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Fußball Bundesliga & Location Based Services

Hertha Helden AppHertha Helden App

Seit dem die Durchdringung vom Smartphone im Jahr 2014 unaufhaltsam ist, entwickelt sich Location Based als interessantes Service Instrument. Heute wollen wir LBS einmal auf die Location Fußball Bundesliga Stadion untersuchen. Der Aufhänger kommt durch den BOM Award Sieger 2014 in der Kategorie Entertainment. Die HerthaHelden App. (iOS/Android)

Hertha BSC Berlin Helden App

Location Based Fußballstadion

Die Location war und ist immer noch ein wichtiger Bezugspunkt zum Context. Wo viele Menschen sich treffen, muss der Context stimmen und die Location eine große Bedeutung besitzen. Fußball ist Volkssport und zieht Woche für Woche Mio. von Fans in den Bann. Das Schöne an dieser Zielgruppe, sie ist Fan und somit als sehr loyal einzustufen. Diese Eigenschaften hat sich der diesjährige BOM Award Winner Kategorie Brand Communications Scholz & Volkmer mit dem Konzept zur Hertha Helden App aufgegriffen. Das Design und die Usability ist für einen 1. Ligaclub mehr als würdig. Auch die Ergebnisse nach einer halbjährlichen Einführungsphase sind gut. Rund 10.000 Downloads und stark steigende Nutzung während des Spieltags.

Context der App

Hertha Helden wurde vom Hauptsponsor DB Bahn beauftragt, jedoch mit der Vorgabe, die Markenkommunikation dezent im Hintergrund laufen zu lassen. Was wirklich als sehr gelungen bezeichnet werden kann. Für den User/Fan ist alles auf Emotionen getrimmt. Fast schon heroisch werden die Spieler der Hertha aus Berlin dargestellt, die Zugpferde der App Begehrlichkeit. Auch das Intro wurde mit schönen Effekten sehr wertig gestaltet.

Was hat das Ganze aber jetzt mit LBS zu tun?

Das Hauptfeature dieser App ist die Bewertung “Held des Tages”. Und dieser kann nur in der Location gewählt werden. Ab der 60. Min. hat der Hertha-Fan beim Heimspiel im Berliner Olympiastadion die Aufgabe, seinen Spieltagshelden zu wählen. Kurz nach Spielende wird im Rahmen eines Gewinnspiels zusätzlich der “Siegerfan” ermittelt. Fast der einzige Punkt, wo der Hauptsponsor in den Vordergrund tritt. Jedoch ist diese Markenbotschaft positiv besetzt.

Was ist das zukunftsweisende im Konzept?

Die App ist seit einem halben Jahr im Einsatz, aber hat jetzt schon ein großes Potenzial seine User glücklich zu machen. Ausserdem bietet die App auch den Bundesligisten neue Einnahmemöglichkeiten. Zwar ist hier nur ein Hauptsponsor in die Investition gegangen, jedoch könnten solche LBS Apps auch ein verlängertes Sponsoring-Instrument werden. Das schöne ist, dass die Fans immer eine gleichbleibende und treue Zielgruppe bleiben. Sicherlich sind auch noch weitere Features als Interaktion denkbar. Ein Vorab Tippspiel zu verschiedensten Statistiken: Die erste Gelbe Karte, der Halbzeitstand, der Torschütze usw.

Wenn die App dem Bundesligaverein gehören würde, könnte jeder Spieltag an andere Sponsoren vermarktet werden. Auch der Einsatz der App bei Auswärtsspielen ist wünschenswert. Eine weitere Verlängerung kann hierbei die iBeacon Technologie spielen. Auch in der HerthaHelden App wurde diese am letzten Spieltag integriert. An fünf neuralgischen Punkten im Stadion waren iBeacons platziert. Sollte einmal eine flächendeckendes iBeacon Netz bestehen, können auch bei Auswärtsspielen oder auf Bahnhöfen Mehrwert-Informationen ausgesteuert werden.

Die Verlängerung könnte auch ausserhalb des Stadions erfolgen z.B. in der Stadt oder bei Locations der Sponsoren könnte eine Aktivierung der sehr homogenen Zielgruppe erzielt werden. Als Massnahme kann eine Schnitzeljagd durchgeführt werden. Unter dem Motto: Sucht und findet eure alten Hertha Helden, quasi die Hall of Fame. Sicherlich ein sehr geeignetes Gamificationinstrument.

Noch ist nicht alles glänzend

Im ersten Halbjahr konnten wertvolle Erfahrungen im Piloten gesammelt werden. Wie sooft, ist das größte Problem bei Locations mit größtem Interesse (POI) weiterhin die Infrastruktur des Mobilfunks/mobilen Internets. Was wir bereits aus Zugfahrten, Messen oder anderen Großveranstaltungen kennen. Meist müssen wir diese Location offline oder mit schmalem und nicht mehr hinnehmbaren Breitband erleben. Aus meiner Sicht unverständlich, jedenfalls in Bezug auf ein Bundesligastadion. Ähnlich wie bei der Torlinientechnik fehlt den Fußballclubs das Geld hierfür. Kaum vorstellbar bei den Unsummen an Fußballgehältern.

Der Anfang ist gemacht

Trotz der Unzulänglichkeit bei der Infrastruktur, dies dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Denn in den kommenden Monaten werden auch diese Locations mit einem großflächigen WIFI oder Mobilfunknetz ausgestattet sein. Einen Anfang dazu machte bereits Bayer 04. Für das Stadion wurde, ebenfalls von Scholz & Volkmer, die Heimspiel App entwickelt.Dann gilt es die Zielgruppe mit Mehrwerten und Entertainment abzuholen und intelligent bzw. dezent Markenbotschaften zu verbinden.

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