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Menschen mit “Intelligence Amplification” könnten jede KI übertreffen

Intelligence Amplification soll in ferner Zukunft dazu beitragen, die kognitive Leistung des Menschen durch technische Updates zu verbessern.Intelligence Amplification soll in ferner Zukunft dazu beitragen, die kognitive Leistung des Menschen durch technische Updates zu verbessern.

Foto: pixabay, Gerd Altmann

Während alle Aufmerksamkeit sich im Moment auf künstliche Intelligenz richtet, übersehen viele (leider) das Potential, welches der Mensch von sich aus mitbringt. Die sogenannte Intelligence Amplification (IA), die “verstärkte Intelligenz”, beschreibt das Potential, welches das menschliche Gehirn durch technologische Veränderungen erfahren könnte.

Seit Jahrzehnten herrscht der sogenannte Zehn-Prozent-Mythos vor, der besagt, wir Menschen würden nur rund 10 % unseres Gehirn nutzen. Obwohl diese These längst als Mythos abgetan wurde, hält sich bis heute die Idee, dass der Mensch sein Potential verbessern könnte und auch sollte.

Selbstoptimierung liegt in der menschlichen Natur

Im Gegensatz zum Zehn-Prozent-Mythos ist dies nämlich Teil der menschlichen Natur. Ob Schreib-, Sprach- oder Mnemotechniken, der Mensch versucht zeitlebens, sich zu optimieren und seine Intelligenz zu verbessern. Mit IA wird nun das Tunen des menschlichen Geistes durch technologische Mittel beschrieben. Genetik, Kybernetik oder die Integration externer Geräte, all das könnte in Zukunft dazu beitragen, den Mensch in seinen Kapazitäten zu erweitern.

Dass Amplified Intelligence keinesfalls nur in der Science-Fiction zu Hause ist, zeigt sich an dem vermehrten Interesse vieler Forscher in dem Bereich. Zukunftsforscher Michael Anissimov warnt beispielsweise gar davor, das Gefahrenpotential von IA zu unterschätzen.

Die ersten Schritte in diese Richtung finden bereits statt. Mit den sogenannten Gehirn-Computer-Schnittstellen steht in Planung, Gehirnimplantate zu erschaffen, die den visuellen Cortex erweitern. Niemand geringerer als Elon Musk hat bereits mehrfach angekündigt, mit seinem Startup Neuralink ein Gerät auf den Markt zu bringen, welches das Gehirn mit einem Computer verbindet. Vorbei wären damit die Zeiten, komplexe Baupläne oder Grafiken per Hand am Computer gestalten zu müssen. Mittels dem Gerät von Neuralink würden Baupläne detailgetreu vom visuellen Bild im Gehirn spielerisch auf dem Bildschirm erscheinen.

Gedankenübertragung per IA?

Allein Musks Wundergerät erscheint vielen bereits zu utopisch. Doch gehen die Gedanken rund um IA noch viel weiter. Eine durch technische Augmentation verbesserte kognitive Leistung im Gehirn könnte dazu führen, dass wir in ferner Zukunft unsere Gedanken auf andere Menschen übertragen können. Wer diese Idee nun belächelnd mit Telepathie abtun möchte, sollte bedenken, dass wir schon jetzt Daten, Filme und Bilder in einer “Cloud” ablagern, auf die jeder wie auf “magische” Weise mit seinen Endgeräten Zugriff hat. Allein dieser Gedanke wäre den meisten Menschen vor hundert Jahren unvorstellbar gewesen.

Führt man die Überlegungen rund um Intelligence Amplification weiter, werden über kurz oder lang auch ethische Aspekte wichtig. Welche potenziellen psychologischen Nebenwirkungen können durch einen verbesserten Menschen entstehen? Ist er dann überhaupt noch ein Mensch?

Aktuell ist es allerdings noch ein weiter Weg, bis solche Gedankengänge überhaupt notwendig werden. Künstliche Intelligenz ist in der Entwicklung viel weiter vorne, als es bei IA aktuell der Fall ist. Vielleicht ist das angesichts der potentiellen Gefahren von Intelligence Amplification auch besser so.

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