind wir in der Pilzsaison – und ich esse gerne Pilze. Ich stehe also im Supermarkt in der Obst- und Gemüseabteilung und die Pfifferlinge lachen mich an. Welches Gericht könnte ich damit kochen? Hmh, keine Ahnung, ich bin kein Kochexperte. Neben den Holzkistchen mit den unterschiedlichen Pilzen entdecke ich ein kleines Poster auf dem leckere Gerichte abgebildet sind. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Da steht geschrieben, ich soll mein Telefon auf den entsprechenden Teller halten, dann kommt das Rezept direkt per SMS und der Einkaufzettel wird automatisch auf meinem Smartphone angezeigt. So könnte ich einfach und unkompliziert Pilzrezepte kochen lernen und die richtigen Zutaten dafür finden.

Gibt es so etwas schon oder kommt es bald? Anlässlich des derzeit laufenden „NFC World Congress“ in Nizza soll das Thema NFC auch bei mz heute nicht fehlen. Ich spreche mit Carsten Kreutze von Nearfieldsolutions, einem Startup mit einer NFC-Lösung für den Handel.

mz: Herr Kreutze, können Sie mir kurz erklären, was ihre Firma bzw. ihr Produkt macht?

CK: Wir haben ein smartes, mobiles System entwickelt, um Kampagnen im Handel direkter, schneller und deutlich erfolgreicher zu gestalten. Das Produkt bildet gemeinsam mit den von uns in den POS hinterlegten NFS-Tags den Kern unseres Produkts. Im Handel können damit neue Vermarktungs- und Kommunikationsansätze umgesetzt werden – direkt am Smartphone des Kunden durch einfaches Berühren des Tags. Wir verbinden die Offline-POS-Welt mit der Online-Welt und bieten damit Möglichkeiten an, die über bisherige Ansätze im Handel hinausgehen. Die Kampagnenkosten sinken dadurch deutlich, da die Kampagnen über unser System eingespielt werden – am POS wird lediglich die Information rund um die Tags angepasst.

NFS im Einsatz im Supermarkt

CK: Der Händler bekommt die Möglichkeit in den Dialog mit seinen Kunden einzutreten und seine Vermarktung deutlich direkter zu gestalten. Neben zusätzlichen Umsätzen hören wir immer wieder aus dem Handel, dass unser Angebot auch die Kundenzufriedenheit erhöht und damit auch zu stärkerer Bindung der Kunden führt.

An dieser Stelle drei Beispiele:

  1. Sie stehen im Elektronikmarkt und haben einige Fragen zu seinem Fernseher. Ein Berater ist wie so oft nicht zur Stelle. Hier kommen wir ins Spiel. Ein NFC-Tag am Fernseher verbindet Sie sofort mit einem Berater vom Hersteller, egal ob per Chat oder Hotline – und sie bekommen kompetente Beratung. Sie entscheiden sich für den Fernseher. Plus für den Handel: Hohe Beratungsqualität, mehr Umsatz, geringere Personalkosten. Plus für den Hersteller: Botschaften für Endkunden in Top-Qualität. Plus für den Kunden: Top Beratung vom Profi und ein echtes Einkaufserlebnis im Handel.
  2. Regionalität ist für viele Konsumenten ein Entscheidungskriterium bei Lebensmitteln. So kann der Handel mit unserem Angebot den Kunden über Herkunft und Herstellung informieren. Einfach das Smartphone ans NFC-Tag z.B. an der Fleischtheke halten und es werden die relevanten Informationen angezeigt. Die Möglichkeiten sind hier unbegrenzt: Bilder vom Hof, ein Link in Google-Maps der zeigt dass es wirklich nah ist, Informationen zur Nachhaltigkeit des Betriebes – alles ist abbildbar.
  3. Fans oder Follower in sozialen Netzwerken zu generieren ist für Unternehmen sehr wichtig. Wir bieten die Möglichkeit, direkt am Eingang, der Kasse der am Regal für den Handel oder auch Hersteller Fans zu gewinnen. Handy an den NFC-Tag halten und Fan oder Follower werden.

mz: Bei mobile-zeitgeist haben wir schon den einen oder anderen NFC-Service getestet. Oft ist die Kundenerfahrung enttäuschend, weil es eben technisch noch nicht reibungslos funktioniert. Wie wollen Sie Endkunden überzeugen, es zu nutzen und die technischen Barrieren zu überwinden?

CK: Unsere Erfahrung zeigt, dass die Verbreitung von NFC-Smartphones noch in 2013 die kritische Masse erreichen wird. Menschen setzen sich mit den neuen Möglichkeiten, die ihr Handy bietet auseinander. Egal ob die NFC-basierte, simple Kopplung mit anderen Geräten, das Bezahlen an der Kasse oder der Zugang ins Stadion. Unser Angebot ist barrierefrei und auf Smartphones optimiert.  Einfach das Handy an das Tag halten und die gewünschte Information erscheint. Keine App ist notwendig, keine Kamera, kein kryptischer Code.

Carsten Kreutze von Nearfieldsolutions

mz: Startups gibt es viele. Der Wettbewerb ist intensiv, es ist nicht einfach sich am Markt durchzusetzen. Wie wollen Sie sich differenzieren?

CK: Der Bereich in dem wir aktuell agieren ist noch sehr jung, unser Produkt einzigartig im Markt. Was wir dem Handel und einigen anderen Branchen bieten, ist überzeugend – die Rückmeldung die wir bisher aus dem Markt bekommen haben stimmt mich sehr zuversichtlich dass wir uns klar differenzieren können. Das Konzept baut auf dem Informationsbedarf und der Neugier der Kunden auf, es ist Nutzergetrieben – damit erreichen wir deutlich höhere Conversion-Raten als bei klassischer „Push“-Kommunikation.

Herr Kreutze, vielen Dank für das Gespräch. Ich bin etwas zuversichtlicher, dass mein Kochrepertoire sich trotz hektischem Alltag in Zukunft verbessern könnte.

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