Gartners Top 10 IT Trends für 2014

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Auf ihrem Symposium in Orlando haben die Analysten von Gartner ihre Top 10 der Technologie-Trends für 2014 vorgestellt, die für die meisten Unternehmen von strategischer Bedeutung sein werden.

Gartner defines a strategic technology as one with the potential for significant impact on the enterprise in the next three years. Factors that denote significant impact include a high potential for disruption to IT or the business, the need for a major dollar investment, or the risk of being late to adopt.

Die von Gartner so definierten Trends sind daher nicht immer wirklich neu, sollen aber ab 2014 ihre volle Wirkung auf die Unternehmen entfalten.

Und hier sind Gartners zehn Top-Trends für 2014:

1. Vielfalt mobiler Devices und ihre Verwaltung

Mobile Endgeräte werden weiter diversifizieren und noch mehr Formen, Interaktionsmöglichkeiten und Nutzerkontexte werden entstehen. Die Anzahl der Mitarbeiter, die mobile Geräte einsetzen wird sich verdoppeln oder sogar verdreifachen, mit unabsehbaren Konsequenzen für Modelle wie Bring Your Own Device (BYOD). Damit steigt die Belastung für IT- und Finanzabteilungen.

2. Mobile Apps und Software-Programme

Laut Gartner wird sich in 2014 Javascript so weit verbessern, dass Browser und HTML5 zu den beliebtesten Enterprise-Entwicklungsumgebungen werden. Apps werden weiter wachsen, klassische Software-Programme geraten weiter unter Druck, ihr Markt schrumpft. Entwicklern wird empfohlen, mehrere kleiner Apps zu größeren Applikationen zusammen zu führen. Dabei wird erwartet, dass der Markt für Tools, um Apps zu erstellen, von den heute bereits vorhandenen rund 100 Tools seine Komplexität behalten wird. Dabei wird kein Tool in der Lage sein, wirklich alle verschiedenen mobilen Applikationen zu bedienen.

3. Das Internet der Dinge (und mehr)

Gartner bezeichnet es als „The Internet of Everything“, denn nicht nur Dinge werden vernetzt sein sondern auch Menschen, Informationen und Orte. Unternehmen sollten also über die Dinge wie z.B. Autos, Fernseher oder Sensoren hinaus denken, um alle Potenziale zu erschließen.

4. Hybride Cloud und IT Service Broker

Die Experten von Gartner sagen voraus, dass persönliche Cloud und externe private Clouds zusammen wachsen werden. Es entsteht der Bedarf nach Cloud Service Brokern (CSB), die die Aggregation, Integration und das Customizing von Cloud Services übernehmen. Angebote z.B. für private Infrastrukturen als Service (IaaS) werden entstehen.

5. Cloud/Client Architektur

Der Client in einer Cloud/Client Architektur ist eine Applikation auf einem vernetzten Device, der Server ist eine Kombination verschiedener Services, die auf einer zunehmend elastischen und skalierbaren Cloud-Computing-Plattform laufen. Die Cloud ist zentraler Kontrollpunkt und Applikationen können sich über mulitple Clients/Devices erstrecken, wobei die Clients sowohl native Applikationen als auch browserbasiert sein können. Die wachsenden Ansprüche mobiler Nutzer erfordern serverseitig immer höhere Rechnerleistung und immer mehr Speicherplatz.

6. Die Ära der persönlichen Cloud

Den Endgeräten steht eine Zeit schwindender Wichtigkeit bevor. Kein Device wird mehr zentraler Hub sein, diese Aufgabe übernimmt die Cloud, die von einer Vielzahl von verschiedenen Endgeräten genutzt wird.

7. Software Defined Anything (SDx)

Software-defined anything (SDx) ist ein Sammelbegriff, der den wachsenden Markt für verbesserte Standards für die Programmierbarkeit von Infrastrukturen und Interoperabilität beschreibt und maßgeblich von der cloud-eigenen Automatisierung getrieben sein wird. Als Ordnungsbegriff beinhaltet SDx auch verschiedene Initiativen wie OpenStack, OpenFlow, the Open Compute Project und Open Rack.

8. Web-Scale IT

Große Cloud-Anbieter wie Amazon, Google oder Facebook haben es vorgemacht, Skalierbarkeit nicht nur auf die Größe anzuwenden sondern auch auf Agilität und Geschwindigkeit. Unternehmen, die hier wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen IT so betreiben können und Architektur, Prozesse und Anwendungen entsprechend emulieren.

9. Smart Machines

Bis 2020 werden wir von Smart Machines umgeben sein, die grundsätzliche Aufgaben übernehmen. Diese sind kontextsensitive, persönliche Assistenten, intelligente Ratgeber wie der IBM Watson oder auch autonome Fahrzeuge. Die Ära der Smart Machines wird die disruptivste Ära in der Geschichte der IT laut Gartner.

10. 3-D Printing

Der Verkauf von 3D Druckern wird in 2014 um 75 Prozent steigen und sich in 2015 nochmals verdoppeln. Unternehmen haben verstanden, dass 3D-Printing eine anwendbare, rentable und kosteneffektive Möglichkeit ist, besseres Design zu geringeren Kosten, rationelles Prototyping und schnelle Herstellprozesse zu realisieren.

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

4 Kommentare

  1. Die HTML 5 Jubelperserei haben wir jetzt ja schon seit einige Jahren. In meiner Praxis erlebe ich aber das Gegenteil: die Unternehmen, die schon Erfahrungen mit HTML 5 sammeln durften, nehmen überwiegend Abstand davon. Das gleich gilt für die Croos-Plattform Tools, wie PhoneGap oder Titanium: die langfristigen Kosten sind viel zu hoch, native Entwicklung im Vergleich günstiger.
    Auch die Empfehlung mehrere Apps zusammenzufassen finde ich bedenklich: genau das erzeugt die Probleme, die wir von Desktop Applikationen kennen. Die positive UX von Apps ist entscheidend auf eine reduzierte Breite ann Funktionalität zurückzuführen.

    Ansonsten sagt der Bericht nichts, was man nicht mit ein wenig gesundem Menschenverstand selbst wissen kann. Marktforscher halt ;-)

  2. Gartner drückt es so aus: „Bringing together personal clouds and external private cloud services is an imperative. Enterprises should design private cloud services with a hybrid future in mind and make sure future integration/interoperability is possible.“

    Danach ist eine „persönliche Cloud“ das, was wir alle so haben, unabhängig von unseren Arbeitgebern oder Kunden und nur für uns nutz-/einsehbar.

    Eine „private, externe Cloud“ ist dann das, was wir mit anderen (egal wem) teilen. Und Garnter empfiehlt, dass Unternehmen an dieser Stelle Services entwickeln sollen.

    Zumindest habe ich es so verstanden. ;)

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