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Mobile Payment: Antwort an den „Klotzbrocken“

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Maik Klotz, Blogger und Mobile Evangelist, hat sein Image als Lautsprecher der Szene mal wieder bestätigt. Sein neuster Artikel auf t3n enthält aber sachliche Fehler, die so nicht unwidersprochen stehen bleiben sollten.

Lieber Klotzbrocken,

mit großem Interesse habe ich Deinen Artikel: „Liebe Mobile-Payment-Anbieter: Ihr habt es versiebt!“ gelesen. Wie so oft kann ich einigem zustimmen und anderem wiederum nicht. Es gibt in diesem Beitrag aber ein paar Aussagen, über die man nicht diskutieren kann, da sie sachlich falsch sind. Diese will ich zunächst richtig stellen:

  1. Die Wallet Lösungen der Telefonanbieter setzen auf Kredit statt auf Debit Karten
    Das ist zumindest für die Wallets von E-Plus und O2 falsch. In beiden Wallets wird auf die SIM Karte eine Maestro Debit Karte installiert.
    Jetzt kannst Du natürlich entgegnen, dass Du mit einer Debit Karte die Girocard der Deutschen Kreditwirtschaft meinst. Solch ein Produkt planen die Banken aber erst für Mitte des Jahres. Wenn die Mobilfunkunternehmen nicht selber als Banken auftreten wollen, können sie nur die Produkte ins Wallet packen, die auch am Markt vorhanden sind. Der Ball liegt also im Feld der Banken.
    Ich denke, auch bei Vodafone und der Telekom ist der Wille vorhanden, eine Debit Karte anzubieten. Allerdings muss der Handel auch mitspielen. Stand heute gibt es keinen deutschen Händler, der nur kontaktlose Debit Karten akzeptiert. Alle nehmen gleichzeitig auch Kredit Karten. Warum soll man den Telkos dann vorwerfen, dass sie die höhere Gewinnmarge mitnehmen?
  2. Apple nimmt die große Hürde der Registrierung durch Nutzung der bestehenden iTunes-Accounts
    Auch das ist nicht richtig. Wenn Du Dir den Prozess einmal genau anschaust wirst Du sehen, dass es im Registrierungsprozess ein Punkt „Card Verifikation“ gibt. Dort kann man wählen, ob die Karte per Mail oder SMS verifiziert werden soll. Das geht aber nur mit der Mail Adresse oder Mobilfunknummer, die man mit seiner Bank bei Abschluss des Kartenvertrags vereinbart hat. Das Ganze funktioniert deshalb weil Amex, Mastercard und Visa Schnittstellen geschaffen haben, die im Augenblick Apple exklusiv zur Verfügung stehen und nicht, weil die Company aus Cupertino über’s Wasser gehen kann.
  3. Apple ist der Vorreiter beim Datenschutz im Mobile Payment
    Die Transaktionsdaten bleiben beim Kunden, niemand bekommt etwas von einem Einkaufsvorgang mit. Wie Du bereits angedeutet hast könnte sich das schnell als Marketingphrase herausstellen. Erste Informationen zeigen, dass die Vertragsbanken die bei ihnen liegenden Kundeninformationen als aggregierte Daten bei Apple abliefern müssen.
    Ansonsten gelten für alle Mobile Payment Anbieter die gleichen Regeln, weder Apple noch die Mobilfunkunternehmen sehen die einzelnen Transaktionen ihrer Kunden. Interessant das Apple dies extra betonen muss!

Nachdem diese Fakten geklärt sind, können wir gerne in eine Diskussion einsteigen gerne auch hier im Internet. Vielleicht sehen wir uns ja auf der EuroCIS. Ich werde selbstverständlich auch auf dem Valuephone Stand vorbei schauen. Wir können dann ja mal ein geeignetes Format besprechen.

Beste Grüße

Rudolf

But there’s one more thing

Versuch doch mal mit Apple Pay zu bezahlen wenn der Akku vom iPhone leer ist!

Mit einem Mobilfunk Wallet von Vodafone und Telekom geht das!

Titelbild: Shutterstock

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