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Mobile Payment: Deutsche mit Sicherheitsbedenken

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In seiner gesamten Lebensspanne von jetzt schon über elf Jahren war auf mobile zeitgeist das Thema Mobile Payment ein absoluter Dauerbrenner und auch „Klick-Garant“. Kein anderes mobiles Thema wird so intensiv, leidenschaftlich und kontrovers diskutiert wie das Bezahlen mit dem Smartphone.

Und das angesichts der Tatsache, dass das mobile Bezahlen in Deutschland nach wie vor nicht in Tritt kommt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Verkrustete Marktstrukturen, starke Regulierung und die zumeist ablehnende Haltung der Nutzer stellen große Hürden dar.

Gerade hat einmal mehr eine Studie gezeigt, dass wir Deutschen nicht viel vom Bezahlen mit dem Smartphone halten. Yougov hat im April dieses Jahres die eigenen Daten analysiert und zusätzlich 2.044 deutsche Erwachsene zu ihrer Einstellung befragt. Wenn es nach uns Nutzern ginge, bräuchten wir kein Mobile Payment.

Bargeld lacht

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor der Spitzenreiter bei Käufen in Geschäften. Rund 90 Prozent der Deutschen bezahlt am Point of Sale (POS) mit Bargeld. Schon etwas abgeschlagen kommt die EC-Karte, noch weiter entfernt die Kreditkarten. Mobiles Bezahlen wird zurzeit von nicht einmal fünf Prozent (4%) der Deutschen genutzt.

Nichtnutzer überzeugen?

Geht man vom derzeitigen, beobachtbaren Verhalten zur Selbsteinschätzung der Befragten, sieht es nicht viel rosiger aus. Lediglich 18 Prozent der heutigen Nichtnutzer gaben an, dass sie zukünftig mobile Bezahlverfahren nutzen möchten. 64 Prozent hingegen können sich dies nicht vorstellen.

German Angst?

Nach den Gründen befragt, warum Mobile Payment nicht genutzt wird, wurden vorrangig Sicherheitsbedenken genannt. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von einer höheren Wahrscheinlichkeit Betrugsopfer zu werden ausgingen.

Ob diese Ängste nun begründet sind oder nicht, spielt im Grunde keine Rolle. So lange sie vorhanden sind, werden die Menschen die Nutzung kaum steigern.

Banken mit guter Position

Anbieter müssten also für Vertrauen werben und Aufklärung betreiben. Die Macher der Studie empfehlen, zunächst diejenigen anzusprechen, die sich vorstellen könnten, zukünftig mobile Bezahlverfahren zu nutzen.

Diese 18 Prozent der heutigen Nichtnutzer sind 18 bis 24 Jahre alt, männlich und Single. Sie arbeiten in Vollzeit und bevorzugen Marken wie Android, Philips oder Panasonic.

40 Prozent von ihnen sind Sparkassen-Kunden, 22 Prozent bei den Volks- und Raiffeisen Banken. Es folgen die Ing Diba mit 16 Prozent, die Postbank mit 14 Prozent, die Sparda Bank mit 12 Prozent, die Commerzbank mit 11 Prozent und die Comdirect mit acht Prozent.

Diese Zielgruppe nutzt heute noch stark die Bankfiliale (65%), erledigt ihre Bankgeschäfte aber auch telefonisch (49%) oder online (48%).

Schaut man sich diese Merkmale an, haben die Banken eine recht gute Position, diese Klientel auch erreichen und so den Hebel bei den Early Adoptern ansetzen zu können.

Nutzer überzeugen ist nicht alles

Natürlich wäre es wünschenswert und hilfreich, wenn die Anbieter bzw. Banken diese Zielgruppe ansprechen und überzeugen würden. Doch ist dies, wie bereits oben erwähnt, nur die halbe – oder sogar nur die Ein-Drittel-Miete. Denn auch der Handel muss mobile Bezahlverfahren akzeptieren, damit der Wunsch mobil zu bezahlen auch auf ein Angebot treffen kann.

Mangels verschiedener, breit ausgerollter Angebote stehen wir im Bereich Mobile Payment (noch) nicht vor einer Fragmentierung des Marktes. Zurzeit sieht es eher  fast so aus, als ob alle auf den Markteintritt von Apple und Google warten, weil sie sich gegen die digitalen Giganten ohnehin keine Chancen ausrechnen.

Die Studie kann hier kostenfrei herunter geladen werden.

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