Mobile Banking – jetzt einfacher mit QR Code

Bezahlcode
Bezahlcode mit Informationen für eine Überweisung an Brot für die Welt

Nutzen Sie ihr Smartphone um damit Überweisungen auszuführen? Wahrscheinlich eher nicht, oder nur im absoluten Notfall. Zu mühselig erscheint die Eingabe auf dem Handy. Dazu kommt das wesentlich größere Fehlerpotential beim Abtippen der Daten gegenüber der Eingabe am PC. Eine Lösung die sich nach einiger Überlegung förmlich aufdrängt, ist die Einbettung der Zahlungsdaten in einen QR Code durch den Rechnungssteller. Der zahlende Kunde liest den auf die Rechnung gedruckten Code mit Handy und Banking App aus. Das mobile Zahlungsformular ist nun innerhalb von Sekunden ausgefüllt und dazu noch frei von Zahlendrehern und Typos.

Bezahlcode mit Informationen für eine Überweisung an Brot für die Welt

Treue Leser von mobile zeitgeist werden sich jetzt an einen Artikel von Andre Bajorat erinnern. Bereits vor über zwei Jahren hatte er über eine Lösung der Fa. Stöger IT geschrieben. Mit der mobile Banking App Outbank konnte man Rechnungen der Fa. Billomat die einen entsprechender QR Code enthalten direkt einlesen. Andre’s Bericht endete mit dem Wunsch diese Lösung möge ein verbindlicher Standard werden, der nicht nur zwischen einigen wenigen Anwendungen funktioniert sondern universell einsetzbar ist.

Mittlerweile ist Bewegung in das Projekt gekommen, die Banking App der Sparkassen ist seit November um die Funktionalität QR Code erweitert worden. Der BITKOM e.V. hat dies zum Anlass genommen Banken und Dienstleister am 20.01.2014 zu einer Expertenrunde einzuladen.

Ergebnis der angeregten Diskussion war, dass auch die Volksbanken die Technik bereits implementiert haben. Interessant ist, dass die Banken zwar den  QR Code nach dem Standard des Stöger Bezahlcodes unterstützen, aber vorrangig auf die Empfehlungen des European Payment Council (EPC) setzen. Guidelines to Enable Data Capture for the Initiation of a SEPA Credit Transfer

Die nicht anwesende Sparda unterstützt den Bezahlcode ebenfalls. Mit dieser neuen Entwicklung scheinen die Anfangshürden überwunden zu sein. Mobile Banking ist auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Wer also ein Konto bei einer der drei genannten Banken besitzt kann seine Banking App herausholen und den QR Code in diesem Artikel scannen, er enthält die Informationen für eine Überweisung von 2 € an Brot für die Welt.

Über Rudolf Linsenbarth 91 Artikel
Rudolf Linsenbarth ist Senior Consultant für den Bereich Mobile Payment und NFC bei der COCUS Consulting GmbH. Zuvor war er 11 Jahre im Bankbereich als Senior Technical Specialist bei der TARGO IT Consulting (Crédit Mutuel Bankengruppe). Hier auf mobile zeitgeist schreibt Rudolf Linsenbarth in eigenem Namen . Mehr über Rudolf auf Twitter @Holimuk oder bei XING.

14 Kommentare

  1. Stoeger hatte eine Innovative Idee, die jedoch nicht entsprechend gepusht wurde.
    Zum Einen bei den „Mitbewerbern“, Entwicklern, Druckdienstleistern usw.
    Zum Anderen wurde es als „Offener Standard“ publiziert, jedoch werden/wurden Änderung nur/erst vorgenommen, letztens bspw. SEPA, als outbank es auch umsetzen konnte. Die Spezifikation der EPC ist nicht seit gestern bekannt und wurde erneut nicht zeitnah umgesetzt.
    Stoeger hätte hier evtl. in Verbindung mit stuzza/EPC, wirklich einen gemeinsamen Standard schaffen können.

    Auf der anderen Seite ist es dem Kunden schlussendlich egal, wieviel Standards in einer App hinterlegt sind, Hauptsache die Daten werden korrekt verarbeitet.

    Manche User möchten oder können aus og. (2 Apps auf 1 Hardware) Gründen nicht über ein Bankkonto bezahlen. Hier wäre sodann paypal halt tatsächlich eine ALTERNATIVE und hier hab ich exemplarisch eine URL hinzugefügt, die lediglich die Möglichkeit veranschaulichen sollte. Die QR-Codes können auch über alternative Generatoren oder einfache URLs erstellt werden. Selbstverständliche gehen die Codes nicht über die Banking-Apps, da es ja ein andere Ablauf dahinter steht, der ebenso Vor-/Nachteile hat. Ein Vorteil ist bspw. die Möglichkeit des „Käuferschutzes“. Größter Nachteil ist, nicht jeder hat ein paypal-Konto, wobei eine Anmeldung je nach Modell anscheinend nicht mehr notwendig ist, da paypal auch als „Einzugsgateway“ verwendet werden kann.

    Wobei jeder User/Kunde später für sich entscheiden muss, welches System paypal/bitcoin o. Bank o. KK er verwenden wird, zumal die Grenzen verschwimmen werden.

    • Ich denke schon dass die Gespräche mit stuzza/EPC noch geführt werden. Denn technisch bietet der in ein URI Format gepackte Stöger Code einige Features die die EPC Lösung nicht hat. Aber wir werden sehen. Vorerst sieht es ja so aus als ob alle die Banken und die App entwickelnden Dienstleister beide Codes unterstützen wollen. Allerdings ist ja letztendlich entscheidend was die Druckdienstleister dort aufdrucken. Das wird aber nur ein einziger Code. Es war auch ein Vertreter von Zalando und der hat schon Probleme bei einem einzigen Code den dafür nötigen Platz zu finden. Aber der Anfang ist gemacht. Schaun wir mal!

      • stuzza wickelt es über eine google-api ab und verfügt somit ebenfalls über eine URL. Des weiteren sind detailliertere Spezifikationen möglich ua. Purpose Code CHAR für Charity-Payment/Spende

        Bei Unternehmen mit länderübergreifender Tätigkeit, würde nur der EPC in Frage kommen, denn nur dieser wird auch von ausländischen apps korrekt verarbeitet.

      • unabhängig von og. „Technik“ haben die Unternehmen aber das Potential anscheinend noch nicht entdeckt, denn der SEPA-QR-Code ist ja nicht unbedingt eine Einbahnstrasse/Erleichterung für den Kunden zwecks Überweisung, sondern könnte auch für das komplette digitale Management verwenden werden – dh. Retourenmanagement, Archivierung (bzw. ergänzend zu OCR) usw.

  2. zu SEPA-QR-Code gibt es Alternativen:
    paypal-QR-Code bzw. Dritt-Anbieter-Software wie https://www.paypal.com/de/webapps/mpp/paypal-express-rechnung
    oder girocode aus dem Hause http://www.girosolution.de

    der og. bezahlcode.de wird sich wahrscheinlich nicht durchsetzen, da die Ideengeber hierzu, im Vorfeld nicht genug Werbung bei großen Nutzen betrieben haben und schlussendlich nur eine „Funktion“ der eignen banking-app darstellt. lt. aktuellem Stand sind die SEPA-Spezifikationen auch noch nicht umgesetzt/berücksichtigt.

    • Hallo Marc, die Diskussion um den Standard für den „richtigen“ QR-Code für die mobile Überweisung wurde auch beim BITKOM Treffen geführt. Letztlich kann man das Ergebnis ungefähr verkürzt wiedergeben. Die Banken möchten gerne einen Standard einsetzen der Europaweit eingesetzt werden kann, während die Dienstleister unisono technische Vorteile bei der Lösung von Stöger sehen, die auch von den Banken nicht bestritten worden sind. Die Sparkassen unterstützen derzeit beide Standards und ich glaube auch die Volksbanken das konnte ich aber selber noch nicht testen. Ich hatte den Eindruck, dass auch die anderen Banken das auch machen werden. Entscheidend ist nun was die Druckdienstleister auf die Rechnung werden. Ich würde mir wünschen die Guidelines to Enable Data Capture for the Initiation of a SEPA Credit Transfer würden den Funktionsumfang den die Stöger Lösung bereits bietet erweitert. Auf jeden Fall aber besten Dank für den Link zu Stuzza.at (QR Code Generator).

      Noch eine Bemerkung zu Paypal zu bezeichnest die Lösung von Stöger als proprietär und verweist gleichzeitig auf die Paypallösung die so ungefähr mit gar nix kompatibel ist und dazu noch Geld kostet. Aber auch Paypal war beim BITKOM Treffen und ist eingeladen beim Standard mit zu machen.

  3. @Thorsten
    Sicherheit sollte an 1.Priorität stehen und daher ist es korrekt dass mTAN nicht auf dem gleichen Gerät läuft, wie ein App.
    Die Sparkassen bieten pushTAN, welche eine Art „sandbox“ darstellt und somit parallel zu einer banking-app auf einem Gerät laufen wird.

    SEPA-QR-Code kann auch zur Vorerfassung verwendet werden und führt man zuhause mit dem flickrcode aus.

    Österreich ist diesbzgl. sehr gut aufgestellt, denn dort haben die Banken die Möglichkeiten gesehen und drucken die Codes in Kürze generell auf, was die OCR-Fehleranfälligkeit somit bezogen auf QR-Code-Daten auf 0 reduziert. http://www.stuzza.at/12468_DE.htm

    bankaustria app kann sogar direkt SEPA-QR-Codes erstellen (inkl. autofill der eigenen Daten) und sodann per Mail versandt werden.

    individuelle SEPA-QR-Codes erstellen: http://www.stuzza.at/12542_DE.htm

    neben vr, sparkasse+ kann auch Subsembly bereits SEPA-QR-Code lesen.

  4. Hallo Thorsten,

    das stimmt aber auch daran wird zur Zeit gearbeitet. Ich bin aber mit der Sparkassen App noch nicht so vertraut, da ich sie erst seit kurzem habe. Ich verwende dort den Flickr Code. Der ist auf dem Handy ehrlich gesagt auch nicht das pralle Leben, aber die Sparkassen werden wohl in nächster Zeit ein Verfahren einführen, bei dem Du Deine Überweisungen am Handy ohne Zusatzgerät ausführen kannst. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn die Druckdienstleister für die Rechnungen umgestellt haben, die Sparkassen auch so weit sind.

    Beste Grüße

    Rudolf

  5. Moin, ist ja ne tolle Entwicklung aber was bringt mir das wenn ich ein SMS TAN Verfahren nutze – nur dann macht m. E. mobile Banking Sinn.
    Bei der Sparkassen App beispielsweise bringt es mir nichts, da ich keine Überweisung vom Handy durchführen kann. Mit dem iPad muss ich wieder sie normale Website besuchen da funktioniert der QR Code nicht etc.

    Überhaupt zu keinem Zeitpunkt zu Ende gedacht…

    • Hallo,

      schauen Sie sich doch mal den PUSH TAN App Zugang der Sparkassen an. Hier funktioniert das Onlinebanking auch mit dem Smartphone.

      Vielleicht einfach den Zugang bei der kontoführenden Stelle ändern lassen.

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