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Praxistest: Glückliche Stunden mit Microsofts neuem Surface Pro

Die Zeit der Neugier und Vorfreude hatte gefühlt lange gedauert – zwischen Microsofts Ankündigung seines Tablet mit der markanten hellblauen Tastatur und dem Erscheinen des Surface Pro Gerätes auf dem deutschen Markt, ist fast ein Jahr vergangen. Angekündigt wurde es als ein Zwitter zwischen Spiel- und Arbeitsgerät, auf halbem Wege zwischen Tablet und Ultrabook.

Werden die geweckten Erwartungen erfüllt?

Wir bei mz durften das Surface Pro eine Woche lang testen und haben einen Microsoft Poweruser dazu ausgewählt, der auf der Couch eine Vorliebe für das iPad hat.

Microsoft Surface Pro mit blauer Tastatur

Die erste Reaktion ist positiv. Das Surface ist optisch ansprechend, wenn allerdings auch ungewöhnlich groß und schwer für ein Tablet. Nach dem Einschalten fällt insbesondere auf: wow, ist das schnell! Das hochreaktive Touchscreen ermöglicht blitzschnelles Scrollen in Echtzeit ohne jegliche Verzögerung, Surfen via WLan ist plötzlich viel schneller (dabei ist es doch immer noch derselbe Provider ;-)). Rechen- und Grafikleistung sind auch sehr performant. Das Display ist gut, leider nicht entspiegelt.

Ups, und da ist es dann plötzlich. Dieses Lüftergeräusch, welches man vom Laptop-PC kennt. Das stört dann doch ein wenig und warm wird es auch (allerdings benötigt der Prozessor im Test nur bei Spielen mit intensiver Graphik oder Videostreaming Kühlung). Auf der Couch kann das Gerät auch schon mal etwas schwer werden und die Hülle ist nicht immer optimal im Handling. Im Vergleich zum iPad macht das Spielen aber mindestens ebenso viel Spaß mit dem Surface Pro und selbst hochaufwendige Animationen werden ruckelfrei und brillant angezeigt.

Kann das Surface einen Arbeits-PC ersetzten?

Die blaue Touch-Tastatur (gibt’s auch in anderen hippen Farben) sieht nicht nur schön aus, sondern sie funktioniert auch richtig gut. Die zweite, schwarze ist etwas dicker, dafür aber eine vollwertige Tastatur mit Druckpunkt – beide rasten mit einem satten Magnet-Klack in ihre Position und fungieren im Nebenberuf auch als Schutzhülle für das Display. Als Ersatz für die Maus dienen das Touchpad oder der mitgelieferte Schreibgriffel.

Office auf dem Tablet

In Word, Excel oder Powerpoint kann man via Touchscreen jetzt schnell zoomen und sich flexibel durch die Seiten bewegen. Am Anfang zwar noch etwas ungewohnt, einfach mit den Fingern an seinen Business-Graphiken herumzufummeln, aber das könnte sich vielleicht sogar zum Killer-Feature entwickeln : einfach die Graphik mit zwei Fingern „dehnen“, wenn sie nicht groß genug ist.

Da die Menü-Icons in den Office-Anwendungen für den gewöhnlichen Zeigefinger doch etwas klein sind, kommen allerdings ähnliche Ungeduldsgefühle wie beim Mail-Editieren auf dem Smartphone auf: Man trifft nicht immer das gewünschte Element. Ggf. ist der Schreibstift die richtige Alternative zur Maus, aber daran muss man sich noch ein bisschen gewöhnen.

Die hohe Rechenleistung kann es absolut mit einem Vergleich zum Notebook aufnehmen. An Windows 8 muss man sich erst mal gewöhnen, aber nach Überwindung der Startphase scheint es gut vorstellbar, dass man auf die nächste Geschäftsreise ohne Laptop und nur noch mit Surface Pro losfährt – und trotzdem voll einsatzfähig ist.

Eine Tatsache, die uns unerklärlich bleibt: Warum gibt es keinen SIM-Slot für eine 3G Verbindung zum Internet? Unterwegs kann das leicht zu einem Handicap werden.

Fazit

Microsoft versucht den eigentlich unmöglichen Spagat zwischen Arbeitsmaschine und Fun-Tablet. Das Ergebnis ist gut geworden und bei weitem nicht der verunglückte Zwitter, der es auch hätte werden können.

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