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Das Smartphone ist tot und zwar bald

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Eines Tages, in nicht allzu ferner Zukunft, werden Smartphone verschwunden sein und den Weg alles technisch-irdischem gegangen sein, wie zuvor schon Pager, Walkman und Faxgerät.

Okay, nicht nächstes und auch nicht übernächstes Jahr, aber das Ende ist bereits sichtbar. Schauen wir also einmal auf die kurz-, mittel- und langfristigen Entwicklungen, also die Totengräber unserer, in den letzten knapp zehn Jahren so lieb gewonnenen, Begleiter.

Das Smartphone heute? Langweilig!

Betrachten wir die Smartphones der letzten zwei bis drei Jahre, sehen wir keine Innovationen mehr. Form, Funktion, Features – alles wird nach und nach besser, schneller, mal etwas größer, mal wieder etwas kleiner. So gut, so langweilig.

Die Geräte haben vielfältige Aufgaben übernommen, bringen uns von A nach B, rufen uns Taxen oder Pizza, unterhalten uns auf unterschiedliche Weise und noch einiges mehr. Bekannt und nicht mehr wirklich aufregend. Gewohnheit überwiegt, Wow-Effekte Fehlanzeige.

Ja, das Smartphone hat unsere klobigen Desktop-PCs in etwas Elegantes verwandelt, sie in unsere Taschen geschrumpft und uns ein paar nicht-gekannte Bedienkonzepte beigebracht. Die Bedienung wurde intuitiver und wir haben ein paar neue Gesten gelernt.

Wischen war gestern

Doch nun hat gerade bei der Bedienung und Steuerung eine neue Ära angefangen, die den Formfaktor des Smartphones grundlegend ändern wird. Das neue Galaxy S8 kommt mit Bixby, einem neuen virtuellen Assistenten aus dem Hause Samsung, der unseren Umgang mit dem Gerät verändern wird.

Gerüchten zu Folge soll das nächste iPhone mit einer verbesserten Siri und Augmented Reality Features ausgestattet sein.

Und dann sind da noch Amazon mit Alexa, die (noch nur) im Echo wohnt, Google mit seinem Assistenten und tausende von Bots, die bereits eigene Ecosysteme in den Messengern geschaffen haben. Sprachsteuerungen bilden den Anfang, „intelligente“ Assistenten folgen.

Rund herum tummeln sich noch weitere Gadgets wie Smartwatches und VR-Playstations, die zwar nicht in dem Ausmaß wie Smartphones die Massenmärkte dominieren, aber durchaus ihre Existenzberechtigungen haben und unser Nutzerverhalten ebenfalls beeinflussen.

Dies macht überdeutlich, dass hier eine Atomisierung der Interaktionsmöglichkeiten mit dem, was wir bisher als „Web“ bezeichnet haben, in vollem Gang ist.

Die Verschmelzung beginnt heute

Dies alles wird mittelfristig dazu führen, dass wir von anderen Interfaces umgeben sein werden. AR-Brillen, die Informationen direkt in unserem Sichtfeld platzieren, ohne uns vollständig aus der realen Welt heraus zu nehmen.

Earpods werden kleiner und besser und wir fangen an, sie immer häufiger und länger zu tragen. Wir sprechen also nicht mehr nur mit unseren Gadgets oder Assistenten sondern hören sie auch, ohne dass unsere Umwelt es auch hören kann.

Technologie fügt sich also immer mehr in und an unsere Sinne an und ermöglicht ein direkteres, nahtloseres Interagieren, als wir es heute kennen.

Heute fühlen wir uns manchmal durch diese physische und psychische Nähe von der digitalen Welt bedrängt, wir befürchten, „Borg“ zu werden. Doch langfristig wird es für uns ganz normal sein, nicht mehr immer erst das Gerät aus Hosen- oder Handtasche zu frickeln, das Display zu entsperren und erst dann handlungsfähig zu sein. Zumal wir bereits 1.500 Mal pro Woche zum Smartphone greifen. Das lässt sich doch auch einfacher machen.

Wir werden Borg. Fakt.

In der Zukunft wird sich Technologie noch ganz anders in unsere Körper einfügen. Wir werden direkte Verbindungen von unseren Gehirnen zu den Computern haben und schon mittels unserer Gedanken Maschinen steuern können. Hört sich wie Science Fiction an? Nein, es passiert heute. Von Menschen, die wir für ihre innovativen Konzepte bewundern, wie zum Beispiel Elon Musk. Und er ist nicht der Einzige.

Für viele ist diese Vorstellung der reine Horror. Doch warum sollten wir dabei stehen bleiben, mit Maschinen über verschiedene, fehleranfällige und suboptimale Interfaces zu kommunizieren? Wenn diese Maschinen immer leistungsfähiger und „intelligenter“ werden, brauchen wir Menschen Mittel und Wege, um mit ihnen mit zu halten. Denn sonst sind wir der limitierende Faktor und nicht mehr die Technologie wie bisher und ich bin davon überzeugt, dass wir diese Beschleunigung in Zukunft genau so wenig werden aufhalten können, wie es uns in der Vergangenheit gelungen ist.

Heute Zeter und Mordio zu schreien, technologische Entwicklungen zu verteufeln und in die ewige Litanei des „früher war alles besser“ einzustimmen, bringt uns nicht weiter. Wir werden den technologischen Fortschritt nicht aufhalten sondern sollten unsere Kräfte darauf konzentrieren, den Wandel so zu gestalten, dass die Technologie uns nützt und uns nicht bedroht.

Technologie und wie hier exemplarisch heraus gegriffen, die Smartphones, haben uns weit gebracht. Diese Geräte haben uns neue Wege der Kommunikation gegeben, uns das Wissen der Welt direkt in unsere Hände gelegt. Zeigten wir dies einem Menschen im Hochmittelalter (um 1.200 a.D.), er würde uns und unseren Kindern Super- oder Zauberkräfte attestieren. So lang werden wir nicht mehr warten müssen. Der Tod der Smartphones wird in den kommenden zehn Jahren erfolgen.

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