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Personal Finance Management. Bisher am Kunden vorbei entwickelt!

Personal Finance Management, kurz PFM, ist der heilige Gral der Finanzbranche. So nutzt z.B. laut dem Statista App Monitor jeder achte Smartphone-Nutzer regelmäßig eine Finanz-App. Gerade die Angebote der Banken erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit.

Dazu passt auch die Studie „Future in Focus“ von Comscore, die ein Wachstum von 64% im Bereich PFM für 2013 prognostiziert.Das alles liest sich zunächst einmal ganz gut, aber will oder braucht der Anwender das klassische PFM, wie es heute von den Anbietern definiert ist?

PFM Software oder Apps funktionieren weitestgehend alle nach dem gleichem Prinzip: Kontoauszüge laden, Buchungen kategorisieren und aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von Auswertungen wählen. Ein ermüdender Prozess mit wenigstens drei Schritten. Die Komplexität ist je nach Software beliebig und erfordert zum Teil umfangreiche Analysekenntnisse. Einfach ist anders.

Persönliche Finanzen per App managen?

Möchte denn der Joe Sixpack User überhaupt seine Finanzen „verwalten“? Fest steht, er sollte es. Mit Geld kann der durchschnittliche Deutsche nämlich nur mittelgut umgehen, die Privatinsolvenzen sind seit 2007 auf gleichbleibend hohem Niveau.

Die Lösung ist zweifelsohne ein besseres Finanzmanagement, aber da liegt auch der Hund begraben. „Management“ bedeutet heute noch eine ganze Menge langweilige Arbeit. Im Blick zu behalten, wohin das persönliche Geld geht, ist eine zeitaufwendige Sisyphusarbeit.

Die regelmäßige Nutzung von Finanz-Apps auf Tabletts und Smartphones ist erstaunlich, der Wunsch nach mehr Transparenz, und das auch noch möglichst zu jedem Zeitpunkt und Überall, scheint also da zu sein. Die Frage ist: erfüllen die bestehenden Apps den Wunsch der Anwender nach mehr Transparenz?

Nein. Das Gros der Lösungen gibt eine mehr oder weniger aufgehübtschte Ansicht auf das eigene Konto. Ein bunter Kontoauszug mit Diagrammen. Eine tatsächliche Information, wo der Anwender finanziell steht oder stehen wird, gibt es nur in wenigen Ansätzen und auch dort mit Luft nach oben.

Was fehlt ist eine Lösung, die einen Überblick über die finanzielle Situation gibt, ohne langweilig zu sein oder viel Arbeit des Anwenders voraus setzt. Eine interpretierte Sicht auf den persönlichen Geldfluss. Es geht darum dem Anwender bei Entscheidungen zu helfen und Antworten auf Fragen zu geben wie, sollte ich das Flachbild-TV jetzt finanzieren und bekomme ich spätestens in 6 Wochen damit ein Problem? Kann ich mir Anschaffung XY jetzt leisten oder besser noch zwei – drei Wochen  warten? Der durchschnittliche Deutsche denkt nun mal nicht in Begriffen wie Geldanlage oder Finanzverwaltung. Anwender brauchen keinen Finanzassistenten sondern einen Finanz-Buddy.

Die Technik ist vorhanden und es gibt auch einige Hoffnungsschimmer am Horizont. So gibt es heute schon Lösungen, die eingehende Buchungen automatisch kategorisieren und einen Blick auf mehrere Konten geben, wie z.B. finanzblick. Andere informieren den Anwender pro-aktiv über ein und ausgehende Buchungen, wie z.B. figo. Ein Rund-um-Sorglos-Paket gibt es aber leider (noch) nicht. Entweder ist eine Lösung nicht für alle Plattformen vorhanden oder es fehlen wichtige Automatismen und Funktionen.

Es ist an der Zeit, dass man es auch hier erkennt. Die Anbieter von PFM Lösungen müssen den Leuten dort draußen zuschauen und versuchen herauszufinden, wo der Schuh wirklich drückt. Lösungen für Erbsenzähler und Finanzverwalter gibt es genügend. Für Joe Sixpack gibt es leider keine!

Der Autor arbeitet hauptberuflich in der Software-Vermarktung und gibt Seminare zum Thema erfolgreiche App Entwicklung. Aufgrund seiner beruflichen Position möchte er hier nicht namentlich genannt werden, er ist mobile zeitgeist gut bekannt.

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