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Ikea verpasst die Mobile Commerce Chance

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Wie konnte das passieren? Ikea ist doch bekannt für seine innovativen Umsetzungen im Mobile Commerce und in der Omnichannel Verflechtung. Und Everywhere Commerce gehört in Deutschland nicht dazu?

Gerade erst war zu lesen, dass Nutzer des Ikea Katalogs Artikel direkt per Smartphone scannen können, um einen Einkaufszettel zu erstellen. Diese Liste kann dann entweder im Online Shop (zum Einkaufswagen hinzufügen) oder im stationären Ikea Geschäft (Verfügbarkeit im nahegelegenen Store) weiterverwendet werden. Ein schönes Zusammenspiel von Online, Offline und Mobile – man kann es auch Omnichannel nennen.

Auch Augmented Reality nutzt Ikea nicht erst seit 2014 mithilfe seiner Kataloge: Möbelstücke im Katalog können gescannt werden und dann virtuell im eigenen Wohnzimmer angezeigt werden – das erleichtert so manche Kaufentscheidung. Eine spielerische Nutzung von Mobile Tech, um den Kaufprozess zu verbessern.

In Frankreich können Ikea Kunden bald per Instore-Navigation ihre Wunschprodukte finden, mittels einer App gleich selber scannen (Self-Scanning), um dann an der Kasse nur noch einen QR-Code aus der App für die gesamte Liste der Artikel im Einkaufswagen zu präsentieren und zu bezahlen. So sollen die oftmals furchtbar langen Schlangen an den Kassen gekürzt werden. Dann braucht der Kunde die 70 Teile seiner neuen Küche nicht mehr alle von der Kassiererin scannen lassen.

Kein Interesse an Everywhere-Commerce bei Ikea? Verpasste Chance.

Ikea Mobiliar auf dem Fest in Karlsruhe – Pause für Smartphone-Nutzer (siehe rote Pfeile)

Überraschend waren daher einige Feinheiten der Präsenz von Ikea auf dem FEST in Karlsruhe, einer der größten Open Air Veranstaltungen in Deutschland. Ikea war hier mit einem durchaus interessanten Sponsoring Modell vertreten und lieferte u. a. die Möblierung für eine entspannte Pause auf dem Fest. Plastiksessel, Stühle, Tische und sogar Beleuchtung hatte Ikea in der freien Natur aufgestellt und mit Preisschildern ausgezeichnet. Diese enthielten den Hinweis „Viele weitere Produkte findest du bei IKEA Walldorf nur 30 Minuten entfernt von hier an der A5“. Das fördert den Instore-Traffic, das ist gut.

Aber nicht jeder potentielle Kunde hat Lust oder Zeit nach Walldorf zu fahren. Warum also nicht noch einen QR-Code dazugeben mit dem Hinweis: „Diesen Artikel jetzt sofort kaufen und nach Hause geliefert bekommen“. Das fördert Impulskäufe im mobile Shop direkt am Ort der Entdeckung. Ein Großteil der Nutzer der Plastiksessel beschäftigten sich eh gerade mit ihrem Smartphone, um sich die Zeit zu vertreiben. Eine verpasste Chance, die mobil-digitale Zielgruppe effektiv für die Marke zu engagieren. Aber vielleicht nächstes Jahr?

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