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Berlin: AdBlocker für Plakate

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Über AdBlocker wird schon länger heftig diskutiert. Schon seit 2013 liefern sich Sascha Pallenberg, Gründer von Mobilegeeks, und die Eyeo GmbH, die eines der meist verbreiteten Browser-Add-ons zum Blocken von Werbung auf Webseiten herausgibt, einen harten Schlagabtausch.

Der Axel Springer Verlag verklagte die Eyeo GmbH sogar, verlor den Prozess aber vor ein paar Tagen.

Hier ging es in der Diskussion vornehmlich um Desktop-Browser, doch es war klar, dass sich diese Entwicklung auch auf mobilen Endgeräten fortsetzen würde. Mit dem neuen iOS9 führte Apple dann auch die Möglichkeit ein, Werbebanner auszublenden und es dauerte nicht lang, bis solche Apps die Charts im App Store anführten.

Prompt sprangen auch die Telkos auf den Zug auf, in ihren Netzen Werbung nur noch gegen Bezahlung auszuliefern. Auch die Telekom denkt über derartige Mechanismen laut nach.

Dieser Entwicklung liegt ein Antrieb zugrunde. Nämlich der Wunsch der Nutzer, nicht mehr von Werbung gestört zu werden. Bei manch nervigem Werbeformat ein berechtigter Wunsch, aber auch für viele Anbieter eine Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells.

Doch die Werber haben eine merkwürdige Sicht der Dinge, die im gestrigen Artikel der W&V zum AdBlocker für Plakate deutlich wird.

Doch auch diese App trägt dazu bei, Werbung nur noch als lästigen Störfaktor wahrzunehmen, den es zu bekämpfen gilt.

Die App ist also verantwortlich dafür, dass Menschen Werbung als Störfaktor empfinden. Nicht etwa die Werbung selbst. Kurios.

Doch worum ging es? Re+Public, das Netzwerk Public-Ad-Campaign und die Berliner Kunstgalerie Open Walls Gallery haben eine kostenfreie App für Berlin veröffentlicht, mit der man Plakate in der Stadt in Kunstwerke umwandeln kann.

Mit der App (iOS und Android) kann man Werbeplakate durch Pop-Art, Fotografien oder Straßenkunst ersetzen, indem man einfach sein Smartphone auf das jeweilige Plakat richtet. Die App enthält ungefähr 100 Kunstwerke und das Projekt soll einen Monat laufen.

Vorbild war die No-Ad-App des Künstlers Jordan Seiler, der dieses Projekt bereits 2014 in New York umgesetzt hatte.

Beitragsbild: John Fekner/No Ad

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