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Ein Drittel der Onlineshops mobil-optimiert, der Rest nicht

Aufgrund des anhaltend wachsenden Nutzerinteresses an mobilen Angeboten steigt der Druck auf Händler – sowohl stationär als auch online –, sich mit mobilen Shops nicht nur in erster Linie auseinanderzusetzen, sondern in zweiter Konsequenz auch zu handeln.

Der HANDELSkix im Mai hat untersucht, wo Händler der mit der mobilen Optimierung ihrer Shops stehen. Die Ergebnisse sehe ich gespalten: Dort heißt es, dass knapp ein Drittel (29%) der untersuchten Onlineshops mobil-optimiert seien. Weitere 23,2% der Onlineshops geben an, bisher noch nicht in die Optimierungsumsetzung vorgedrungen zu sein, dies aber konkret zu planen. Die restlichen 47,8% haben weder Maßnahmen in die Tat umgesetzt noch planen sie es.

Zielgruppenansprache über mobile Endgeräte

Die Headline „Händler machen mobil – Die Hälfte der Onlineshops sind mobil“ ist meiner Meinung nach eine Erfolgsmeldung mit bitterem Beigeschmack. Denn während die eine Hälfte die Marktentwicklungen verstanden hat und bemüht ist, sich diese zunutze zu machen, scheint die andere Hälfte, die aktuellen Prognosen noch nicht einmal für sich zu analysieren. Sicherlich mag es Geschäftskonzepte auch unter Händlern geben, die nicht so einfach eine Optimierung für den mobilen Kontext zulassen. Das mag sein, weil die Produkte mobil (noch) nicht nachgefragt werden oder die Kundschaft (noch) nicht ausreichend mobil-affin ist etc.

Nichtsdestotrotz sollte man sich aktuelle Report-Ergebnisse aus den USA vor Augen führen: Kentico Software fand heraus, dass knapp die Hälfte (44%) aller Onlineshopper zu einem Händler nicht zurückkehren, falls dessen Seite nicht den mobilen Besonderheiten angepasst ist. Wollen diese Shops knapp die Hälfte der Kunden verlieren bzw. neue abschrecken?

Man kann die Problematik auch anhand des Henne-Ei-Prinzips diskutieren: die Zielgruppe mag bisher noch nicht mobil zugegriffen haben, weil das Angebot alles andere als optimal dargestellt wird. Muss erst die Zielgruppe willig sein und dann folgt die Optimierung? Oder sollte eine mobil-optimierte Website den Kunden locken und  zufrieden stellen? Wer war jetzt nochmal der König?

Dominic Keen, Chief Executive von MoPowered, warnte schon Ende letzten Jahres vor dem Verzicht auf mobile Websites:“ Jüngste Untersuchungen von Google zeigen, das rund 15 Prozent des gesamten Online-Traffic dem mobilen Kanal zu verdanken sind. Das heißt: Jemand, der auf eine mobil optimierte Website verzichtet, kann ebenso gut seinen Online-Shop für einen Tag in der Woche `schließen´.“

Ein Kompliment an alle die Händler, die sich dem wachsenden Mobile Commerce Markt stellen und versuchen, die gebotenen Chancen für sich zu verstehen und zu nutzen. Ein Appell an die andere Hälfte, das Thema doch wenigstens zu evaluieren und nicht komplett von dannen ziehen lassen.

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