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App Marketing: 90 Prozent Zombie Apps im App Store

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Nicht nur beim Content Marketing oder der eigenen PR geht es darum, zunächst Sichtbarkeit zu erzeugen, um zu einer Interaktion zu gelangen. Dies gilt auch beim App Marketing, wo mobile Applikationen nur erfolgreich sein können, wenn sie wahr genommen, gefunden, herunter geladen und dann genutzt werden. Die beiden großen App Stores (iOS und Android) sind „The Places To Be“, wenn es darum geht, die eigene App an den geneigten Nutzer zu bringen.

Doch mit rund zwei Millionen Apps je App Store leuchtet es ein, dass das Gefunden-Werden nicht ganz so trivial ist. Schwierigkeiten bereitet hier aber nicht nur die schiere Zahl der Apps sondern auch die Struktur der App Stores.

Das Berliner App-Analyse-Startups adjust hat wie schon in den Vorjahren den Apple App Store analysiert und einige interessante Ergebnisse zu Tage gefördert.

Zombie Apps

Über 90 Prozent der Apps im App Store bezeichnet adjust als „Zombie Apps“. Diese sind nicht in den vielen Listen und Rankings des App Stores auffindbar, sondern müssen direkt gesucht werden, um sie herunter zu laden. Dies setzt voraus, dass die Nutzer die App von irgendwo anders her kennen müssen oder über andere Werbemittel zum Download geführt wurden.

Zombie Apps

Die Zahl der Zombie Apps scheint unabhängig von der Zunahme der Zahl der Plätze in den Listen weiter zu steigen. Aber es sieht auch so aus als ob eine Reduzierung der Listenplätze zu einem Anstieg der Zombie Apps führt.

Dies führt adjust darauf zurück, dass die Dominanz der populären Apps immer größer wird. So besetzten durchschnittlich (!) Nicht-Zombie-Apps in Spitzenzeiten fast die Hälfte aller Listenplätze. Nach der Reduktion der Plätze im Juli 2014 sank diese Quote auf 33 Prozent, um bis heute aber wieder auf 38 Prozent zu steigen. Dies sind Durchschnittswerte. Einzelne Apps zeigen noch eine erheblich höhere Dominanz.

Facebook owns four of the five most popular apps on smartphones accounting for 62 percent of all downloads on both stores in May, which shows how much list real estate a single brand can hold.  Further down the lists, the problem is much more widespread than a single publisher, especially in far flung marketplaces.

Dadurch, dass Apps natürlich in verschiedenen Kategorien und Ländern eingereicht werden und bei Erfolg in mehreren Listings/Rankings auftauchen, besetzt eben nicht eine App einen Listenplatz sondern jeweils erheblich mehr. Diese Plätze stehen neuen Apps nicht zur Verfügung.

Das App Marketing

Nun kann man jammern und von Apple (und Google) verlangen, die Listings in den App Stores zu verbessern, zum Beispiel Listen wie „New and Recommended“ einzuführen und so den Zombie Apps entgegen zu wirken. Auf solche Änderungen zu warten hilft jedoch kurzfristig nur wenig.

Es heißt also, das eigene (App) Marketing zu optimieren, alle Touch Points zu potenziellen Nutzern zu identifizieren und jeweils die eigene App bestmöglich zu promoten. Das kostet natürlich Geld. Einerseits wird man Werbung bezahlen müssen, andererseits sind auch die so begehrten Influencer, nicht für lau zu haben. Denn diese müssen individuell angesprochen werden und mit ihnen gemeinsam eine Vorgehensweise ausgearbeitet werden, ganz abgesehen davon, dass sie für ihre Reichweite auch durchaus und zu Recht Geld verlangen. Eine „günstige“ Pressemeldung mit „Die XY GmbH hat jetzt auch eine App“ funktioniert schon seit über sieben Jahren nicht mehr.

Immer noch werden die Kosten für das App Marketing sträflich unterschätzt. Ich rate meist dazu, auch wenn es je nach App und Zielmarkt stark schwankt, die gleiche Summe, die man für die Entwicklung der App inklusive aller Nebenkosten der Entwicklung (Total Cost of Ownership), noch einmal für das Marketing in den ersten 18 Monaten ansetzen sollte.

Wer sich für Basics zu mobilen Applikationen und auch dem App Marketing interessiert, dem sei unser Online Training „Mobile Applikationen – Basic“ empfohlen.

Den Report von adjust kann man hier kostenfrei anfordern.

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